Welch “passender” Aufhänger für die Redaktion vom 3. Buch Abendblatt: Die Messerattake auf den Bürgermeister von Altena nimmt man in Ahrensburg doch tatsächlich zum Aufhänger für eine Umfrage unter Bürgermeistern in Stormarn, die angeblich „bepöbelt und beleidigt“ werden.
Auf den Beitrag im allgemeinen will ich nicht weiter eingehen, nur zu einem Bürgermeister im besonderen, nämlich Michael Sarach, Bürgermeister von Ahrensburg. Er wird heute im 3. Buch Abendblatt wie folgt zitiert:
Mit ehrverletzenden Attacken sieht sich der Ahrensburger Verwaltungschef im Internet konfrontiert. Es gebe einen Blogger, „für den bin ich offenbar ein Feindbild. Aber das, was dort über mich und andere verbreitet wird, ist unter aller Qualität und völlig indiskutabel. Das berührt mich nicht.“
Und was hat der Blogger getan? Der Blogger hat auf die Schwachstellen in der Arbeit des Bürgermeisters hingewiesen. Nur ein paar Stichworte zur Erinnerung: Stadtmarketing-Skandal, Veruntreuung von Werbegeldern durch die Stadtwerke, undurchsichtige Schirmherrschaften, fehlende Park- und Ersatzplätze, Luxus-Klo, abgesagter Weihnachtsmarkt, schwer nachvollziehbare Geschäfte mit auswärtigen Investoren. Das und noch einiges mehr hat der Blogger kritisiert, und zwar in der Sprache, die man zuvor in Ahrensburg nicht gekannt hat: Tacheles. Und nicht allein der Blogger hat das getam, sondern auch zahlreiche Kommentatoren haben deutlich ihre Meinung gesagt – leider häufig unter Pseudonym.
Klar, dass das dem Bürgermeister nicht gefällt – sonst hätte ich ja wohl einen falschen Job gemacht. Dass Michael Sarach sich deshalt als mein „Feindbild“ spürt, zeigt seine Dünnhäutigkeit. Politiker hätte er damit nicht werden können, wenn Sie sich mal vor Augen führen, was die so alles an Polemik schlucken müssen!
Nein, für mich ist Bürgermeister Michael Sarach kein „Feindbild“. Als Mensch abseits von seinem Amt empfinde ich ihn sogar als sympathisch, zumal er mir bei persönlichen Begegnungen bisher immer noch die Hand geschüttelt hat. Aber das hat mit seinen Aufgaben, die er als Bürgermeister zu erledigen hat, nichts zu tun. Und meine Kritik an seiner Arbeit empfindet er vermutlich deshalb als „völlig indiskutabel“, weil er solche Kritik von anderen Medien nicht kennt, weder vom 3. Buch Abendblatt oder MARKT noch vom Werbe- und Pressemitteilungsportal ahrensburg24, das über Werbegelder der Stadtwerke durch Stadt Ahrensburg mitfinanziert wird. Und der Verein “Bürger für Ahrensburg” hat schon vor längerer Zeit die Flinte ins Korn geworfen, weil man resigniert hat vor den Unzulänglichkeiten in der Stadt, gegen die man als gemeiner Bürger nicht angekommen ist.
Um zu einem Fazit zu kommen: Szene Ahrensburg ist offenbar das einzige Medium in Ahrensburg, das die Rolle einer Opposition gegenüber den Verursachern von herrschenden Missständen in der Stadt ausübt. Und sollte der Blogger dabei die Grenzen der Meinungsfreiheit überschreiten und die Ehre von Personen verletzen, dann wäre das ein Fall für den Richter. Eine pauschale Beschuldigung in einer Tageszeitung ist völlig indiskutabel.
Und aktuell: Auf Szene Ahrensburg erfahren die Leser von einer Grundstücksgeschichte einer Einwohnerin an der Alten Reitbahn, die von ihr selber berichtet wird. Wenn das stimmt, was dort ausgesagt wird, dann ist das ein Skandal, auf den das 3. Buch Abendblatt sofort einsteigen müsste. Und von der Stadt müsste umgehend eine Gegendarstellung gefordert werden, wenn die Kritik “unter aller Qualität und völlig indiskutabel” wäre, Herr Bürgermeister. U. A. w. g.
