Ahrensburg: Das Ende vom Lilienweg

Der Lilienweg in Ahrensburg ist eine kleine, ruhige Straße und gehört zu einer schönen Wohngegend, in der Einfamilienhäuser stehen. Doch damit scheint es nun bald vorbei zu sein. Denn wenn es stimmt, was Szene-Leser Thomas Groth vermutet, dann entsteht am Ende des Lilienwegs ein Großbauobjekt.

Lilienweg (Foto: Groth)

Lilienweg (Abbildung: Google Maps)

Vielleicht ist das Ganze ja nur ein Gerücht. Aber Gerüchte sind bekanntlich die Rauchfahnen der Wahrheit. Und Bürger Thomas Groth berichtet: Schon seit einigen Tagen fallen mir am Ende des Lilienweges ungewöhnliche Aktivitäten auf. Heute habe ich mich mal etwas schlau gemacht und frage mich, wer genehmigt so etwas und ist das in der Form überhaupt zulässig?”

Lillienweg: Bungalow vor dem Abriss (Foto: Thomas Groth)

Lilienweg in Ahrensburg: Bungalow vor dem Abriss (Foto: Thomas Groth)

Thomas Groth: “Dort wird ein sehr schöner Bungalow aus 1979 abgerissen (und evtl. noch mehr) und 10 Eigentumswohnungen in 3 Gebäuden gebaut. Und die werden sicherlich nicht dem immer wieder gefragten ‘bezahlbaren Wohnraum’ entsprechen. 

Ich wundere mich sehr, dass in einem Umfeld ohne Mehrfamilienhäuser so etwas genehmigt wird. Außerdem wundere ich mich sehr darüber, dass dem Bauunternehmer genehmigt wurde, wunderschöne alte Bäume mal so eben zu entfernen, u.a. eine bisher unter Schutz stehende (so einer der Nachbarn) sehr attraktive und große Rotbuche. Für so etwas sollte einer von uns Otto Normalos mal anfragen! (Frage an unsere Grünen: Haben Sie diese Entscheidung mitgetragen?)”

Soweit der besorgte Bürger. Und auch andere Bewohner im und um den Lilienweg herum sind besorgt. Weshalb ich die Besorgnis hiermit zum Ausdruck gebracht habe. Und damit hinterher niemand behaupten kann, er habe vorher nichts davon gewusst.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. Juni 2016

5 Gedanken zu „Ahrensburg: Das Ende vom Lilienweg

  1. Wolfgang König

    Bei einem abgeschlossenen B-Plan kann man für den genehmigten Baukörper abholzen, was man will.
    Das haben wir auch beim Peter-Rantzau-Haus gesehen. Statt das Gebäude nur fünf Meter zurückzuversetzen, wurden vorne an der Samusch-Straße ca. ein Dutzend Bäume für unser Seniorenheim gefällt. Hinter dem Neubau neben der Sparkassse stand eine große, schmucke Eiche an der Samusch-Straße. Heute befindet sich dort ein Parkplatz. Tolle Leistung der Verwaltung. Oft denke ich, dass die nicht für uns Bürger da ist, sondern zum Schabernack treiben.

  2. Jan Dunkerbeck

    Das Ganze ist in der Tat kein Gerücht. Auf dem Grundstück, bisher mit 1 Bungalow bebaut, werden 3 Häuser mit insgesamt 12 Wohneinheiten sowie einer Tiefgarage errichtet.

    Von “ortsüblicher Bebauung”, die Grundlage für jede Baugenehmigung nach BauGB, kann hier augenscheinlich keine Rede sein. Trotzdem wurde dieses Bauvorhaben ohne Zustimmung der Nachbarn genehmigt. Offenbar eine Folge des politischen Drucks, Viel Wohnraum zu schaffen. Das Land und die Stadt verdienen ja beidermaßen mit: Grunderwerbssteuer, Grundsteuer. Mit der sog. “Nachverdichtung” treibt die Stadt es hier definitiv auf die Spitze. Ab sofort ist kein Einfamilienhausbesitzer mehr davor sicher, bald neben einer hochverdichteten Mehrfamilienwohnanlage zu wohnen.

    Anscheinend gibt es für dieses Gebiet keinen B-Plan und damit keine GRZ-Vorgaben. Die Versiegelung wird wohl auch fast vollumfänglich erfolgen.

