Am 2. November 2015 habe ich Ihnen die Preisfrage gestellt: “Wo findet man das abgebildete Gebäude in Ahrensburg?” Und die richtige Lösung musste lauten: Auf der Homepage von hfg hage felshart griesenberg. In der Stadt Ahrensburg werden Sie dieses Gebäude nirgendwo finden.
Gebäude in Ahrensburg – aber wo?
Kurios ist, dass das Architektenbüro des ehemaligen Stadtverordneten Rolf Griesenberg (SPD), der heute noch Stellvertrter im Bauausschuss ist, behauptet, dass dieses “Wohn- und Geschäftshaus, Ahrensburg, fertiggestellt: 2007” tatsächlich in der nebenstehenden Abbildung in der Klaus-Groth-Straße (gemeint: Rampengasse), Ecke Große Straße zu finden sein soll. Womit die Firma hfg in ihrer Selbstdarstellung etwas vorgaukelt, was es in Wahrheit gar nicht gibt.Weiterlesen →
Wenn ich etwas partout nicht leiden kann, dann ist das Wirtschaftswerbung in den Medien, die nicht als Werbung gekennzeichnet ist. Denn damit wird der Leser hinters Licht geführt, weil das, was er als redaktionelle Empfehlung empfindet, in Wahrheit gekaufter Werbetext ist.
aus Anzeigenblatt Markt
Das gute Beispiel zuerst: Im MARKT von diesem Wochenende finden Sie eine Anzeige der Ahrensburger Luxusherberge für betuchte Menschen, nämlich der Stadtresidenz in der Hagener Allee. Dieses noble Seniorenheim wirbt dort für einen Ball mit 3-Gänge-Menü, und der MARKT veröffentlicht dazu ein sogenanntes Advertorial, was vorschriftsmäßig als Anzeige gekennzeichnet ist – siehe Abbildung links!
Lilliveeh, die selbsternannte Qualitätsjournalistin vom Werbeportal ahrensburg24 (Partner: Stadtwerke Ahrensburg), bringt ebenfalls einen Werbetext samt Werbefoto, kennzeichnet diese Werbung aber nicht als Anzeige – siehe die Abbildung rechts, die nur ein Ausschnitt vom ganzen Beitrag ist!
Frage: Was denkt Lilliveeh sich eigentlich dabei…? Zwar besteht ihr Werbeportal ohnehin mehr oder weniger aus Werbung, aber die sollte schon vorschriftsmäßig gekennzeichnet sein. Nicht, weil ich es so will, liebe Leser, sondern weil das Pressegesetz es so vorsieht. Und die allgemeine Rechtsprechung ebenfalls. Und nicht zuletzt will auch der Leser wissen, ob er eine redaktionelle Empfehlung liest oder einen bezahlten Werbetext. Ob Lilliveeh das wohl je begreifen wird…?
Auf das, was in der Zeitung steht, sollte der Leser sich eigentlich verlassen können, nicht zuletzt, dass Termine korrekt wiedergegeben sind. Eigentlich. Bei der Stormarn-Beilage können wir allerdings nicht immer davon ausgehen. Und heute hat der Leser sogar die Qual der Wahl, nämlich selber zu erkunden, welcher von zwei sich widersprechenden Beiträgen korrekt ist.
Da lesen wir heute auf der Seite 2, dass ein Bücherflohmark in Ahrensburg stattfindet, und zwar von 14.30 bis 17 Uhr. Und auf der Seite 3 findet derselbe Flohmarkt noch einmal statt, diesmal bereits von 10 bis 13 Uhr. Gleichgeblieben ist der Veranstalter, nämlich die Stadtbücherei Ahrensburg.
Beide Beiträge aus der heutigen Stormarn-Beilage im Hamburger Abendblatt
“Verantwortlicher Redakteur dieser Ausgabe: Harald Klix”; und das Kürzel des Autors, der beide Beiträge verfasst hat: hpvm. Warum der die gleiche Meldung zweimal geschrieben hat, weiß ich allerdings nicht, vermute aber wegen des doppelten Honorars. Denn so dumm kann ja wohl niemand sein, dass er den Unfug nicht selber bemerkt.
Natürlich könnte auch der dritte Fall richtig sein, nämlich dass die Verkaufsveranstaltung von 10 bis 17 Uhr stattfindet mit einer Pause von 13 bis 14.30 Uhr. Aber das hätte der Autor und der verantwortliche Redakteur dann ja wohl vermerken können, oder...?
Ich unterteile Werbung in zwei Bereiche: Zum einen in Empfänger-Werbung, zum anderen in Absender-Werbung. Der Unterschied: Werbung, die den Empfänger = Konsumenten anspricht, ist sinnvoll, wenn der Inhalt auch Sinn macht. Und Werbung, die für den Leser null Information hat, hat der Absender allein für sich selber gemacht und freut sich daran, in der Zeitung zu stehen. Und das ist so sinnvoll wie ein Blinddarm, zumal es auch noch Geld kostet.