Da werden alle brisanten Themen wie Flüchtlinge, Fremdenfeindlichkeit, Pferdesteuer und Schweinemastanlagen in einen Topf geworfen. Daraus wird dann ein Vorwurf der zunehmenden Respektlosigkeit gegenüber Amtspersonen konstruiert. Das ist ein ziemlich durchsichtiges Verfahren.
Sie haben Recht: Das ist ein ziemlich schlampiger Beitrag. Dabei auch die Rolle von Szene Ahrensburg als kritisches Medium zu verknüpfen, sieht mehr wie eine Replik aus für die Kritik, die ich an der Redaktion der Stormarn-Beilage regemäßig ausübe. Das scheint die Damen und Herren zu jucken. Ziemlich durchsichtig von den Schreibern, die Blogger als “Blogwarte” bezeichnen.
Den Bericht im HA könnte man auch betrachten als Versuch, den kritischen Bürger mundtot zu machen. Und alle Kritikpunkte der Bürger im Zusammenhang zu bringen mit dem Messerattentat von Altena, das ist schon ein gewaltiger Hammer an Hinterfotzigkeit.
Stimmt, Herr Klingel-Domdey: Wer einen Bürgermeister im Kreis Stormarn kritisiert, ist ein potentieller Messerstecher. (Aber sonst geht es Ihnen und den Kollegen gut, ja?)
Michael Sarach und Ralph-Klingel-Domdey unterstellen Szene-Ahrenburg “ehrenverletzende Attacken” auf den Bürgermeister . Beweise für Beleidgung des Bürgermeisters werden nicht geliefert. Das ist eine klare Drohung gegenüber Szene-Ahrensburg. Hier geht es aber um etwas ganz anders als “Ehrverletzung” bzw. Beleidigung. . Die Berichte eines Betroffenen über die Grundstücksgeschäfte Alte Reitbahn/ Adolphstraße könnten für den Bürgermeister unangenehme Folgen haben. In Kiel musste eine Bürgermeisterin zurücktreten, weil sie einer Person besondere Vorteile gewährt hatte. Der Bürgermeister will mit seiner Attacke auf Szene-Ahrensburg aller Voraussicht nach erreichen, dass gerade dieses Thema möglichst schnell und vollständig aus dem Blog verschwindet. Das Thema ist einfach zu heiß!
Derartige Attacken auf Szene-Ahrensburg wie die in der heutigen Stormarnbeilage haben ihr Ziel erreicht, wenn sie dazu führen, dass Blogger und Kommentatoren bestimmte Themen zunehmend vermeiden oder anfangen, Selbstzensur zu üben. Das ist ein schleichender Prozess. Deshalb ein Rat an Regina: Wenn Sie nicht wollen, dass das Thema Grundstücksgeschäft Alte Reitbahn/ Adolphstraße wieder verloren geht, dann sollten Sie sich an die Staatsanwaltschaft wenden. Immerhin besteht hier der Anfangsverdacht einer Vorteilsgewährung zugunsten eines Dritten. Diese Vorteilsgewährung wäre nachweisbar, sobald die Stadt Ihr ehemaliges Privatgrundstück dem Investor zum Kauf anbietet. Warten Sie nicht zu lang! Sobald die Stadtverordneten dem Verkauf an den Investor zugestimmt haben, wäre die Verwaltung aus der Verantwortung entlassen. Und dann wäre der Vorgang für die Staatsanwaltschaft erledigt, weil den Stadtverordneten schwerlich ein Vorsatz unterstellt werden kann.
Um es noch einmal kurz klarzustellen, das ist mir wichtig : Die Stadtverwaltung hat den Grundstücksteil nicht gekauft. Durch das Verweigern der Freigabe auf das Vorkaufsrecht hat die Verwaltung den Kaufvorgang seinerzeit gestoppt. Es wurde angekündigt, dass die Stadt den Grundstücksteil des bereits verkauften Grundstücks ( der Vorgang ist so komisch organisiert beim Vorkaufsrecht) für die Allgemeinheit benspruchen möchte , siehe http://www.handmadeconcerts.de/downloads/Schreiben_Vorkaufsrecht_Stadt_Ahrensburg.pdf . Die Beguendung ist allerdings ein Witz, denn
Ziel der Verwaltung war es, den Käufer zu einem Deal mit dem Investor zu bringen, das wurde sogar so kommuniziert. Der Verkaufsvorgang ist also erst weitergegangen, als der Optionsvertrag vom Kaeufer geschlossen wurde. Fuer uns war der Zug da leider schon abgefahren.
