Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Vier Skulpturen im Schlosspark (+4K)
Der Ahrensburger Wolfgang König ist nicht nur Stadtverordneter (WAB) sondern auch ein interessierter Bürger, zumal wenn es um die Historie der Stadt Ahrensburg geht. Diesbezüglich schrieb er zum Wochenbeginn einen Brief an den Bürgermeister der Stadt mit Kopien an diverse interessierte Mitbürger und an die Presse, u. a. die Stormarn-Beilage. Thema: Der bzw. die Eiskeller im Schlosspark.
Heute bringt die Stormarn-Beilage das Thema als Aufmacher. Wolfgang König wird darinnen mit keinem Wort zitiert. Stattdessen stellen sich Mitarbeiter der Stadtverwaltung neben die Schlossherrin auf die Schlosswiese. (Ich gehe natürlich davon aus, dass das nicht während der Arbeitszeit passiert ist, bzw. dass die Gleitzeit in Anspruch genommen wurde!) Und die städtischen Mitarbeiter lassen sich dort fotografieren, um festzustellen, dass der zugeschüttete Eiskeller kein aktuelles Thema ist, weil das kostspielige Ausbaggern des Schlossteiches sehr viel wichtiger ist genauso wie Instandsetzungen im Innern des Gebäudes.
Frage: Warum steht das Quartett denn im Schlosspark? Oder sind das bereits die ersten Skulpturen, die dort aufgestellt wurden...?
Damit sich die Leser von Szene Ahrensburg ein Bild über den Eiskeller machen können, bringe ich den Brief von Wolfgang König an dieser Stelle:
Wolfgang König
Vogelsang 79
22926 Ahrensburg 06.01.2013
Stadt Ahrensburg
Herrn Bürgermeister Sarach
Manfred-Samusch-Straße 5
22926 Ahrensburg
Betr.: Spende und Hilfe bei der Freilegung des Eiskellers auf der Schlossinsel; Offener Brief;
siehe auch Beschlussvorlage 2012/178, 1.400 Euro durch Sparkassen-Kulturstiftung
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Sarach,
hiermit beteilige ich mich mit einer zweckgebundenen Spende über 51,00 Euro an der Freilegung des Eiskellers auf der Schlossinsel (Anlage 1: Kopie des Überweisungsträgers). Daneben biete ich mein Wissen um die Lage des Eiskellers und seiner Zugänge sowie meine aktive Hilfe bei der Freilegung an. Schließlich ist die Freilegung der Ahrensburger Eiskeller seit über 20 Jahren eines meiner vielen Steckenpferde. Seit über 20 Jahren bemühe ich mich über Leserbriefe und durch Schreiben, um auf unsere beiden Eiskeller und deren Freilegung hinzuweisen. Leider erhielt ich von keiner Seite eine Antwort.
Bei dem Schloss-Eiskeller handelt es sich nicht um einen möglichen Eiskeller sondern um einen tatsächlich vorhandenen Eiskeller. Er nutzte einst dem Bediensteten-Dorf der Rantzaus zur Kühlung von Nahrung und Getränken. Im II. Weltkrieg diente er als Luftschutzraum. Nach dem Krieg war er Spielplatz für Kinder. Aus Sicherheitsgründen wurden ca. 1946 die Zugänge durch die Ahrensburger Verwaltung verschlossen. Dieser Eiskeller und ein angeblich vorhandener ca. 15 Meter langer Gang südlich des Schlosses in Richtung Kirche waren Basis vieler Gerüchte. Angeblich sollte ein Gang vom Schloss bis zur Burg Arnesvelde führen, wo ein großer Schatz vergraben sein soll.
Im Bereich des Gutshofes befindet sich noch ein weitaus größerer Eiskeller. Bei ca. sechs Meter Tiefe wurde er über ein Fahrwerk beschickt. Noch in den 40er Jahren holten neben Gutsbediensteten auch Schadendorf, der Betreiber des Kiosks am U-Bahnhof Hopfenbach, und andere Eis zum Kühlen von Nahrung, Getränken und Speiseeis aus diesem Eiskeller. Möglicherweise besteht dort eine schwere Einsturz-Problematik wie bei den Kellerresten und dem Brunnen im Bereich Forsthof Hagen (um 1940 bis 1945 wahrscheinlich Forschungslabor der Walterwerke u. mil. Sperrgebiet; Walter war im Bereich U-Boot-, Torpedo- und Raketenbau vergleichbar mit Wernher von Braun).