Heute druckt die Stormarn-Beilage zwei Anzeigen der “Stadtwerke”, wobei ein Inserat sogar auf der Titelseite steht – siehe die Abbildung!
So, und nun schauen Sie sich als Kunde oder potentieller Kunde doch mal diese beiden Anzeigen an und fragen sich: Was wollen die Stadtwerke dem Leser damit sagen…?
In der an dieser Stelle abgebildeten Anzeige sehen wir eine junge Frau, die vor einem Mann in die Knie geht und ihre Hand nach ihm ausstreckt. Dazu lesen wir: “Zeit für Veränderung”. Und das sagt doch eigentlich alles, oder hat dazu noch jemand eine Frage…?
Lange Zeit hatte die Flora-Apotheke ihre verbotene Werbung kostenlos auf der Homepage der Stadt Ahrensburg geschaltet. Nachdem ich mehrfach darauf hingewiesen habe, ist diese Werbung für Schüßler-Salze jetzt nicht mehr zu finden. Immerhin etwas.
Werbung aus Anzeigenblatt MARKT
Doch nun lese ich im MARKT eine redaktionell aufgemachte Werbung für eben die Flora-Apotheke und deren Schüßler-Salze. Zum einen ist das unlauter vom MARKT, da diese Werbung nicht als “Anzeige” gekennzeichnet ist. Und zum anderen verstoßen Apotheke und Anzeigenblatt geben die Arzneimittelgesetze.
Da für homöopathische Arzneimittel keine Angabe einer therapeutischen Indikation erfolgen darf, ist es ein Vergehen, wenn im Text vom MARKT die Rede ist “über Wirkstoffe nach Dr. Schüßler bei Wechseljahrsbeschwerden” mit dem Hinweis: “Es werden die Symptome der Wechseljahre besprochen und wie man biochemisch und homöopathisch unterstützen kann”.
Obwohl der Herr Apotheker das weiß und die redaktionelle Anzeigenabteilung vom MARKT es ebenfalls wissen muss, verstoßen sie gegen Gesetze. Und sind nun bestimmt empört darüber, dass ich diese Missetat veröffentliche.
Die Stadtwerke Ahrensburg und die hiesige Stadtbücherei verteilen einen Flyer an Kinder im Grundschulalter und deren Eltern. Damit werden die Kleinen aufgefordert: “Begebe dich auf Experimentierreise in der Stadtbücherei…” Was ausgesprochen dumm ist.
Tipp: Begib Dich direkt in den Nachhilfe-Unterricht!
Dass der Imperativ von “begeben” zweifelsohne “begib” lauten muss, wissen sogar schon die Kinder in der Grundschule. Frau Dr. Barbara Kranz-Zwerger dagegen, die auf der Veranstaltung aus Kinderbüchern liest, hat die Einladung dazu vermutlich nicht gelesen. (Zumal auch die Interpunktion nicht fehlerlos ist.) Und das würde bedeuten: Frau Doktor nimmt die Kinder und deren Eltern nicht sonderlich ernst.
Hinzu kommt: Auch auf der Homepage der Stadtwerke Ahrensburg lautet die Aufforderung: “Begebe dich auf Experimentierreise in der Stadtbücherei” – siehe die Abbildung unten! Womit bekundet wird, dass kein Mensch sich die Homepage der Stadtwerke Ahrensburg anschaut, denn das falsche Deutsch steht dort schon länger, ohne dass es ein Mensch beanstandet hat. Wie sagt doch der Volksmund in Abkürzung? Er sagt: “D. b. d., d. h. k. P.!”Weiterlesen →
Junge Menschen interessieren sich für die Stadtplanung von Ahrensburg nicht die Bohne. Wie die Stormarn-Beiage heute berichtet, waren lediglich „rund 20“ (was meint: weniger als 20) dem großen Aufruf der Stadt gefolgt, um Ideen für die zukünftige Planung der Ahrensburger Innenstadt vorzutragen. Und zwei der drei Jugendlichen, die von der Stormarn-Redaktion zitiert werden, sind 28 (!) Jahre alt.
aus: Hamburger Abendblatt
Es geht also um die Planung der Ahrensburger Innenstadt, wozu öffentliche Gelder ausgegeben werden sollen. Und was wollen die „rund 20“ Jugendlichen, die sich gemeldet haben? Ich hätte es im voraus sagen können: Wichtig für die Innenstadtgestaltung (!) sei ein Kino. Und damit meinen sie vermutlich so eines wie UCI und CinemaxX und mit vielen Actionfilmen. Weiterlesen →
Wenn Sie Bürger von Ahrensburg sind und wissen wollen, was es Aktuelles in der Stadt gibt, dann gehen Sie mal auf die Homepage von Ahrensburg, und klicken dort unter “Bürger & Stadt” auf “Aktuelles”! Und schon finden Sie…
…zum Beispiel den Hinweis: “03.11.15 Standesamt Ahrensburg geschlossen”. Das allerdings dürfen Sie nicht glauben, denn wenn Sie darauf klicken, dann erfahren Sie: Das Standesamt hat gar nicht am 3. November 2015 geschlossen, sondern am 10. November 2015.
