Heute mal wieder etwas zum Thema „Kundendienst“, und zwar von einem Autohändler in Ahrensburg mit Reparatur-Werkstatt, wo man ausdrücklich mit “Premium-Service” wirbt. Dort, so informierte mich kürzlich ein Leser, sollte er für das Auswechseln einer defekten Lampe zehn Euro bezahlen, was er dann anderswo kostenlos bekam nach Kauf der Lampe.
Wie die Leser von Szene Ahrensburg wissen, bin ich ein „Kunde vor Ort“. In diesem Sinne habe ich mein Auto nicht nur bei einem Ahrensburger Händler gekauft, sondern ich habe es dort auch nach Scheckheft pflegen lassen. Bis heute. Und meine Reifen kaufe ich nicht etwa bei einem Reifenhändler, sondern ebenfalls in der Werkstatt meines Autohändlers. Dort lasse ich auch anfallende Lackierarbeiten machen und Öl- und Reifenwechsel. Und die Außen- und Innenreinigung erledigt die Werkstatt. Sogar den Kindersitz für unsere Jüngste habe ich bei eben diesem Autohändler gekauft.
Gerade war mein Wagen wieder in der Werkstatt. Für eine Woche. Zum Rundum-Service mit Inspektion, Tüv, neuen Reifen, Reparaturen, Lackierarbeiten und einer Luxusreinigung, die allein 158 Euro gekostet hat. Genau 2.643,15 Euro hat das Ganze gekostet – ohne die Lackierarbeiten, für die ich noch eine Extra-Rechnung von schätzungsweise 2.000 Euro bekommen werde.
Dann hat mich ein Freund zur Werkstatt gefahren. Ich habe die Rechnung bezahlt, bin in mein Fahrzeug gestiegen, habe den Schlüssel ins Schloss gesteckt, gedreht und – nix passierte.
Kurz gesagt: Die Batterie war leer. Ein Mitarbeiter aus der Werkstatt kam mit einem Überbrückungsgerät und ließ den Motor an. Ich wollte einsteigen und losfahren, aber mein Freund hielt mich davon ab und fragte den Mitarbeiter aus der Werkstatt: „Und wenn Ihr Kunde jetzt 3 km nach Hause fährt, dann glauben Sie, dass die Batterie morgen wieder voll ist?“
Das glaubte der Mitarbeiter der Werkstatt auch nicht. Also ließ ich meinen Wagen über Nacht in der Werkstatt zum Aufladen. Und man würde ihn mir am kommenden Morgen vor die Haustür fahren. Mein Freund, der eigentlich in die andere Richtung wollte, fuhr mich also wieder zurück zu meiner Wohnung in die Sklavenhändlerstraße.
Am anderen Morgen wurde mir der Wagen gebracht. Ich fand weder eine Tafel Schokolade im Handschuhfach, noch ein Spielzeugauto auf dem Kindersitz, der zudem nicht gereinigt worden ist. Und einen Blumenstrauß zur Entschuldigung bekam ich auch nicht.
Ach ja, auf der Rechnung steht noch ein Zusatz und also lautend: „Waren Sie mit unserem Service zufrieden? Ja: Dann würden wir uns bei einer telefonischen Befragung über ein ‚äußerst zufrieden’ freuen. Nein: Dann würden wir Sie bitten, uns mitzuteilen wie wir Sie hätten begeistern können.“ Letzteres, so denke ich, habe ich in diesem Beitrag zum Ausdruck gebracht.
Und morgen berichte ich Ihnen, was ich bei zwei Optikern in der Blindenstraße Manhagener Allee erlebt habe.
Vielleicht ist es doch sinnvoller, in eine der kleinen Werkstätten zu gehen, wo die gleichen Arbeiten ausgeführt werden, nur eben preiswerter. Und vermutlich auch sorgfältiger und vor allem kundenfreundlicher.
Hallo, Herr Dzubilla,
auf der einen Seite geizen sie beim Gas, auf der anderen Seite verschleudern Sie Ihr Vermögen bei Auto-Fachwerkstätten. Es gibt Autowerkstätten in Randlage, die Anlasser reparieren können, statt einen teuren neuen Anlasser zu bestellen. Die bekommen Dellen in Kunstoffteilen mit einem Föhn heraus. Die besorgen Ihnen Marken-Reifen für den halben Preis. Die flicken Ihnen einen defekten Scheinwerfer für 10 Euro zusammen, statt einen neuen für 500 Euro zu bestellen. Die reparieren das Kofferraumschloss statt für 400 Euro ein neues Schloss zu bestellen. Audi Gänseberg hatte 2007 meinen schönen Audi als Totalschaden eingeschätzt. Und der Audi fährt immer noch. Seltsam, ne?
Was meinen Sie, was ich mit VW so alles erlebt habe? Was habe ich früher alles selber repariert!
Letztlich wurde mir ein Bremsscheibensatz gleich dreifach ausgewechselt – mit den dreifachen Lohnkosten. Es waren nur fünf Positionen auf der Rechnung. Prüfen Sie auch Ihre Rechnungen gewissenhaft? Wenn Sie mit so einem gefährlichen Oldtimer in der Stadt unterwegs sind, fahre ich lieber mit dem Bus.
Mit sichernden Grüßen
Wolfgang König