Wird das Archäologische Landesamt mit deren Ausgrabungsfirmen, Bodenradar, Magnetsonden usw. bei der Suche nach dem Eiskeller unmittelbar beteiligt? Mit Sicherheit wird es erhebliche Mehr- und Folgekosten für die Suche, die Prüfung der Statik und Sicherungsmaßnahmen geben. Bedenken Sie bitte, dass der Skulpturen-Park über dem ehemaligen Bediensteten-Dorf errichtet werden soll. Sicherlich wird das Landesamt für Denkmalpflege S.-H. dieses Vorhaben aufmerksam verfolgen wollen, um die alten Grundmauern des Dorfes und wichtige Funde zu sichern.
Bestimmt besteht für meine Spende die Möglichkeit einer Spendenbescheinigung durch die Stadt wie 2012 für die Sterne zur Weihnachtszeit 2011. Gerne spende ich nach der Erschließung deutlich mehr. Ich bitte um Anlage dieses Schreibens zur Beschlussvorlage zu meiner Spende und dem Hilfeangebot.
Ihrer Antwort bezüglich meiner Mithilfe mit Interesse entgegensehend,
mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König
Anlage: Ahrensburg hat schon seit Jahrzehnten alte Stadtdenkmale vernichtet: die Torhäuser, die alte Gendarmerie, die alte Post, die Reet- , Fachwerk- und Bauernhäuser in der Innenstadt, die Schlossschule und vieles andere mehr. Der moderne Vorbau vor dem Marstall hätte auch nicht sein müssen. Das Rauchhaus wird nun eng zugebaut.
Da wird mein Hinweis auf den alten, eingebrochenen Brunnen am Forsthof nicht verfolgt. Da werden die Relikte der dänischen Chaussee nicht gesichert, da wird ein über 1000jähriger Straßendamm über den vierten Burggraben unserer Festung Arnesvelde für die Entwässerung des Waldes einfach weggebrochen. Da kümmert sich niemand um die Herkunft der alten, behauenen Steine in der Lohe, da sind Quadersteine im Forst Hagen uninteressant, ein möglicher Drehkranz eines Flakscheinwerfers aus dem zweiten Weltkrieg interessiert niemanden, wie auch alte Bunker beim Gut Stellmoor (Flakstellung) niemanden interessieren. Da werden gesunde, landschaftsprägende Pappeln gefällt und Kopfsteinpflasterstraßen aus dem 19. Jahrhundert aufgehoben usw., usw., usw...
Dass unsere Festung Arnesvelde von den Struktur her eine Königspfalz sein könnte, dass das künstlich geschaffene Meierdorf Woldenhorn eine noch vorhandene Wallanlage im Eilshorst sichern sollte und dass sich in unserem Tunneltal eine mächtige Ringwallanlage mit Prozessionswegen und einen möglichen Opferteich befindet, interessiert ebenfalls niemanden.
Woldenhorn lag möglicherweise vor 700 Jahren auf Großhansdorfer Grund. Das Vorwerk der Reinfelder Mönche lag unmittelbar am Arnesvelder Isthmus beim Am Aalfang. Und das Woldenhorn lag auf Großhansdorfer Grund. Das Dorf Arnesvelde lag aber mit Sicherheit bereits vor über 800 Jahren auf Ahrensburger Grund.
Ahrensburg ist uninteressiert. Schon allein wegen unserer Eiszeitgeologie, unserer Biologie und erst recht wegen unserer einzigartigen Geschichte über Rentierjäger, Bronzezeit, Eisenzeit bis hin zum Rittertum hätte Ahrensburg ein Museum verdient. Aber das Dorfmuseum Hoisdorf hilft uns sehr informativ aus unserer Verlegenheit. Und dann erscheinen da welche, die mit Halbwissen von meinen Erkenntnissen profitieren und auf Gespräche nicht eingehen.
Leserkommentare
am 10. Januar 2013 per E-Mail:
Hallo, Herr Dzubilla,
es ist schon erstaunlich, wie viele Ahrensburger plötzlich über einen unserer Eiskeller Bescheid wissen. Vor ca. einer Woche habe ich mein erstes Rundschreiben wegen der geplanten Freilegung des Eiskellers auf der Schlossinsel gestartet. Natürlich ohne Antworten.
