Im vergangenen Monat entdeckte ich ein Inserat, mit dem ein Bestattungsinstitut anzeigt, dass die Inhaber den Laden von Samt & Sonders übernehmen werden, und zwar am 1. April 2014. Und was wie ein Aprilscherz angemutet hat, das war offensichtlich ein Aprilscherz. Denn: Wir schreiben heute den 9. April, und der Laden ist immer noch zu vermieten.
Natürlich war es kein Aprilscherz, weil man Aprilscherze nur am 1. April macht und nicht Wochen zuvor. Also war es wohl geplant, dass die Bestattungsunternehmer Wulf ihre Särge dort ins Schaufenster stellen, wo zuvor noch Geschenkartikel zu sehen waren. Und möglicherweise hat es Proteste gegeben, dass dort ein Möbelladen für Tiefbauwohnungen aufmacht, wo Ahrensburger gerne Kaffee trinken und/oder Pizza & Pasta essen.
Ja, oder es war das Ganze bloß eine Reklame der Leichenbestatter Wulf & Wulf, die damit hofften, ins Gespräch zu kommen? Was ihnen ja immerhin gelungen ist.
Ist „Szene Ahrensburg“ in dieser Sache möglichweise einem flüchtigen Gerücht aufgesessen, was zugegebenermaßen tatsächlich ausgesprochen selten geschieht?
Heute jedoch hatte ich ein Gespräch mit Herrn Murawski, dem sehr kundenfreundlichen und in allen Fotoangelegenheiten kompetenten Inhaber der „Photo Porst“ Filiale, bei dem man gerne einkauft. Und Herr Murawski erklärte mir, dass der Einzug der Bestattungsfirma in das ehemalige „Samt & Sonders“-Lokal zu keiner Zeit geplant gewesen sein. Vielmehr sei das besagte Dienstleistungsunternehmen nunmehr diskret in den darüberlegenden Büroräumen ansässig.
Ob nun in dieser Sache eine Ente gequakt hat, habe ich selbst nicht überprüft. „Szene Ahrensburg“ wird es aufgrund gründlicher Recherche aber sicher bald herausfinden.
Vielen Dank für diesen sachdienlichen Hinweis! Da war wohl der Zufall die Mutter des Gedankens. Zufall: Am Rondeel Nr. 7 steht ein Laden leer. Und genau in dieser Zeit zeigt das Bestattungsunternehmen an: Neueröffnung am Rondeel Nr. 7. Dass die Firma Wulf im Gegensatz zu den Firmen Falke und Greßmann & Timmermann kein Ladengeschäft betreiben wird, kam mir nicht in den Sinn. Aber ich finde es sehr pietätvoll, dass Wulf keine Schaufenster hat, sodass ich die Firma an dieser Stelle empfehle, falls jemand Bedarf hat.
Hallo, Herr Dzubilla,
noch diskreter sind die Haustürgeschäfte eines Ammersbeker Bestatters. Da kann man innerhalb von 14 Tagen den Vertrag kündigen, wenn man bei der Bestattung erfährt, dass man den doppelten Preis wie bei anderen Bestattern und für nicht aufgekommene Kosten gezahlt hat. Keine Hemmungen: Es können überall Kostenangebote eingeholt und Dienstleistungen ausgeschrieben werden.
Nun bleibt offenbar den Kaffee-Trinkern, Kuchenessern und Rauchern auf dem Rondeel der Blick auf das Ende ihrer Genüsse erspart.
Mit pietätvollen Grüßen
Wolfgang König
Und noch diskreter ist das Bestattungsinstitut reverti in der Schimmelmannstraße 61 in Ahrensburg. Nachdem ich darüber berichtet hatte, dass vor diesem Beisetzer alle vier Wochen ein bunter Kindernachmittag mit Musik, Grill und Hupfburg stattfindet, ist die Werbung via Google-Eintrag verschwunden. Aber immer noch aktuell zu finden: http://www.reverti.de/kontakt.htm