Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Stadtverwaltung auf dem Holzweg (+2K)
Das, was Sie hier im Bilde sehen, lieber Leser, habe ich nicht für möglich gehalten. Aber das Bild ist real, ich habe das Foto heute früh geschossen, und zwar am Vogelsang in Ahrensburg, Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein.
In der Nacht hatte ich eine Mail bekommen von Wolfgang König, Ahrensburger Bürger und WAB-Stadtverordneter. Er schrieb mir:
Hallo, Herr Dzubilla,
schauen Sie sich einmal den nördlichen Vogelsang an. Dort ist die Stadt dabei, mit groben Weidezaunpfählen aus Eiche die Parkplätze neben der engen Fahrbahn einzuschränken. Das sieht aus wie der Blaumann auf dem Rondeel. Das gibt bestimmt Anliegerproteste. Ich möchte wetten, dass die Stadt den alten Zustand wieder herstellt. Wäre das nicht so teuer, könnte man darüber lachen. Genau diese Situation hatten wir bereits vor ca. 10 Jahren an dieser Stelle. Auch damals mussten die Rund-Poller wieder herausgezogen werden. Die Verwaltung lernt nicht. Offenbar ist diese Maßnahme von keinem Ausschuss beschlossen worden. Schilda!
Ich habe soeben den Bürgermeister per EMail gebeten, diese Arbeiten einstellen zu lassen - nicht nur wegen der Kosten und der Optik sondern auch wegen der Unfallgefahr. Solche aufgespaltenen Pfosten haben zum Teil messerscharfe Splitter und Kanten. Für das verbaute Geld hätten die Winterschäden im Vogelsang beseitigt werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König
In der Tat: Das sieht aus wie der Blaumann auf dem Rondeel. Nicht so blau, aber genauso bescheuert! Vermutlich hatte die Verwaltung diese Pfähle bereits angekauft, als man noch gehofft hatte, die Landesgartenschau nach Ahrensburg zu holen.
Solche Pfähle verwenden unsere Landwirte, um damit ihr Vieh (!) einzuzäunen. Womit eigentlich alles zu diesem Thema gesagt ist.
Leserkommentar
am 10. April 2013 per E-Mail:
Hallo!
Gegen Schwerin ist Ahrensburg ja schließlich auch ein Kuhdorf, da passen die Pfähle an den Straßenrand wie die Kuhfladen aufs Dach vom Rathaus.
Sicha el Marach (Pseudonym)
Am 10. April 2013 per E-Mail:
Ich denke, Die Grünen vom Bündnis 90 werden aufheulen, wenn sie das sehen. Schließlich ist das für Fahrradfahrer lebensgefährlich, sollte es mal zu einem Sturz kommen! Lieber die Dinger heute wieder rausrupfen, als damit bis morgen warten!
Freundliche Grüße
Behnemann
Am 11. April 2013 per E-Mail:
Hallo, Herr Dzubilla,
es interessiert mich schon sehr, was hier im Süden geschieht, bin ich doch auch im Vorstand des Bürger- und Grundeigentümer Vereins Waldgut Hagen e. V.. Vor zwei Monaten hatte ein Landwirt am südlichen Vogelsang über 100 Meter eine prägende Baumreihe aus ca. 60 Jahre alten Bäumen gefällt und dies mit „Knickpflege“ nach 50 Jahren begründet. Die Stadt wusste von der Fällaktion. Die Grünen wollten angeblich diese Baumreihe als Abgrenzung des dort entstehenden B-Plan-Gebietes erhalten.
Bezüglich der Eichen-Pfähle am nördlichen Vogelsang erfuhr ich, dass die Kosten für die Pflege des mickrigen Rasens dort wegen der dicht an dicht liegenden Findlinge und der Poller in den letzten Jahren in die Höhe geschossen seien. Die Stadt hat damals nicht aufgepasst. Die vielen Findlinge sollten weniger sein und nicht so dicht aneinander liegen. Nun kam man mit dem Kantentrimmer kaum dazwischen. Und auch an jedem Rund-Poller musste der Trimmer eingesetzt werden.
Statt nun die Findlinge durch wenige optisch angenehmere Rund-Poller zu ersetzen oder jeden zweiten Findling zu entfernen, startete man diese Lachnummer. Statt die Parknischen zu erhalten, wurden diese hässlichen Eichen-Pfähle dicht an dicht im Abstand von ca. 1 1/2 bis 2 Metern neben die Fahrbahngesetzt und auch noch die Lücken zwischen den vorhandenen Rund-Pollern geschlossen. Insgesamt stehen nun deutlich mehr und eckige Poller auf der Grünfläche. Und das soll neben den Entstehungskosten künftig Kosten sparen?
Angeblich ist die Straße dort breit genug für beidseitiges Parken auf der Fahrbahn. Bei der Vielzahl der dort parkenden Kfz wird für größere Fahrzeuge kaum ein Durchkommen sein. Diese Fälle hatten wir jetzt schon. Beim Parken mit zwei Reifen hinter dem Bordstein gab es hier schon Knöllchen. Die Fahrzeugbreite wird über beide Außenspiegel gemessen. Aber die lassen sich ja abfahren.
Letztendlich geht es um die Unfallgefahr insbesondere für spielende Kinder und um die Optik. Wenn es im Vogelsang hingenommen wird, werden diese Eichen-Pfähle Ahrensburg zur 700-Jahr-Feier schmücken.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König
Mittwoch, 10. April 2013