Im Sommer 2012 berichtete Herr Dorow von der Stadtverwaltung noch in der Stormarner Zeitung, dass er die Suche nach dem Eiskeller zu seinem Steckenpferd gemacht hätte. Da wusste offenbar außer Frau Ceynowa noch niemand in unserer Stadt von dem Geländeeinbruch neben dem Schloss, zu dem sie den Landesarchäologen Clausen aus Neumünster später zur Begutachtung gerufen hatte. Nach zweimaliger Kontaktaufnahme wegen des Eiskellers und des Skulpturen-Parks sagte mir Herr Dorow Informationen zu, sobald er mehr wüsste. Es erfolgte nichts. Wieso gibt es einen Kontakt zu einem Hamburger Dozenten? Sind unsere Landes-Archäologen S.-H. nicht informiert worden?
In einer Beschlussvorlage vom 07.12. 2012 steht etwas über „eine Erkundungsmaßnahme zu einem möglichen Eiskeller im Schlosspark“. Noch immer weiß offenbar niemand in der Verwaltung etwas über diesen Bodeneinbruch. Die Stadt ist mit Sicherheit nicht für die Freilegung zuständig. Der Schlossverein hätte die Zuwendung der Sparkasse beantragen müssen und nicht unsere Verwaltung. Spenden also zweckgebunden an den Schlossverein überweisen - wie vor zwei Jahren für die Schloss- Heizung. Man muss den Verbleib seiner Spende nachvollziehen können. Vor dem ersten Spatenstich sowohl für den Gang als auch für den Skulpturen-Park bedarf es der Genehmigung des Landesamtes für Denkmalschutz.
Noch vor 10 Jahren wussten weder der Historische Arbeitskreis noch der Schlossverein etwas über den Eiskeller und den Gang. Es wären Sagen und Gerüchte, hieß es.
Zwischenzeitlich hatte ich Gespräche mit Ahrensburgern um die Jahrgänge nach 1930.
Und jetzt weiß die Stormarn-Beilage mehr. Ich bin gespannt auf den heutigen MARKT (18.oo : nix!).
Wenn nun der Gang neben dem Schloss aus der Zeit der Schimmelmanns gefunden worden ist, bleibt die Frage nach dem Eiskeller des Bediensteten-Dorfes der Rantzaus offen. Wenn man sich das Gelände hinter der Titel-Gruppe betrachtet, ergibt sich die Frage, wie tief das Grundwasser in diesem Gang bei ca. 2,5 Metern lichter Höhe, Gewölbedecke und Überdeckung stehen wird. Die Herstellung einer Statik und einer Begehbarkeit wird leider sehr, sehr viel kosten. Nun liegt es am Grundeigen-tümer , dem Schlossverein, neue Kassen zu öffnen. Spenden an die Verwaltung der Stadt Ahrensburg dürften weitergeleitet werden müssen. Unsere Stadt ist nicht zuständig.
Beim Land, beim Landesamt für Denkmalschutz S.-H. und beim Archäologischen Landesamt S.-H. ist wohl nichts zu holen. Die freuen sich sicherlich besonders , dass die Erkundung durch das Institut für Geophysik der Universität Hamburg in den „richtigen Händen“ liegt und eine einfache Hamburger Diplomarbeit über unser „mysteriöses Gewölbe“ angeboten wird. Können das unsere Landesarchäologen nicht auch? Da kann ich unseren Landesarchäologen Besseres zur Erkundung bieten, wie drei Wallanlagen und die Suche nach Arnesvelde (Eisenfeld), einem möglichen Schlachtfeld - und das dann auch mit meiner Beteiligung.
Die Denkmalschutzbehörde (Hamburg ?) unter-Hamburg e.V. war beim Fotoshooting vor dem Schloss auch dabei (Bilduntertitel) und hat damit offenbar schon die Bildrechte für Ausgrabungen vor unserem Land Schleswig-Holstein eingeheimst. Ist Ahrensburg schon in Hamburg eingemeindet?
Schade, dass unser Bürgermeister „für unabsehbare Zeit keine Zeit“ für historische, geologische und biologische Begehungen rund um unsere schöne Stadt hat. So fehlt es an Begeisterung für uns, seine Stadt. Ich kann dann nur das Dorfmuseum Hoisdorf anbieten, Ahrensburger Historie komprimiert
Nun sollte unser Schlossverein einmal klärende Zeilen finden.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König
Am 10. Januar 2013 per E-Mail:
Königs Liste ist endlos !
