Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Antonia und ihr Scherz im April
Ahrensburg wird Krimi-Schauplatz“, vermeldet heute die Stormarn-Beilage, und zwar groß auf ihrer Titelseite! Und ich dachte dabei natürlich sofort an Edgar Wallace. Und an seine Krimis „Der grüne Bogenschütze“ und „Die seltsame Gräfin“ wie auch an „Die toten Augen von London“. In allen drei Filmen wurde Ahrensburg bekanntlich zum Krimi-Schauplatz. Und jetzt also schon wieder ein Krimi, der in Ahrensburg gedreht wird? Vielleicht geht es diesmal um die Ahrensburger Rampe mit Pepper und Thiele in den Hauptrollen? Das wäre allein vom Stoff her schon reif für einen Oscar!
Nichts da! Es gibt nämlich überhaupt keinen Krimi. Jedenfalls nicht als Buch. Und schon gar nicht als Film. Sondern hier wird ein Mann mit Namen Alexandre Borim, geboren in Brasilien, von Antonia Thiele als Autor eines Kriminalromans vorgeführt, der gar nicht erschienen ist. Jedenfalls noch nicht. Und vor dem Ahrensburger Schloss hat der angebliche Autor nur ein paar Fotos schießen lassen für das Cover des angeblichen Buches, weil die Handlung u. a. in Ahrensburg spielt. Und Borim, ein Lehrer, besuchte mit seinem privaten Fotomodell, einem seiner Schüler, und „mit seinem Team die Schlossstadt für ein Fotoshooting“, um hernach auch noch nach Mallorca in den Urlaub zu fliegen „für eine weitere Fotoserie“ , denn er hat sich noch nicht entschieden, „welches Motiv ich für die Vorder- und welches ich für die Rückseite verwenden werde.“
Ein Schriftsteller Alexandre Borim, der nach Angabe der Stormarn-Beilage „schon mehrere Krimis und Kinderbücher veröffentlicht hat“, ist bei Wikipedia unbekannt. Und Amazon, wo man jedes Buch findet, ob neu oder alt und selbst im Eigenverlag verlegt, meldet: Fehlanzeige. Einen „Hamburger Schriftsteller Alexandre Borim“ kennt man dort nicht. Aber die Stormarn-Beilage weiß es ganz genau: Der Krimi wird im November dieses Jahres erscheinen – allerdings auf Spanisch und Portugiesisch. Und in Deutsch? Ganz bestimmt im Mai. Allerdings 2013...!
Selten so gelacht wie über diesen verspäteten April-Scherz von Antonia Thiele auf der Titelseite der Stormarn-Beilage! Ich habe den Beitrag dreimal gelesen, bevor ich glauben konnte, dass so ein Nonsens im Hamburger Abendblatt erschienen ist. Vielleicht war in der Redaktion wie so häufig Saure-Gurken-Zeit, weshalb Antonia lieber raus in die Sonne gegangen ist zum Spielen auf der großen bunten Schlosswiese...?
Montag, 16. April 2012