Warum liest Stormarn ein Buch, Herr Landrat Plöger…?

Heute entnehme ich der Stormarn-Beilage: “Drei Wochen lang werden sich die Stormarner im kommenden Frühjahr mit einem Buch beschäftigen.” Aber nicht mit irgendeinem Buch – zum Beispiel Telefonbuch, Sparbuch oder dem Märchenbuch der Brüder Grimm – sondern jemand hat eine Auswahl von Büchern vorgegeben, die in den Buchhandlungen käuflich zu erwerben sind.

Unbenannt-1Stormarn hat 233.000 Einwohner (2012). Wenn Stormarn also ein Buch liest, dann kann man sich ausrechnen, was das für ein Mordsgeschäft für den Verlag sein wird, dessen Werk ausgewählt wird!

Nun frage ich mich: Wer hat die Bücher, die zur Wahl stehen, eigentlich ausgesucht? Vielleicht Kulturreferentin Tanja Lütje? Oder ein vereidigter Buchprüfer? 😉 Und nach welchen Kriterien wurden die Bücher ausgesucht, von denen Stormarn eines lesen soll…?

Um es kurz zu machen: Alle Bücher stammen aus ein und demselben Verlag, nämlich Rowohlt in Reinbek und Berlin. Also egal, welches Buch die Auswahl gewinnt: Rowohlt macht das Mordsgeschäft.

Mit anderen Worten: Bei diesem Buch-Event handelt es sich um eine großangelegte Promotion eines Verlages mit behördlicher Hilfe. Selten habe ich eine derartige Chuzpe erlebt wie diese Aktion. Herr Landrat Klaus Plöger, bitte pfeifen Sie Ihre Kulturreferentin zurück, denn so etwas gehört sich einfach nicht!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Oktober 2014

15 Gedanken zu „Warum liest Stormarn ein Buch, Herr Landrat Plöger…?

  1. Wolfgang König

    Hallo, Frau Dabelstein,
    sind Sie verwandt mit dem Polizisten Dabelstein?
    Solch eine sehr stark eingeschränkte Buchauswahl hatten wir schon einmal. Das brauchen wir nicht wieder. In manchen Bussen fährt eine kleine Bibliothek mit – kostenfrei. Manchmal liegen auch nagelneue Romane auf Papierkontainern herum. In unserer Stadtbücherei muss ich 10 Euro zahlen, wenn ich mir einmal zwei Bücher im Jahr ausleihen möchte.
    Mit leserlichen Grüßen
    Wolfgang König

  2. Observator

    Erkenne ich das richtig, meine Damen und Herren: Die Stiftungen der Sparkasse Holstein und die Bürgerstiftung Stormarn unterstützen mit Stiftungsgeldern eine Verkaufsveranstaltung des Rowohlt-Verlages, und der Kreis Stormarn sanktioniert das? Damit bin ich als Steuerzahler aber nicht einverstanden, denn Stiftungsgelder gehen doch am Fiskus vorbei, oder?

    U.A.w.g., Herr Landrat, oder wollen Sie etwa kneifen…..?

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Dafür wird Tanja Lütje als Kreiskultur-Referentin Kreiskulturreferentin bezeichnet. Was bedeutet Kreiskultur? Es bedeutet: Die Kultur, über die Tanja Lütje referiert, dreht sich im Kreise, kommt jedes Jahr zum Ausgangspunkt zurück! 😉

  3. Bierfreund

    Guten Tag!

    Ich arbeite in einem Bierverlag in Stormarn. Und Bier ist bekanntlich Kulturgut in Deutschland. Auch wir möchten eine Aktion mit dem Kreis Stormarn und gemeinnützigen Stiftungen durchführen und die Bürger im Kreis animieren zu: “Stormarn trinkt ein Bier”. Hierzu würden wir gern drei unserer Biersorten für die Befragung der Einwohner zur Abstimmung anbieten. Natürlich mit einer großen Abschlussparty im Ahrensburger Schloss, wo wir den Gästen auch Freibier kredenzen würden.

    Frage an die Kulturreferentin: Wann können wir gemeinsam loslegen?

  4. Wolfgang König

    Hallo, Herr Bierfreund,
    gerne wäre ich am kostenfreien Umtrunk dabei. Nennen Sie rechtzeitig den Termin. Unsere Kulturreferentin kann und darf lesen, aber nicht antworten. Schreiben Sie sie doch direkt an. Herr Plöger würde ihr die hübschen Löffelchen lang ziehen, wenn sie hier an dieser Stelle antworten würde.
    Mit dürstenden Grüßen
    Wolfgang König

  5. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    sit schreibt man doch mit Doppel-T, also sitt – wie sitt und satt. Obwohl das Wort “sitt” für “vollgetrunken, nicht mehr durstig” als Pendant zu “satt” einen hohen Preis als Neudeutsch-Schöpfung vor ca. zwei Jahrzehnten gewonnen hat, fehlt es noch immer im Duden (obwohl sich der Duden-Verlag an dieser Ausschreibung beteiligt hatte).
    Mit sitten und satten Grüßen
    Wolfgang König

  6. Sabine Heinrich

    “Stormarn liest noch ein Buch” – als ich dies – als Stormarnerin – las, fragte ich mich unverzüglich: “Wie macht Stormarn das?” Mir war bislang nicht bekannt, dass ein Kreis, auch nicht ein Landkreis – lesen kann. Vielleicht gibt es dort Menschen, die über diese Fähigkeit verfügen – aber der Kreis an sich?
    Ich versuche, mir bildlich vorzustellen, wie der Kreis – welcher auch immer – EIN Buch liest!

    Mit amüsierten, pingeligen, sprachliebenden Grüßen!
    S.H.

  7. Waldemar

    Irgendwie mus die “Kreiskulturreferentin” ja unter Beweis stellen, dass sie ihr Salär nicht fürs Daumendrehen erhält. Es bleibt wohl das Geheimnis des Landrats, was er sich bei der Einrichtung dieser Stelle gedacht haben mag, sofern er sich dabei etwas gedacht hat.
    Gruß
    Waldemar

    1. Sabine Heinrich

      Vielleicht muss da mal wieder jemand finanziell abgesichert/versorgt werden?
      Gibt es eine amouröse und/oder monetäre Liaison zwischen der Kreiskulturreferentin und dem Verlag?
      Die Stricknadel, mit der ich nun gern wieder im Ahrensburger/Stormarner Sumpf stochern möchte, werde ich nun doch lieber der Arbeit an meinen Socken zuführen!
      Ich hoffe, dass der Landrat schnellstens handelt!

  8. Rüdiger

    Na ja, mit irgendetwas muss man die Leute ja ablenken, damit sie nicht auf die Idee kommen, mal nachzufragen, was im Kreis Stormarn nicht zum Besten steht!
    Schöne Grüße zum Wochenende
    Rüdiger

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