Herr W. König erhält meinen Beifall. Auch meine Erfahrungen bestätigen die Papierkorbmentalität zu vieler Zeitgenossen, was die eigene Geschichte anbelangt.
So sind auch meine mehrfachen Versuche gescheitert, ein Pendant zum adligen Schlossmuseum auf die Beine zu stellen, nämlich ein Museum, dass sich auf die wirklich besondere bürgerliche und handwerkliche Kultur gerade in Ahrensburg konzentriert. Aber bereits im Bauhof zahlreich gelagerte mittelgroße Objekte wurden bei Nacht und Nebel entsorgt.
Das letzte Instenhaus in der Großen Straße wurde von mir vor dem Abriss aufgemessen und Vorschläge für eine Rekonstruktion als Museum an einem geeigneten Platz vorgelegt : Ich habe aufgegeben.
Meine viele Jahre andauernde Mitgliedschaft im Historischen Arbeitskreis habe ich beendet, als sich unter dem derzeitigen Leiter lediglich eine windelweiche Nicht-Einmischung etabliert hatte.
Herr König sieht es richtig Es ist noch nicht einmal gelungen, einen einzigen Quadratmeter historisches Pflaster in der Großen Straße für die Nachwelt zu retten. Diese Umstände zeigen zugleich den die gesellschaftlichen Grundlagen ignorierenden Nährboden, auf dem die extrem und in Serie gesetzwidrigen Machenschaften der Rathauspolitik von mir seit etwa 2005 nachgewiesen worden sind.
Vor wenigen Tagen habe ich ein mit Steuergeld bezahltes Granitpflaster wiedergefunden, etwa nur 30 Jahre alt, von dickem Wiesenmodder bedeckt. Dort vergessen, wo kein Fußgänger ohne Gummistiefel hinkommt, völlig sinn- und zwecklos. Es könnte sich dabei allerdings um vergessene 1 : 1-Modelle für die Umgestaltung des beschämenden Rathausplatzes handeln. Herr Bürgermeister M. Sarach hätte ihn nach eigenen Aussagen so oder ähnlich empfunden, als er zu Beginn seiner Kandidatur zum ersten Mal auf seinen späteren Arbeitsplatz zuging. Inzwischen hat er es lediglich geschafft, einen die Bürger (und auch mich) täuschenden Wettbewerb zu veranstalten : Dieser Vorgang ist noch beschämender als der Platz selbst, der seinerzeit, man mag es kaum glauben, „Versammlungsort der Demokraten“ genannt wurde.
Und die Volksvertreter blicken stumm,
um den ganzen Mist herum.
Der Bürgermeister hat allerdings nicht widersprochen, als ich ihm im Sommer 2012 meine beabsichtigten Freilegungsarbeiten für eine vergessene Denkstätte im Südwesten der Stadt angekündigt hatte (Bei den Arbeiten haben Spenden dortiger Nachbarn geholfen : Danke). Auch den Denkstein an den „3. Oktober 1990“ in der Großen Straße muss ich offensichtlich ebenfalls persönlich freilegen und reinigen. Oder soll in Ahrensburg über die Erinnerung an die Möglichkeit einer Bürger-Revolution absichtlich Gras wachsen ?
Grüße von H.J. Lange
Am 10. Januar 2013 per E-Mail:
Hallo, Herr Dzubilla, hallo, Herr Lange,
es freut mich, dass mit Ihnen, Herr Lange, einmal jemand meiner Meinung ist.
Ich hatte ganz vergessen: Die Götzengruppe am Am Aalfang ist von den Stadtwerken abgeräumt worden – und das Hinweisschild zu dieser gleich mit. Das ist ein Zeichen, dass unsere Verwaltung nicht beabsichtigt, diese Skulptur als Hinweis auf eine sehr wichtige Fundstelle unserer Rentierjäger-Kultur jemals wieder aufzustellen. Auf mein Protest-Schreiben und mein Hilfsangebot an alle Beteiligten habe ich bis heute keine einzige Antwort erhalten. Dieses Verhalten unserer Verwaltung ist nicht neu. Und dass die Stadt auf meine Sach- und Geldspenden verzicht ... liegt wohl am Bürgermeister.
