Können Politiker den Bauhof für private Anliegen kostenlos beauftragen? Ich frage deshalb, weil ich heute in der Stormarn-Beilage gelesen habe, dass eines von den verwahrlosten Schrotträdern der Frau Schmick (WAB) von “Vandalen” in die Aue geworfen worden ist. Und dann hat Frau Schmick wohl den Bauhof alarmiert, dessen Mitarbeiter das Ding geborgen und wieder ans Geländer gestellt haben, statt es zum Recyclinghof zu schaffen.
Frage: Wer hat die Kosten für den Bauhof übernommen? Frau Schmick vielleicht? Oder Herr Schmick…?
Die vergammelten Stahlrösser sollen Besuchern den Weg vom Bahnhof zum Schloss zeigen, weil die Stadt keine vernünftigen Schilder aufgestellt hat. Warum das letzte Schrottrad direkt vor dem Schloss steht, ist natürlich klar: Damit auch Dumme erkennen sollen, dass es sich bei dem weißen Herrenhaus um das gesuchte Fahrrad-Schloss handelt.
Postskriptum: Dass Frau Schnick das Schloss ebenfalls bunt anmalen und mit Blümchen schmücken will, ist ein unbestätigtes Gerücht.
Warum habe ich heute früh bloß an Pumuckl gedacht, als ich die Stormarn-Beilage aus dem Essener Hamburger Abendblatt gezogen hatte…? Dort las ich im Aufmacher, dass einer illustren Gesellschaft von Frau Kirchgeorg verkündet wurde, dass viel Geld in den Schlosspark zwecks Verschönerung fließen soll, damit alle Leute auf das weiße Herrenhaus im Schlosspark schauen sollen und nicht auf das verdreckte Rathaus vor dem unansehnlichen Rathausplatz, der nicht aufgehübscht wird.
Und dann las ich etwas Wichtiges, nämlich: “Häppchen, Sekt und exklusive Führung durchs Ahrensburger Schloss” und frage mich: Ob die Damen und Herren dabei auch an die Fähnchen auf der Schlosswiese gedacht haben, die wieder entfernt worden sind…?
Ich kriege jedes Mal, wenn ich höre, wieviel Geld in Schlosspark, alte Möbel und Vasen fließt, ein Würgen im Halse, wenn ich daran denke, dass die 20-Millionen-Schulden-Stadt Ahrensburg für Luxus nicht vorhandenes Geld ausgibt, nicht aber gegen Armut von Kindern – jedenfalls habe ich nicht in der Stormarn-Beilage gelesen, dass “Annette Kirchgeorg von der Stadt” (was für ein exklusiver Name!) bei ihrer exklusiven Führung mit Häppchen und Sekt darüber gesprochen hat, dass die blauen Fähnchen nicht mehr auf die Schlosswiese gesteckt werden müssen, weil sich dieses Problem in Wohlgefallen aufgelöst hat.
Klar, ich ärgere mich natürlich bloß, weil ich nicht eingeladen worden bin zu Sekt und Häppchen. Denn dort hätte ich offiziell nach den blauen Fähnchen auf der Schlosswiese gefragt, zumal dort offenbar Leute zusammengekommen waren, die viel Geld auf ihren Konten haben.
Wow – es gibt doch wirklich noch gutherzige Menschen in unserer Stadt. Ein paar davon haben sich schon vor vielen Jahren zusammengefunden in einem Club, dem sogenannten Lions Club, der sich nach eigener Angabe besonders für Kinder und Jugendliche einsetzt. Und sie haben Geld gesammelt, die Löwen, um damit etwas Gutes zu tun für Kinder und Jugendliche. So verkünden sie nun stolz per Pressemitteilung, dass sie im Ahrensburger Herrenhaus ein Besucherzimmer finanziert haben mit den gesammelten Spendengeldern – donni, donni, aber auch! Und dazu gibt’s ein Foto mit zwei Lions und einer Schlossherrin.
Dieses Besucherzimmer im Ahrensburger Herrenhaus, das häufig als “Schloss” bezeichnet wird, können von nun an jeweils sechs bedürftige Kinder und Jugendliche besuchen. Und sie können dort Platz nehmen und aus dem Fenster rausgucken. Damit sind die Spendengelder sehr gut angelegt. Weiterlesen →
In der Tagesordnung für die nächste Stadtverordneten-Versammlung, die am kommenden Montag im Marstall stattfinden wird, steht unter TOP 15 Folgendes: „Anfrage der FDP-Fraktion zur zukünftigen Zustiftung der Schlossstiftung unter Berücksichtigung der Genehmigung des Haushalts 2014“. Und das Merkwürdige daran: Der Bürger findet dazu auf der Homepage der Stadt keine Anlage, um zu erfahren, was denn wohl der Hintergrund dieser Anfrage sein könnte.
