Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Ahrensburger Gastronomie: ZEITLOS – Café, Restaurant + Cocktailbar (+1K)
Vorab bemerkt: Als vor vielen Jahren das Berlin Milljöh eröffnet hatte, da war dieser Laden in Ahrensburg und Umland absolut angesagt. Speziell jüngere Leute waren hier zu Gast; aber auch das ältere Semester hatte sich dazugesellt – eine tolle Mischung! Bedient wurden wir dort früher von jungen fröhlichen Damen, die Witz hatten und eine gute Atmosphäre verbreitet haben.
Heute dagegen sieht man im Milljöh mehr Alt als Jung, so dass ich das Gefühl habe, die Gäste von damals sind mit ihrer Kneipe in die Jahre gekommen. Genauso wie die Speisekarte, die mal dringend aufgefrischt werden sollte – sowohl innerlich als auch äußerlich. Und das Flair vom alten Milljöh besteht heute nur noch aus der immer noch sehr originellen Einrichtung und der Erinnerung an vergangene Zeiten, als Ex-Inhaber Helmut Frank noch eigenhändig den Zapfhahn bedient hat.
Langer Einleitung kurzer Sinn: Schon seit einigen Jahren gibt es in Ahrensburg das ZEITLOS, und zwar in der Hamburger Straße 12. Hier ist heute das, was früher im Milljöh war: Junges Publikum, genauso wie etwas ältere Gäste. Und nette junge Kellnerinnen schaffen Speisen und Getränke herbei in freundlicher Atmosphäre. Resultat: Der Laden läuft sichtbar gut.
Mein Lieblingsgericht ist die Scampi-Pfanne mit frischen Champignons in Rotwein-Sahne-Soße zu preiswerten € 13,90. Dazu gibt es einen gemischten Salat – leider kein Brot, das man extra bestellen muss und natürlich gratis bekommt. Zur Zeit ist „Oktoberfest“ im ZEITLOS angezeigt mit Weißwürsten, Leberkäse, Haxe und dem obligatorischen „Oktoberfestbier“. Ich hatte mir gestern eine Haxe bestellt. Die war auch ganz passabel gegrillt, die Klöße jedoch waren gewöhnungsbedürftig, aber keineswegs schlecht. Doch statt Sauerkraut, wie es auf der Karte stand, gab‘s gemischten Salat. Und der Wunsch nach Senf wurde mit süßem Senf erfüllt. Auch das reklamierte Sauerkraut kam ... aus der Dose ... über die Mikrowelle ... auf den Tisch – na, da müssen wir wohl noch ein bisschen üben bis zum nächsten Oktoberfest!
Aaaber: Vergessen Sie diese kleine Kritik bitte gleich wieder! Die normale Speisekarte vom ZEITLOS kann sich nämlich sehen lassen! Viele Pfannen- und Grillgerichte, Pasta, Pizza, Kartoffelgerichte, Überbackenes aus dem Ofen, Salate, Wraps, Enchiladas, Hamburgern und eine Reihe von „Startern“. Ebenso Reichliches zum Frühstück. Für jeden Appetit, für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel. Und: Das ZEITLOS hat eine große Getränkekarte, wo es viele Cocktails zu entdecken gibt, die Sie in anderen Ahrensburger Restaurants nicht finden werden.
Bei gutem Wetter kann man im ZEITLOS auch draußen sitzen. Von 17 bis 19 Uhr ist Happy Hour, wo Getränke zum Sonderpreis angeboten werden. Bemerkenswert: Für Fußball-Fans gibt es einen Großbildschirm an der Bar, wo die Sky-Übertragungen laufen.
Ich empfehle Ihnen das ZEITLOS, weil es in Art und Angebot einzigartig ist. Es erinnert mich an das ehemalige „Avalon“ in der Klaus-Groth-Straße, das ich ebenfalls gern besucht hatte und heute noch vermisse.
Ach, und wo es jetzt früher dunkel wird: Suchen Sie nach Einbruch der Dunkelheit nicht nach dem ZEITLOS, denn Sie werden es nicht finden! Das Restaurant heißt zu dieser Zeit kurz EITL:
Leserkommentar
am 26. September 2012 per E-Mail:
Hallo Herr Dzubilla,
jaja, das Milljöh ist wie seine Gäste in die Jahre gekommen. Und früher war da alles besser, die Bratkartoffeln knuspriger ebenso wie die jungen Damen. Da müsste mal ein frischer Wind durch die Räume wehen. Der neue Besitzer hat bis jetzt nicht mal ein laues Lüftchen reingelassen. Okay, er will seine Stammgäste mit Dauer-Abo (wer schmeckt da nach all den Jahren noch genau hin) nicht vergraulen, aber ein bisschen mehr Mut zum Neuanfang wäre schon zu wünschen. Genauso wie neues Engagement der Bedienung am Gast.
Aber ganz so toll ist das Zeitlos nun auch wieder nicht. Die Küche ist preiswert, und so fällt das Ergebnis auch häufig aus. Nicht die besten Grundprodukte, nicht immer sorgfältige Zubereitung: Da kann man als Gast schon öfter mal grummeln.
Schon mal im Greco gewesen? Die Gerichte werden zwar nicht jeden Tag neu erfunden, aber das Ergebnis auf dem Teller ist zuverlässig gut. Sicher, auch hier herrscht Stammpublikum vor, das sich oft lautstarke Wortwechsel mit den drei Geschwistern liefert, die das einfach ausgestattete Restaurant betreiben. Oder die Drei diskutieren griechisch-lebhaft miteinander. Aber haben Sie mal einen Blick auf die Preise geworfen? Hier wird man für wenige Euro (relativ) glücklich.
Mit besten Grüßen an die Szene
Lohengrien
Harald Dzubilla antwortet: Vielen Dank für Ihren Kommentar! Das Greco ist mir bekannt; wir gehen dort auch gern immer wieder hin – lieber allerdings im Sommer, wenn man draußen sitzen kann. Die „griechische Atmosphäre“ in dem kleinen Lokal gefällt mir persönlich aber gut. Gehört irgendwie zum Speiseplan. ;–)
Das Milljöh haben wir inzwischen verlassen. Den Grund haben Sie genannt, es fehlt „neues Engagement der Bedienung am Gast“, womit ich speziell das Inhaber-Ehepaar meine.
Mittwoch, 26. September 2012