Auf dem Werbeportal ahrensburg24 (Partner: Stadtwerke Ahrensburg), wo Werbung und Redaktion übergangslos ineinander übergehen, ist ein Beitrag zu finden, über den wir mal nachdenken sollten. Denn dort könnte der Eindruck entstehen, dass Politik und Interessenvertretung in Ahrensburg vermischt werden zur Profilierung einer Partei, und zwar der SPD.
Das Thema: Der sozialdemokratische Stadtverordnete Jürgen Eckert macht Stadtrundfahrten für Bürger. Dazu Ahrensburg24: „’Wir werden spannende Brennpunkte der Ahrensburger Stadtentwicklung ansteuern. Die Alte Reitbahn, der Lindenhof, die Zukunft des Badlantics, der Erlenhof, Kindergärten, Schulen, Gewerbegebiete, die Unterbringung von Flüchtlingen sind die Themen. Und ich freue mich, wenn neue Eindrücke über die Entwicklung unserer Stadt gewonnen werden’, so Jürgen Eckert.“
Der Knackpunkt: Der SPDler macht diese Stadtrundfahrten (Preis pro Teilnehmer: 4 Euro) aber nicht im Namen der SPD, sondern als Veranstalter fungieren der Sozialverband (Vorsitz: Peter Levenhagen) und die Arbeiterwohlfahrt, wo Jürgen Eckert den Vorsitz hat.
Meine Frage dazu: Könnte es sein, dass hier knallharte SPD-Politik betrieben wird unter den beiden Deckmäntelchen von AWO und Sozialverband, um den Bürgern ganz bestimmte Eindrücke von den “spannenden Brennpunkten” (Wiederholung: “Brennpunkten”!) der Stadt zu vermitteln? Vielleicht auch angesichts der bevorstehenden Bürgermeister-Wahl…?
Genau diese Frage hatte ich mir gestern nach der Lektüre des sprachlich sowie inhaltlich außerordentlich misslungenen Artikels von Herrn Eckert im “Markt” auch gestellt. Besteht eigentlich keine Interessenkollision zwischen dem Amt des Stadtverordneten und dem Vorsitz eines karitativen Sozialverbandes (AWO) derselben Stadt? Die zunehmende Politisierung der Aktivitäten dieses Sozialverbandes beobachte ich mit Sorge.
Eigentlich müsste Herr Eckert als Vorsitzender der AWO seine eigene Partei heftig kritisieren. Schließlich hat der Bürgermeister (SPD) die Planung für den Erlenhof zu verantworten und seine Partei (SPD) hat blind zugestimmt. Damit hat die SPD geschlossen einer Planung zugestimmt, bei der schlicht und einfach vergessen wurde, dass in Ahrensburg dringend Sozialwohnungen gebaut werden müssen. Die AWO vertritt aber die Menschen, die auf preiswerten Wohnraum angewiesen sind.
Irgendwie passt das, was Herr Eckert sagt, alles nicht so ganz zusammen. Und vor allem dürfte er die AWO nicht in den SPD-Wahlkmapf hineinziehen.
Thomas H.
Wie bitte? Habe ich richtig gelesen? Die AWO kassiert als gemeinnütziger Verein Gelder vom Staat und macht damit SPD-Wahlkampf? Das ist ein Grund mehr, den SPD-Kandidaten nicht noch einmal zum Bürgermeister zu wählen!
Waldemar
Eines vorweg – ich habe schon an zahlreichen Touren und Veranstaltungen vom PRH teilgenommen und war sehr angtetan!
Was diese Bustour betrifft, bin ich jedoch ziemlich irritiert. Sie ist nicht im aktuellen gedruckten Veranstaltungsverzeichnis des PRH zu finden – dort werden nur 2 Radtouren mit gleicher Thematik und Leitung angeboten.
Als ich im April an einer ähnlichen Tour mit Herrn Conring und Herrn Koch teilgenommen hatte, wusste ich, woran ich war und auch, dass möglicherweise Parteipolitisches einfließen würde bei dieser 10€-Tour – was kaum geschah. Die Herren waren meines Erachtens viel zu nett, wenn sie z.B. zu den (Bau) -sünden der Pepper-/Sarach – Ära befragt wurden.
Warum muss ausgerechnet ein Stadtverordneter (der SPD) diese Tour leiten? Es gibt einige andere kompetente Reiseführer bei der AWO, die dies tun könnten – und da wäre dann nicht dieses unangenehme “Geschmäckle”.
Der Tour-Bus startet vom Peter-Rantzau-Haus,
dem ersten “spannenden Brennpunkt”:
Junge Architekten durften zwar den Grundentwurf hergeben –
das Geschäft machte aber wer ?
Richtig: Das bekannte SPD-Bürgermeister-Architekten-Team.
Denn zufällig passte das genau ins PPP-Finanzierungs-Modell.
Motto: Heute bauen – später umso mehr Steuergeld bezahlen.
Warum PPP ? Weil die SPD das Peter-Rantzau-Haus wollte,
nur bezahlbar war es damals nicht.
Und wer darf das Haus betreiben ?
Richtig: Die AWO = SPD-Eckert.
Und die Antwort auf die Frage, warum das Haus nur zwei,
aber nicht drei oder mehr Stockwerke hat –
gerne auch mit Kino oben drauf: Ein andermal.