Beim Blogger Dzubilla erweckt so etwas Neugier, zumal dieser Bürger ohnehin von Natur aus neugierig ist (Tierkreiszeichen Zwillinge!). Was also lag näher, als dass ich mich darüber informiere, was die FDP denn wohl am Montag in ihrer Anfrage fragen wird. Und weil vielleicht die Eine oder der Andere von Ihnen genauso neugierig ist wie ich – bitte, hier ist die Anfrage von Thomas Bellizzi, Fraktionschef der FDP in der Ahrensburger Stadtverordneten-Versammlung:
“Anfrage der FDP-Fraktion für die Stadtverordnetenversammlung
Stadtverordneten-Versammlung am 26. August 2013 im Marstall: Von oben herab wischt Bürgermeister Michael Sarach die Bedenken von FDP-Fraktionschef Thomas Bellizzi zur Seite! Frage: Sieht die Situation hier im Bilde nicht aus wie Schüler, die vor dem Herrn Lehrer sitzen…?
In der Stadtverordnetenversammlung vom 26. August 2013 wurde von einigen Fraktionen der Vorschlag gemacht, neben der Bezuschussung des laufenden Betriebes auch an der Zustiftung der Schlossstiftung festzuhalten. Die FDP hat diese Idee grundsätzlich vor dem Hintergrund der schlechten finanziellen Ausstattung begrüßt. Zusätzlich hat die FDP-Fraktion darauf hingewiesen, dass das Innenministerium Zustiftungen nur unter der Voraussetzung eines ausgeglichenen Haushaltes genehmigt. Dies ist bis dato nicht der Fall, darauf hatte die FDP-Fraktion ausdrücklich hingewiesen. Der Bürgermeister hat daraufhin der FDP-Fraktion völlige Unwissenheit vorgeworfen und sich auch im Ton vergriffen. Dazu wird der Bürgermeister sinngemäß in der Stormarn-Ausgabe des Hamburger Abendblattes zitiert, dass die rechtlichen Bedenken von Fraktionschef Thomas Bellizzi unnötig seien.
Tatsächlich hat das Innenministerium als kommunale Aufsicht im Zusammenhang mit der Genehmigung des Stadthaushaltes 2014 Anfang März des Jahres ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eine Genehmigung für eine Zustiftung nicht in Aussicht gestellt wird (§ 89 Absatz 3 Ziffer 3 Gemeindeordnung), solange die Stadt nicht für drei aufeinanderfolgende Jahre einen ausgeglichenen Haushalt aufweist und den Bürgermeister eindringlich ermahnt sicherzustellen, dass sie nicht erfolgt. Vor diesem Hintergrund stellen wir folgende Fragen:
1. Wie ist der Bürgermeister zu seiner rechtlichen Einschätzung gelangt und hat er diese mit dem Stadtjustiziar rückgekoppelt?
2. Welche Konsequenzen zieht der Bürgermeister aus seiner offenkundig falschen rechtlichen Einschätzung (einschließlich persönlicher Fortbildung)?
3. Wie wird der Bürgermeister künftig mit Hinweisen bzw. Warnungen aus den Reihen der Stadtverordneten umgehen?
4. Wie soll die Schlossstiftung nach Ansicht der Verwaltung jetzt auf gesunde Füße gestellt werden?
5. Wie beurteilt die Verwaltung die Vertragslage hinsichtlich der Zustiftungen vor dem Hintergrund der Aussage des Innenministeriums?
6. Welche Maßnahmen wird der Bürgermeister ergreifen, um die – nicht nur – für eine Zustiftung notwendigen ausgeglichenen Haushalte (für drei Jahre in Folge) zu realisieren?
7. Beabsichtigt der Verwaltungschef, seine unglücklichen öffentlichen Einlassungen gegenüber einem Stadtverordneten (s.o.) in angemessener Form zurückzunehmen? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht?“
Da diese Anfrage von Thomas Bellizzi dem Bürgermeister bereits vorliegt, hat Michael Sarach noch bis zum Montag ausreichend Zeit, über eine Antwort nachzudenken.
Die etwas älteren Leser von Szene Ahrensburg werden sich bestimmt noch an den berühmten Clown Charlie Rivel (1896–1983) erinnern, der ein Highlight gewesen ist in der bunten Zirkuswelt. Zu seinen bekannten “Slogans” zählten die Worte: “Akrobat – schööön!” und: “Eine Brücke, eine Brücke”. Und eine Brücke war auch der Anlass für den heutigen Betriebsausflug der Ahrensburger Stadtverwaltung.
Charlie Rivel: “Eine Brücke, eine Brücke!”
Die besagte Brücke steht im Ahrensburger Schlosspark, wurde saniert und heute offiziell freigegeben. Und da ist es richtig, dass nicht nur der Bürgervorsteher gemeinsam mit dem Bürgermeister und Vertretern der Sparkassenstiftung genauso wie mit einem Abgeordneten von der AktivRegion Alsterland und Schlossherrin Tatjana Ceynowa die Brücke offiziell neueröffnet haben.
Dann aber hörte ich, dass auch Annette Kirchgeorg, Petra Haebenbrock-Sommer und Fabian Dorow von der Stadtverwaltung an der Brückenüberquerung teilgenommen und sich dort lachend für den Fotografen in Position gestellt haben. Und damit wurde die Brückenfreigabe zum Betriebsausflug der städtischen Verwaltung, denn eine dienstliche Arbeit hatten die drei Mitarbeiter der Verwaltung dort erkennbar nicht zu erledigen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Trio dort in seiner Freizeit hingegangen ist, weil es etwas Schönes zu trinken gab, oder…? Weiterlesen →