Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Zebrastreifen in Ahrensburg...? (+1K)
Früher gab es in der Programmzeitschrift HÖRZU mal die Rubrik: „Fragen Sie Frau Irene!“ Bei dieser „Frau Irene“ handelte es sich um den Schriftsteller Walther von Hollander, der auch im NDR die Sendung hatte: „Was wollen Sie wissen?“, die später ein ehemaliger Hamburger Richter übernommen hatte, nämlich Dr. Erwin Markus. Und in der BRAVO kann man Dr. Sommer fragen, wenn man z. B. ein Problem mit dem anderen Geschlecht hat oder sonst nichts mehr auf die Reihe kriegt.
Warum also soll es bei Szene Hamburg keine Möglichkeit geben, dass Leser fragen und Dzubilla antwortet?! Hier die erste Anfrage von Jürgen Siemers, die mich heute erreicht hat:
Hallo Herr Dzubilla,
heute fand ich im Hamburger Abendblatt den beiliegenden Bericht über den ersten Zebrastreifen in Deutschland. Das passte genau in mein Muster von Ahrensburg.
Denn ich ärgere mich schon länger darüber, dass, wenn Besucher das Rathaus verlassen oder von der Rathausstraße über den Rathausplatz kommend die Manfred-Samusch-Straße queren möchten, sich immer wieder der motorisierte Verkehr den Vorrang einfordert.
Würde dort nicht ein Zebrastreifen eine Lösung zum Wohle der Fußgänger bringen? Apropos Zebrastreifen: Wie viele Zebrastreifen, schätzen Sie, gibt es in Ahrensburg? Ich kenne keinen! Im Gegenteil auf Anfragen von Bürgern aus Ahrensfelde an die Verwaltung um Einrichtung eines Zebrastreifens, kommt von der Verkehrsaufsicht die Begründung, warum dieses nicht möglich sei. Ähnlich ist die Begründung wie bei Ihrer Anfrage zum Halteverbot in der Bahnhofstraße, obwohl auf Nachfrage bei anderen auswärtigen Fachbereichen diese Ablehnung nicht verstanden wird.
Ein weiterer Hinweis ist der Hinweispfeil zum Krankenhaus an der AOK- Kreuzung aus Hamburg kommend.
Ist das richtig? Wird nach Bekanntgabe durch unseren Bürgermeister unser Krankenhaus nicht abgerissen? Oder wird mit dem Pfeil auf das Krankenhaus GROßHANSDORF hingewiesen?
Mit den besten Grüßen – Juergen Siemers
Harald Dzubilla antwortet: Lieber Herr Siemers, jeder weiß doch, dass ohne die Autofahrer, die in Ahrensburg fahren, um zu parken, unsere Stadt längst pleite wäre. Jedenfalls noch pleiter, als sie es ohnehin schon ist. Deshalb haben Autofahrer in Ahrensburg absolute Vorfahrt. Nicht nur in der Manfred-Samusch-Straße, sondern auch auf dem Rathausplatz. Oder könnten Sie sich vorstellen, dass wir beide dort ein paar Münzen in die Automaten stecken und nicht unser Auto parken, sondern unseren Gartengrill und einen Klapptisch mit zwei Liegestühlen, um uns ein paar schöne Steaks und Würstchen zum Mittagessen zu grillen und ein Bierchen dazu trinken...
...ohne dass eine amtliche Aufsichtsperson herbeieilen würde, um uns dort zu verscheuchen, weil der Grill etwas Rauch entwickelt? (Das Rauchgas der Autos stört dagegen niemanden.)
Ich selber habe das Problem mit dem fehlenden Zebrastreifen nicht, da ich auf der anderen Seite vom Rathaus wohne und so bequem über den Stormarnplatz hinterrücks ins Rathaus kommen kann. Alle anderen Rathausbesucher müssen eben ihr Leben riskieren, wenn sie ihren Personalausweis verlängern wollen oder ein Buch zurück in die Stadtbücherei bringen möchten. Da müssen wir Eltern eben auf unsere Kinder achten. Und ich denke, wenn der Herr Bürgermeister am Mittwoch auf den Wochenmarkt geht, um seine obligatorische Thüringer Bratwurst mit Hela-Ketchup zu speisen, dann werden die Autofahrer in der Manfred-Samusch-Straße ehrfürchtig halten, als wäre vor dem Rathaus ein Zebrastreifen.
Apropos: Dass es in Ahrensburg keinen Zebrastreifen geben soll, ist ein ganz übles Gerücht. Hier sehen Sie das Corpus delicti:
Auch wenn dieser Ahrensburger Zebrastreifen schon etwas angefressen wirkt, so ist und bleibt er doch ein Zebrastreifen, welcher auch von den Autofahrern akzeptiert wird.
Bei dem „öffentlichen“ Schild, das auf ein Krankenhaus hinweist, habe ich genauso wie Sie gedacht. Dann aber für mich entschieden: Wenn hier auf das Krankenhaus in Großhansdorf hingewiesen wird, dann ist das okay. Im Gegensatz zu einem Gartenfachmarkt hat unsere Stadt – die größte im Kreis Stormarn – ja kein eigenes Krankenhaus mehr, weil wir doch alle so kerngesund sind. Und in Notfällen können wir dann ja wenigstens dem Wegweiser folgen und nach Großhansdorf fahren. Oder ins Krankenhaus nach Ochsenzoll.
Ein grober Fehler jedoch wurde vom Krankenhaus Großhansdorf begangen, das nach eigener Angabe zwar das Akademische Lehrkrankenhaus der Universität Lübeck ist, aber seinen Studenten nicht mal eine korrekte Ortsangabe vermitteln kann: GROßHANSDORF steht dort nämlich. Das ist nicht korrekt, weil es in Versalschrift kein ß gibt, welches dort als SS gedruckt werden muss und demzufolge lautet: GROSSHANSDORF.
Aber das müssen Akademiker ja nicht wissen, das lernt man schließlich in der Volksschule.
Leserkommentar
am 19. Juli 2012 per E-Mail:
Hallo, Herr Dzubilla,
da haben Sie viel über Zebrastreifen und das Großhansdorfer Krankenhaus geschrieben. Hätten Sie nicht kleiner schreiben können?
Zu dem fehlenden Zebrastreifen vor dem Rathaus ist zu sagen, dass unser Baurat Thiele statt eines Zebrastreifens dort lieber eine Verkehrsinsel haben wollte. Er nannte sie "Sprunginsel". Wahrscheinlich sollen die Bürger dort die großen Sprünge machen, die sich die Stadt nicht leisten kann.
Sie haben Recht. Auf der Volksschule hatten wir uns gefragt, wieso es kein großes SZ (ß) gibt – weil eben kein Wort mit ß anfängt (ßene Ahrensburg auch nicht). Aber der Ideenreichtum von Verkehrsschilder-Schreibern ist doch gut.
Frage an Herrn Dzubilla: Wann wird endlich Sommer? Können Sie machen, dass endlich Sommer wird?
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König
Harald Dzubilla antwortet: Ihre Bitte um den Sommer habe ich – welch Zufall! – bereits erfüllt, bevor Sie mich darum gebeten haben, wenn Sie bitte hier gucken wollen!
Mittwoch, 18. Juli 2012