Und genauso ist es auch mit den übrigen Terminen, die dort genannt werden: Klickt man drauf, erfährt man, dass die Veranstaltungen an ganz anderen Tagen stattfinden.
Warum auf der Seite “Aktuelles” Termine genannt werden, die gar nicht zutreffen, weiß ich nicht. Ich tippe aber mal, und zwar auf Dummheit.
Auf Lilliveehs Werbeportal ahrensburg24 (Partner: Stadtwerke Ahrensburg) liest man immer wieder urkomische Sachen. Wie zum Beispiel heute, wo Lilliveeh im Zusammenhang mit einem Vortrag über Schiller & Schimmelmann schreibt: “Der Name der Grafen Schimmelmann weckt auch heute noch die Assoziation von sagenhaftem Reichtum. Allein der Kauf des Schlosses und des Gutes Ahrensburg mit drei dazu gehörenden Dörfern für eine Summe, die Heinrich Carl Schimmelmann in einem Jahr in Hamburg verdient haben soll, rief damals und vielleicht noch heute respektvolles Erstaunen hervor.”
“Respektvolles Erstaunen”? Frage: Zeigt jemand von Ihnen heute vielleicht respektvolles Erstaunen, wenn er weiß, dass Heinrich Carl Schimmelmann einer der größten Sklavenhändler seiner Zeit gewesen ist, der seiner “Handelsware” mit einem Brandeisen sein Markenzeichen, nämlich ein S, auf die Stirn gesetzt hat? Auch mit Waffen hat der Sklavenhändler gehandelt. Und von diesem Geld hat er dann Schloss Ahrensburg gekauft, sodass wir alle wahnsinnig stolz sein dürfen, auf welchem ehrbaren Fundament dieses Ahrensburger Gebäude steht, für das wir immer noch zahlen müssen.
Ich schäme mich schon seit Jahren darüber, in der Sklavenhändlerstraße in Ahrensburg zu wohnen. Wann kommt endlich mal jemand auf die Idee, dieser Straße einen neuen Namen zu geben?! Auch die Große Straße hatte ja früher mal einen anderen Namen, woraus abzulesen ist, dass es möglich ist, böse Namen der Vergangenheit in der Gegenwart auszulöschen.
Heute berichtet die Stormarn-Beilage, dass die Stadtverwaltung von Ahrensburg die Jugendlichen der Stadt auffordert, sich an der Neugestaltung zu beteiligen. Also eine ähnliche Aktion wie damals mit dem Rathausplatz, wo die Stadtverwaltung die Bürger aufgefordert hat, Vorschläge zur Neugestaltung einzureichen. Und weshalb der Rathausplatz heute so attraktiv ist wie zuvor.
aus: Hamburger Abendblatt online
Was sollen die Jugendlichen tun? Sie sollen Fotos an die Stadt schicken von Orten in Ahrensburg, die ihnen gefallen, und von Orten, die ihnen nicht gefallen. In der Praxis läuft das dann so ab: Die Jugendlichen schicken Fotos vom Rathausplatz und schreiben: “Gefällt uns nicht!” Und sie schicken Fotos von den Bänken vor dem Penny-Markt und schreiben: “Gefällt uns gut!”
Und was macht die Stadtverwaltung dann? Ganz klar, sie sorgt dafür, dass mehr Penny-Märkte in Ahrensburg aufmachen mit Bänken davor. Und der Rathausplatz wird geschlossen.
Und sollten die Jugendlichen vielleicht die Schlosswiese als positiv fotografieren, dann werden in Ahrensburg noch mehr Schlosswiesen angelegt. Und sollten sie Negativ-Fotos vom Rondeel machen, dann wird der Platz neu gestaltet, zum Beispiel als Beach-Anlage mit Liegestühlen und Cocktail-Bar statt Bäckerei-Filiale.
Wenn die Jugendlichen dann gesagt haben, was sie möchten, werden ihre Wünsche abgeglichen mit denen ihrer Eltern. Und dann muss Penny um 20 Uhr schließen und das Rondeel bleibt so wie es ist.