    Die Blutbuche soll lt. Auskunft des Bauleiters weichen. In der Schonzeit. Man kann es kaum glauben.

    1. H.J. Lange

      Hallo Jan Dunkerbeck,

      unabhängig von Ihrer Frage nach dem Bestehen eines Bebauungsplanes oder eines Baurechts gem. § 34 BauGB im Lilienweg, beschreiben Sie ein in Ahrensburg eingeführtes “System”, bestehendes Baurecht rechtswidrig zu ignorieren und Investoren “besondere Vorteile” zu verschaffen.
      Dieses “System” ist seit kurzer Zeit im nahezu fertigen Rohbau zu besichtigen. Vergleichen Sie rechts die Villa Manhagener Allee Nr. 52 mit der links stehenden Show-Fassade Nr. 54, die schon heute von einem massiv aufstrebenden Betonkasten übertroffen wird. Geplant von der gut-gemachten “Rathaus-Familie”.
      Show-Fassade und Betonkasten verdecken die zahlreichen Rendite-Wohnungen dahinter, also dort, wo hinter der rechts stehenden Villa Nr. 52 der in diesem Areal übliche Villengarten liegt.
      In dem Projekt “Altes Klinikgelände” stecken Verstöße u.a. gegen Art. 3 Grundgesetz, § 1 ff BauGB, § 34 BauGB, gegen das Strafgesetz usw. usw.

      Zum Glück waren und sind die Stadtverordneten der Überzeugung, auf beiden Grundstücken steht je eine sog. “Villa” und zwar gemäß der selbst beschlossenen dort geltenden “Erhaltungs- und Gestaltungssatzung”.
      Auf der linken Nr. 54 steht jetzt der neue Haustyp “Ahrensburger Hefevilla”.
      Der Investor der Sparkasse Holstein nennt es dagegen Rendite machen, Rechtslage her oder hin.
      Dafür musste sich der bei solchen Aufgaben emsige Bürgermeister sogar gegen seine eigene, sich sträubende Genehmigungsbehörde durchsetzen.
      Dagegen musste der Investor dem freigiebigen SPD-Bürgermeister nicht einen Cent dazu bezahlen. Selbstverständlich. Was denn sonst ?
      Im Übrigen hat der Bürgermeister damals ja seine eigene “weiße Villa” finden können. So wird alles gut.

      Frage: Wie nennt der Gesetzgeber eine verschworene Familie, die nach Rendite dürstenden Investoren systematisch und rechtswidrig besondere Vorteile verschafft ?

      Herr Jan Dunkerbeck, im Zweifel fragen Sie Ihren CDU-Stadtverordneten Stern, denn der muss es wissen, weil er an diesem besonderen Werk in der Manhagener Allee mindestens zweimal am Tag vorbei geht.

      HJL

  3. Thomas

    Seit Tagen fahren durch den einst so ruhigen Lilienweg tonnenschwere LKW’s, dass einem die Wände wackeln. Heute (08.08.2016) ist der letzte LKW um 21.40 Uhr gefahren. Ein Anhänger steht noch im Asternweg und behindert dort die Sicht in den Lilienweg. Mittlerweile ist fast das komplette Grundstück ausgekoffert. Warum wurden wir Anwohner hierzu nicht befragt? Es ist eine absolute Frechheit, wie hier mit uns Anwohnern verfahren wird. 10 Eigentumswohnungen und 12 Tiefgaragenstellplätze!!! Bereits jetzt wird in unserer Fahrradstraße das Tempolimit nicht eingehalten.
    Fahrradstraßen werden immer dann angelegt, wenn der Radverkehr “die vorherrschende Verkehrsart ist oder dies alsbald zu erwarten ist”. Das bedeutet, dass bereits vor der Einrichtung der Fahrradstraße der Verkehr zum großen Teil aus Fahrradfahrern besteht. Durch die Einrichtung der Fahrradstraße erhalten diese mehr Rechte und sind so schneller und sicherer unterwegs. Bei 10 Wohneinheiten und zumeist 2 Pkw’s pro Wohneinheit, werden dann täglich 20 weitere Fahrzeuge durch den Lilienweg pendeln.
    Da im Lilienweg kein B-Plan vorliegt, muss man (ich) befürchten, dass die Nachbargrundstücke ebenfalls so misshandelt werden. Einige meiner direkten Nachbarn sind Ü80 und die Geier von Investoren kreisen überall.
    Was können / wollen wir dagegen unternehmen?

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