Liebe Britta, ich habe die Sache an den Korruptionsbeauftragten Schleswig- Holstein, Hern Rogge, weitergeleitet und auch bereits mit ihm telefoniert. Ich hoffe, es kommt etwas in Bewegung!
Herr Klingel-Domdey und Herr Sarach tun so, als ob öffentliche Kritik an öffentlichen Personen unzulässig wäre.
Wenn die Kritik am Bürgermeister auf Szene Ahrensburg den Bürgermeister nicht berührt, wieso fühlt er sich davon verletzt? Ist er vielleicht darüber gestolpert, gefallen und hat sich dabei verletzt? In seiner Verletztheit erinnert er schon ein bisschen an einen gewissen Türken. 😉
Was mir dabei noch aufgefallen ist: An dem Beitrag in der heutigen Ausgabe haben 5 Reporter gearbeitet. Das dürfte für die Stormarnredaktion ein Rekord sein. Ist diese Redaktion eventuell überbesetzt und der Beitrag eine Beschäftigungsmaßnahme??? 😉
Ralph Klingel-Domdey ist gar kein Reporter in der Ahrensburger Redaktion, sondern sein Job ist laut Impressum der eines leitenden Redakteurs in Hamburg. Offenbar gibt es dort wenig für ihn zu tun, sodass er fortwährend im Lokalteil von Stormarn als Reporter arbeitet. Meine Frage hierzu lautet: Warum hat Hinnerk Blombach an dem Messerstecher-Thema nicht mitgearbeitet und nachgefragt bei den Bürgermeistern von Stormarn, denn er ist schließlich für den Stormarnteil verantwortlich? Hat er sich vielleicht für dieses Thema geschämt und wurde von Klingel-Domdey einfach überstimmt, weil dieser ja leitender Redakteur und Mitglied in der Bürger-Stiftung Stormarn ist?
Ein wichtiges Problem des Bürgermeisters besteht darin, dass er manchmal von aufgebrachten Bürgern wegen Falschparktickets angesprochen wird. Leidet Michael Sarach womöglich unter Realitätsverlust?
Die Bürger von Ahrensburg bilden gegenüber ihrem Bürgermeister drei Gruppen: Gruppe 1 ist zu höflich, um dem Bürgermeister etwas Negatives ins Gesicht zu sagen. Gruppe 2 ist zu feige dazu. Und Gruppe 3 geht dem Bürgermeister aus dem Weg, denn sie hat ihn gewählt. (Treffen Mitglieder aus den unterschiedlichen Gruppen zusammen ohne Anwesenheit des Bürgermeisters, dann ist das Palaver um den Leiter der Verwaltung nicht gerade klein.) Und genau deshalb leidet der Bürgermeister vermutlich unter dem Reaitätsverust, von dem Sie schreiben. Und genauso ging es seiner Vorgängerin Ursula Pepper, auch die war so abgehoben, dass Sie gar nicht mehr gemerkt hat, wie unbeliebt sie in der Stadt gewesen ist.
Ich würde mich nicht wundern, wenn demnächst in der Stormarnbeilage ein weiterer Artikel erscheinen würde, in dem die Vorgänge um das städtische Grundstück Alte Reitbahn verharmlost werden und der Bürgermeister die Gelegenheit bekommt, sich als Opfer böser Verleumdungen darzustellen.
Aber klar doch, denn die Bebauung der Alten Reitbahn erfolgt schließlich gemeinnützig im Interesse aller Bürger, weil ja im Gegenzug in der Bahnhofstraße ein Kino für jeden Bürger entstehen soll. Außerdem ersparen die Autofahrer sich durch den Wegfall des Parkplatzes Alte Reitbahn die Parkgebühren. Und die Ticketautomaten lassen sich prima gemeinnützig an derer Stelle in der Stadt aufstellen, zum Beispiel gegenüber dem Badlantic. Wir leben hier ja schließlich in
SchlumpfhausenAhrensburg, oder was…?! 😉