Mein Protest gegen das Fehlen des Alfred-Rust-Wanderweges in der 1-Euro teuren Ahrensburger Wanderweg-Karte und wegen des Fehlens der roten Hinweisschilder an den Einstiegen zum Alfred-Rust-Wanderweg ist abgebügelt worden. Da würden ja genug Steine mit eingemeißelten Kultur-Bretzeln herumliegen. Nun stellt die Stadt von sich aus gleich 17 rote Hinweisschilder auf. Wer hat das in den Haushaltsplan gestellt? Für die 700-Jahr-Feier? Danke!
Nun hat die Stadt an der Nordseite der Rathausstraße das Granit-Pflaster nach viel Gemeckere instand gesetzt und die großen Platten durchgehend gegen kleinere Platten ausgewechselt. Ich bin gespannt, ob die großen Platten auf Halde gegangen sind oder gegen andere zerbrochene große Platten ausgewechselt werden. Ich hätte vor Ort kostensparend die defekten Platten gegen andere aus der Reihe ausgewechselt. Und die entstandene Lücke zum Marktplatz hin hätte ich mit Kopfsteinpflaster-Steinen aufgepflastert statt die gesamte Reihe aufzunehmen und mit teuren neuen kleineren Granit-Platten zu versehen. Das war eine teure Maßnahme für unsere Stadt. Das gibt eine rote Laterne oder ein rotes Grablicht. Mit der Qualität unserer Innenstadt-Pflasterei werden wir ohnehin noch sehr viel Freude haben.
Zum Eiskeller: Eine peinlich hilflose Antwort habe ich erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König
Am 11. Januar 2013 per E-Mail:
Ein aktueller Nachtrag :
Leider hat der Denkmalschutz
keine Rechtsgrundlage,
auf der der Schutz historischer Achsen
gefordert werden könnte.
Die Stormarnbeilage titelt am 11.01.2013
„Ahrensburg erhört Lärmgegner“
Dort wird u.a. gemeldet, dass – Zitat : „die barocken Sichtachsen der Manhagener Allee und der Hagener Allee frei bleiben. Darauf hatte die Untere Denkmalschutzbehörde gedrungen.“
Leider hat der gute Herr Denkmalschützer Weich keine Rechtsgrundlage, um über das Drängen hinaus etwas zu fordern.
Das weiß der im Auftrag des Landrates Kl. Plöger, SPD, arbeitende Herr Weich spätestens seit dem 04.03.2009. An diesem Tag hat die damalige Bürgermeisterin U. Pepper, SPD und ihre Rathaustruppe in der Großen Straße damit begonnen, gesetzwidrig 37 Bäume abzusägen. Mit dem findigen Stadtjustiziar T. Reich an ihrer Seite hat Frau Pepper in höchster Argumentationsnot und in vorsätzlich täuschender Absicht erklärt, dass a) die Grünanlage der Großen Straße samt Bäumen unter Denkmalschutz stehen würde, und b) deshalb würde die städtische Baumschutzsatzung nicht gelten und c) deshalb seien die Bäume nicht geschützt und Basta.
Ergebnis : a) bis c) war nicht nur grotesk, es war auch nachweislich falsch und gesetzwidrig (Ein drittes Schutzgesetz würde kurzerhand ignoriert – passte irgendwie nicht).
Aber zum Glück von Frau Pepper hat der Herr Denkmalschützer Weich aus Oldesloe weisungsgemäß alles brav unterschrieben, was man ihm „von oben“ diktiert hatte.
Kurios : Dabei hätte ich mich gerne neben den Denkmalschützer Weich gestellt und den Schutz historischer Zeugen und Bäume eingefordert.
Heute werden die historischen Sichtachsen erneut bedroht. Und erneut haben die Stadtverordneten die Befugnis, beschützend einzugreifen. Tun sie es oder tun sie es nicht ?
2009 hatten sie allerdings nicht die Kraft und den Mut, zweifach, bzw dreifach geschützte Straßenbäume vor der wild die Kettensäge schwingenden Bürgermeisterin zu retten. Damals wurde Vermögen der Allgemeinhalt gesetzwidrig vernichtet. Heute wird sozusagen das historische Rückgrad der Schloss-Stadt Ahrensburg bedroht, erneut bedroht.
Allerdings werden in diesem seit vielen Jahren andauernden Wettbewerb der willkürlichen Zerstörung einer Stadt zu häufig weder Logik noch Gesetze oben reingegeben. Deshalb ist es in Ahrensburg immer wieder spannend zu beobachten, was schließlich unten rauskommt.
Skeptische Grüße von H.J. Lange
Mittwoch, 9. Januar 2013