Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Tickt unterm Rathausplatz eine Zeitbombe...? (+2K)
Das Gute an so einem Blog im Internet ist: Was hier geschrieben steht, das ist festgeschrieben und kann auch noch sehr viel später nachgelesen werden. Zum Beispiel, wenn Menschen, die heute bequem weggucken, morgen womöglich behaupten, sie hätten nichts davon gewusst. Und zwar dann, wenn ein Schaden eintritt, der bereits heute voraussehbar ist.
Unter unserem Rathausplatz, also inmitten der City von Ahrensburg, ist ein riesiger Parkplatz. Dort gab es mal ein Problem, weil ein Stück der Decke einsturzgefährdet gewesen ist. Darum war auch oben auf dem Park- und Wochenmarktplatz lange Zeit ein Teilstück abgesperrt, und die Decke war von unten abgestützt. Ob und wie dieses Problem dann gelöst worden ist, weiß ich heute nicht mehr. Auf jeden Fall war die Absperrung oben plötzlich genauso weg wie die Stützen unten verschwunden waren.
Heute ist die Tiefgarage, die in einem Hamburger Familienbesitz ist, wieder befahrbar, und zwar durch die Einfahrt vom CCA. Trotzdem stehen in dieser Tiefgarage 90 (neunzig) Abstell-Plätze leer. In Ahrensburg! Mitten in der Innenstadt, wo die Verwaltung angeblich emsig nach dem Investor für ein neues Parkhaus sucht! Und warum stehen die 90 Parkplätze unter dem Rathausplatz leer, und zwar schon jahrelang...?
Auf meine Frage im vergangenen Jahr an den Bürgermeister bekam ich nach der Einwohnerfragestunde zu lesen, dass es sich hier um Privateigentum handelt. Und Privateigentümer können mit ihrem Privateigentum machen, was sie wollen – siehe Abbildungen rechts!
Heute erzählte mir ein Vögelchen vom Rathausdach: Die Bauaufsicht der Stadt hat die Garage nicht komplett zur Nutzung freigegeben. Warum nicht? Weil dort gravierende Mängel sind. Und der Eigner hat scheinbar keinen Bock, diese schwerwiegenden Mängel zu beseitigen.
Ich bin heute untertage gewesen und habe mir das mal an Ort und Stelle angeschaut. In der Tat: Die Garage wurde offensichtlich nur neu getüncht. Und das Wasser rinnt durch die Decke, die Metallrohre zeigen Rostspuren und der Boden ist an vielen Stellen klitschnass. Und mit bangem Blick nach oben habe ich mich gefragt: Wann stürzt hier eines unschönen Tages ein schweres Fahrzeug durch die Decke...?
Die Wände haben Spuren von Graffiti. Kein Wunder, denn hier können Personen nicht nur am Tage sondern auch in der Nacht ungehindert hinein. Und durchgehen bis in die anderen Garagen von CCA und Penny. Ich hörte, dass es dort unten nicht selten nach Fäkalien und Urin stinkt.
Die Eigentümer haben einen neuen Metall-Eingang auf den Rathausplatz zu ihrer Garage errichten lassen. Der ist sehr groß. Und wer sich das anschaut, erkennt, dass dort, wo der Aufzug vorgesehen ist, gar kein Aufzug ist, sondern nichts.
Frage: Wie kommen Gehbehinderte aus der Garage in einem Notfall, wenn der Fluchtweg durch die Ausfahrt nicht möglich ist? Der Eigner, darauf angesprochen, soll sinngemäß erklärt haben, Menschen mit Behinderungen gingen ihm am Arm vorbei. Und die Stadt? Die Stadt guckt weg. Nach dem Motto: Wir wissen von alledem ja gar nichts – siehe auch oben!
Spätestens seit heute wissen sie es alle. Denn die Verwaltung liest Szene Ahrensburg, wie mir der Spatz vom Rathausdach glaubhaft versichert hat.
Leserkommentar
am 29. März 2013 per E-Mail:
Hallo Herr Dzubilla!
Ich bin kein Fachmann für Verwaltung. Aber nach meiner Ansicht gibt es hier für die Stadt nur einen sinnvollen Weg: Der Immobiliengesellschaft eine angemessene Frist zur Beseitigung aller Mängel (also auch fehlender Fahrstuhl) setzen. Kommt die Firma dieser Aufforderung nicht fristgerecht nach: Amtliche Sperrung der gesamten Garage im Interesse der allgemeinen Sicherheit. Und dann unverzüglich ein Enteignungs-Verfahren in Gang setzen im öffentlichen Interesse.
Ich bin neugierig auf die Reaktion aus dem Bau- und Planungsausschuss!
Mit freundlicher Empfehlung
G.Behnemann
Am 29. März 2013 per E-Mail:
Und ich werde nicht aufhören, auf weitere Bomben aufmerksam zu machen: Die Rathausplatzgarage und das „CCA“ wurden erst an die unseligen Rampenbauwerke angeschlossen, als diese bereits mehrfach gesetzwidrig und gegen das Strafgesetz verstoßend auf öffentlichem Grund genehmigt und errichtet worden sind. Sie sind ursächlich-rechtlich nicht Teil des „CCA“, sondern des gesetzwidrig genehmigten Geschäftshauses Klaus-Groth-Straße Ecke Große Straße (Penny) – auch wenn der Bürgermeister seiner Kieler Aufsichtsbehörde etwas anderes versucht hat vorzugaukeln.
Ohne diese Rampen stünde heute kein sinnlos erscheinender Nottreppenturm auf dem Rathausplatz usw. usw.
H.J. Lange
Donnerstag, 28. März 2013