Bestimmt ist er nicht an Ihnen vorbeigegangen, der neue Kinofilm von Biene Maja und ihren Freunden. Und wieder hat die kleine “Ahrensburgerin” einen riesigen Hype im ganzen Lande ausgelöst, nicht nur auf der Leinwand in 3 D, sondern auch drumherum: Viele Firmen werben für ihre Produkte mit der Romanfigur des großen Dichters Waldemar Bonsels (1880 – 1952), der bekanntlich in Ahrensburg geboren wurde.
Und damit wieder einmal zu einem meiner beliebten Dauerthemen, nämlich: Waldemar Bonsels @ Ahrensburg.de! Klar, auch unsere Stadt nimmt Anteil am Welterfolg des Dichters der “Biene Maja”: Ahrensburg hat immerhin eine komplette Straße nach dem größten Sohn der Stadt benannt – ist das nicht supergeil? Allerdings ist es keine Waldemar-Bonsels-Straße geworden, sondern nur ein Waldemar-Bonsels-Weg. (Stattdessen hätte man sehr viel sinnvoller die Ahrensburger Straße, die den höchst albernen Namen “Große Straße” trägt, umbenennen sollen in Waldemar-Bonsels-Allee – aber wer kommt schon auf so ‘ne absonderliche Idee?!)
Und das Geburtshaus des Dichters? Das hat man bereits in den 70er Jahren abgerissen. Klar, war ja schon ‘ne ziemlich alte Hütte in der Hamburger Straße, in der sich die Adler-Apotheke der Eltern Bonsels befunden hatte. Und baufällig war das Haus überdies, da machte man lieber ein dickes Immobiliengeschäft mit Grund und Boden, statt dem Dichter ein Andenken in der Stadt zu hinterlassen.
Stattdessen steht die Adler-Apotheke heute in der Hagener Allee und feiert gerade ihren 175. Geburtstag. Und an der alten Stelle in der Hamburger Straße steht die Sparkasse Holstein. Die gibt sich gern das Image von Kultur, indem sie Kulturstiftungen betreibt. Und es gibt im Geldhaus immerhin eine Gedenktafel für Waldemar Bonsels, die mich an Edgar Wallace erinnert, nämlich: “Die toten Augen von London Ahrensburg”.
Wer sich als Ahrensburger fühlt, der muss sich eigentlich schlecht fühlen. Kein Waldemar-Bonsels-Museum, kein Denkmal auf dem Rondeel, wo bloß ein Blödmann aus Plastik steht. Und die Kulturverantwortlichen bejubeln den Sklavenhändler Schimmelmann, der mit seinem vielen Geld anno dunnemals das weiße Herrenhaus am Rande der Stadt gekauft hatte. Und zum 700. Geburtstag von Ahrensburg flog nicht die Biene Maja in einem großen Feuerwerk über die Stadt, sondern ein Bürgerfrühstück gab es, an dem kaum ein Bürger teilgenommen hat. Und das war der angesagte Höhepunkt der Feierlichkeiten, an die man sich schon im kommenden Jahr wohl kaum noch erinnern wird.
Langsam überlege ich, ob ich nicht um kulturelles Asyl bitte. Zum Beispiel in Mölln, der Stadt von Till Eulenspiegel, der dort zwar nicht geboren wurde, aber im Jahre 1350 gestorben ist und bis heute weiterlebt. Zum Wohle von Mölln und seiner Bewohner.
Hallo, Herr Dzubilla,
woher wissen Sie, dass Biene Maya eine “Ahrensburgerin” ist? Hat Waldemar sie als Dreijähriger auf der Schlosswiese entdeckt? Ich weiß, Sie meinen es gut mit Ahrensburg und Waldemar Bonsels, aber ich meine,
Waldemar Bonsels hat diese Geschichte mit Anfang 30 in Schleißheim geschrieben (veröffentlicht 1912). Dort gibt es zwar auch ein Schloss, aber es ist ein echtes Schloss. Die Landschaftsbeschreibungen im Buch passen eher auf die Landschaft um München. Mithin dürfte Biene Maya eine echte “Schleißheimerin” sein.
Oder hatte hatte Waldemar Bonsels die süße Biene bei Starnberg, seinem späteren Wohnsitz, entdeckt? Dort gibt es Heidekraut und Linden (Kapitel 1).
Irgendwo habe ich noch eine Biene-Maya-Ausgabe von 1918.
Mit honigsüßen Grüßen (hier steht ein Glas mit kretischem Wildblütenhonig von Feinkost Albrecht)
Wolfgang König
Waldemar Bonsels ist gebürtiger Ahrensburger. Und es kommt nicht darauf an, an welchem Ort ein Autor sein Werk geschrieben hat, sondern wo er geboren ist, das ist von Bedeutung. Möglicherweise hat der kleine Waldemar sogar eine Biene auf der Schlosswiese entdeckt, wer weiß…?!
Hmmmmm…….. Alfred Rust wurde in Altona geboren……..
Alfred Rust…? Mein Blog-Eintrag handelt von Waldemar Bonsels.