Als Mensch, der man ist, ist man nicht immer frei von Vorurteilen. Ich zuallerletzt. So habe ich vor Monaten in einem Blog-Beitrag über einen Goldhändler berichtet, der im Foyer vom CCA an einem Tisch mit Goldwaage sitzt und das edle Metall ankauft. Das empfand ich als sehr unseriös, weil ich der vorgefassten Meinung war, dass Goldgeschäfte nicht im Korridor eines Einkaufszentrums stattfinden sollten mit einem „fliegenden Händler“, der kurz darauf schon wieder weggeflogen ist. Hinzu kommt, dass der Verkäufer im CCA augenscheinlich von orientalischer Herkunft ist. Und woran denkt der Mitteleuropäer, wenn er an Händler aus dem Orient denkt? Richtig: Er denkt an Basar, ans Feilschen und – ans Übers-Ohr-gehauen-werden. Stimmt‘s, liebe Orient-Urlauber...?

Ich gebe zu: Ich habe mich gründlich getäuscht. Und ich entschuldige mich im Nachhinein bei Ali Mohammadi, dem Inhaber von „Goldtausch“ in seinem „offenen Laden“ im City Center von Ahrensburg! Mehr noch: Ich empfehle allen Bürgern, die ihr altes Gold verkaufen wollen: Gehen Sie zu Herrn Mohammadi, der Mann ist eine grundehrliche Haut!

Wie ich zu dieser Sinneswandlung gekommen bin? Lesen sie mal meinen Blog-Eintrag von gestern über die neuen Laden „Goldjungs“ am Rathausplatz! Nachdem ich diesen Laden mit meinen Goldmünzen wieder verlassen hatte, bin ich ins CCA gegangen. Und zu „Goldtausch“, der dort auch nach rund einem Jahr immer noch ansässig ist. Also kein „fliegender Händler“, wie ich vermutet hatte.

Um es kurz zu machen: Ich legte meine beiden Münzen, für die ich bei den „Goldjungs“ im ersten Angebot keine 2.000 Euro bekommen sollte, auf den Tresen von Herrn Mohammadi und wollte wissen: „Was zahlen Sie mir dafür?“

Ein kurzer Blick des Goldhändlers auf die Münzen und eine spontane Antwort: „Pro Stück – je nach Tageskurs – um die 1.200 Euro.“ Das ist ein fairer Preis, bei dem der Händler zwar kein dickes Geschäft macht, aber leer geht er dabei auch nicht aus.

Mein Fazit: Eigene Erfahrungen sind immer noch das beste Mittel gegen bestehende Vorurteile!