HJL
Aber vorsichtig mit solchen Verdacht! Die “Spezialdemokraten” holen in Berlin gerade zum großen Schlag gegen die Fundamente der Demokratie aus (Unabhängigkeit der Justiz sage ich nur….). Wenn erst einmal ideologisch alles gleichgeschaltet ist, dann können sie solche Fragen auch nicht mehr stellen. Sonst werden sie als “Landesverräter” gekennzeichnet und an den Pranger gestellt. Dann wird es wieder normal sein, dass Staat und Partei eine Einheit sind. 🙂
Woher kenne ich das nur?? 🙂
Dass die AWO der verlängerte Arm der SPD ist, wird auch dadurch deutlich gemacht, indem der Vorsitzende der AWO Ahrensburg als Stadtverordneter der SPD in der Ahrensburger Stadtverordneten-Versammlung tätig ist. Kann Jürgen Eckert dabei überhaupt Beruf und Berufung trennen? Warum hat eigentlich die AWO das Peter-Rantzau-Haus bekommen und nicht das DRK? Für welche der beiden Organisationen hat damals die SPD gestimmt…..?
Bitte füllen Sie meine Wissenslücke: Es hätte also damals die Möglichkeit gegeben, das PRH an das DRK zu übergeben?
War der Bau des PRH nicht von vornherein für die AWO bestimmt? Das ist mein Wissensstand.
Für diese lobenswerte Einrichtung stand und steht viel Geld zur Verfügung – und die stillen, bescheidenen Lebensretter der DLRG lässt man weiterhin ohne jede Unterstützung im Regen stehen – nichts bewegt sich in Sachen badlantic – naher Unterkunft!
Keine Partei – auch nicht die bedeutende mit dem “S” für “sozial” macht sich für diesen Verein stark – das ist ein Skandal!
Es ist wie häufig in der Schule: Nicht die im Stillen wirkenden, sozialen Menschen – was nicht nur die Schüler betrifft – bekommen die größte Aufmerksamkeit, sondern diejenigen, die sich – in welcher Form auch immer – in den Vordergrund drängen.
Ich bin bewusst etwas vom Thema abgewichen. 😉
http://www.abendblatt.de/region/stormarn/article106946994/Rantzau-Haus-Die-CDU-steht-allein.html
Hallo Frau Heinrich,
man muss immer unterscheiden zwischen den öffentlich diskutierten Umständen, etwa in Ausschüssen – – – und den Beschlüssen hinter verschlossenen Türen und Verträgen.
Herr Eckert würde auf Ihre Eingangsfrage antworten: Für die Beauftragung eines Betreibers für das Peter-Rantzau-Haus hätte eine sog. öffentliche Ausschreibung stattgefunden.
Man muss dazu wissen: Die AWO und z.B. auch das DRK arbeiten wie jedes Wirtschaftsunternehmen das Überschüsse erzielen muss, um mindestens die hauptamtlichen MitarbeiterInnen bezahlen zu können. Dabei geht es also um das Job-haben und das Nicht-Job-haben, vorranig also nicht um das Tun von Gutem. Damals haben die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des alten P-R-Hauses angedroht, sie würden nur bei einer Beauftragung der AWO weiterarbeiten.
Auch die Festlegung auf das PPP-Finanzierungsmodell wurde öffentlich diskutiert – aber nicht deren Folgen für den Steuerzahler.
Unterscheide deshalb auch zwischen dem ursprünglichen und öffentlich dikutierten “Entwurf” der jungen Architekten – und dem darauf aufbauenden “Entwurf”, von dem Büro, das schließlich das Geschäft machte – eben ein PPP-Geschäft – in dessen Verträge den alles bezahlenden Bürgern in aller Regel die Einsichtnahme verweigert wird.
HJL
Es fällt auf: Das Architektenbüro des ehemaligen Stadtverordneten Rolf Griesenberg (SPD) hat das Peter-Rantzau-Haus entworfen, in dem der jetzige Stadtverordnete Jürgen Eckert (SPD) die Geschäfte führt, der die Interessen der AWO vertritt. Weiter: Im Finanzausschuss ist Rolf Griesenberg – als Stadtverordneter von den Bürgern abgewählt – immer noch Mitglied, und Jürgen Eckert ist dort Vertreter. Außerdem ist Griesenberg auch noch Vertreter im Bauausschuss und im Umweltausschuss. Und Eckert ist Mitglied im Hauptausschuss und Vertreter im Sozialausschuss genauso wie im Werkauschuss.
Interessenskonflikte? I bewahre! Vielmehr Lobby als Hobby oder was…?
Und so bewilligt sich Jürgen Eckert als Stadtverordneter die städtischen Zuschüsse für die AWO und das Peter-Rantzau-Haus, die er dann als AWO-Vorsitzender ausgeben darf, z.B. für Stadtrundfahrten für Senioren vor der Bürgermeisterwahl.
Britta S.
Eigentlich unglaublich! Ich erwähne hier noch einmal, dass die 2stündige Stadtrundfahrt mit den CDU-Herren Conring und Koch 10€ gekostet hat – und der Preis war ok. – Jeder weiß, wie teuer Busse heute sind.
Die ähnlich lange Bustour unter der Leitung von Herrn Eckert kostet für Teilnehmer nur 4€.
Aus welchem Topf wird der Differenzbetrag genommen?
Wieso wurde diese Bustour nicht im Programmheft des PRH angeboten?