Der Ahrensburger Stadtkämmerer und Geschäftsführer der Stadtwerke Ahrensburg, Horst Kienel, ist in meinen Augen ein schlimmer Finger. Entweder veruntreut er wissentlich städtische Gelder, die er unter den Augen des Bürgermeisters an einen Hamburger Verlag überweist, oder aber Herr Kienel weiß selber nicht, was er tut.
Beide Möglichkeiten sind gleichermaßen schlimm und sollten zur Folge haben, dass der Mann im Ahrensburger Rathaus versetzt wird – zum Beispiel ins Archiv – und somit auch von seiner Arbeitsleistung als Leiter Fachdienst I – Personal, Finanzen, Organisation – entbunden wird. Denn zur schleppenden Arbeit beim Ressort Finanzen muss der Bürgermeister regelmäßig die Kritik der Stadtverordneten entgegennehmen, ohne dass Fachdienstleiter Kienel sich dazu vor der Versammlung äußert. Irgendwie scheint dieser Mann eine Art von Artenschutz zu genießen, warum auch immer.
Nun wirbt Horst Kienel schon wieder für die Stadtwerke, zeigt an: “Stadtwerke Ahrensburg: Fair und umweltgerecht”. Und das ist der Lacher des Jahres.
Die Stadtwerke Ahrensburg sind so fair, dass sie das Geld der Stadt ausgeben, indem sie davon ein Magazin aus Hamburg finanzieren, das nicht in Ahrensburg verteilt wird, sondern nur wochenlang rumliegt. Brutto sind das nach Preisliste des Verlages rund 32.000 Euro p. a., die somit der Ahrensburger Stadtkasse verlorengehen, weil die Überschüsse der Stadtwerke dort hinein fließen müssen und nicht in die Kasse des Hamburger Verlages.
Aktuell liegt eine Anzeige der Stadtwerke aus, in der Horst Kienel auf eine Comedyveranstaltung hinweist, die am 11. April 2015 stattgefunden hat. Und darunter ein Beitrag “Kunsthandwerk zu Ostern”, den Sie in der Ausgabe lesen sollen, die jetzt rumliegt – siehe die Abbildung! Zur Information: Diese Seite kostet unsere Stadtwerke laut Preisliste rund 2000 Euro.
Im vergangenen Jahr noch lief solche Reklame, ohne dass die Seiten mit “Anzeige” gekennzeichnet wurden. Erst als die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs sich dieses Falles angenommen hatte, musste Kienel seine hinterfotzige Schleichwerbung als “Anzeige” kennzeichnen lassen.
In meinen Augen besteht hier eine Kumpanei zwischen Kienel und den Inhaberinnen einer Hamburger Agentur. Und der Bürgermeister schweigt dazu. Und die beiden Herren, die Bürgermeister an Stelle des Bürgermeisters werden wollen, die unterstützen das von den Stadtwerken finanzierte Magazin auch noch, indem sie dort selber für Werbezwecke auftauchen.
Schon an den Königshöfen im Mittelalter genoss der Narr seine Freiheiten. Warum soll es da am Hofe von King Michael anders sein?