Szene Ahrensburg
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Hagener Allee: Postamt mit Parkgebühr (+1K)
Das obige Photo zeigt die Hagener Allee und ist schon ein bisschen älter. Genauer: Es stammt aus dem Jahre 1907, als Kaiser Wilhelm II. noch das Land regierte. Und wir erkennen auf dem Bild: Damals war die Hagener Allee belebter als sie es heute ist. Womit ich allerdings den abgetrennten Teil mit den Ladenzeilen meine, auf dem zur Zeit ein Betrieb herrscht wie auf dem ungepflügten Acker des Gewerbegebietes Beimoor, wo sich Fuchs und Hase schon am helllichten Tage eine gute Nacht wünschen.
Woran ist die Hagener Allee ausgestorben? Zwei Gründe: 1. die Mieten, 2. die Parkgebühren. Beides hat dazu beitragen, dass mehr und mehr Geschäfte aufgegeben haben und neue nicht mehr gekommen sind. Warum auch?!
Für die Ladenmieten sind natürlich die Vermieter verantwortlich, die offensichtlich auf sehr hohem Ross sitzen und sich die Leerstände erlauben können, bei denen auch der Fiskus auf Einnahmen verzichten und womöglich die Ausgaben erstatten muss. Und für die Parkplatzmiete in der Hagener Allee und auf dem Lindenhof-Parkplatz verantwortlich sind unsere tüchtigen Politiker, allen voran Tobias Koch (CDU), der ungeliebte Banker, für den aufgestellte Parkautomaten nach eigener Aussage wichtiger sind als wir zahlenden Bürger und Autofahrer.
Und was machen die Einwohner von Ahrensburg?
Klar, wir umfahren das leidige Thema und parken bei famila, aldi, Lidl, hagebau und toom, und zwar draußen im Gewerbegebiet. Und das machen wir nicht nur kostenlos, sondern dort können wir als Kunden auch unseren Einkaufswagen vom Ladenregal direkt bis zum Kofferraum unseres Autos schieben. Bequemer geht‘s nicht.
Früher war das Postamt in der Hagener Allee ein großer Anziehungspunkt für die Bürger, die dadurch in die beliebte und belebte Einkaufsstraße gekommen waren. Heute kommen viele zwar immer noch, aber nur notgedrungen. Denn: Wer zum Beispiel zum Postschalter im einzigen Postamt in der Innenstadt fährt, der muss dafür Parkgebühren zahlen, wenn er mit dem Auto kommt. Und schlimmer noch: Er kann sich glücklich schätzen, wenn er dort überhaupt einen freien Parkplatz findet und sein Paket nicht durch die halbe Stadt schleppen muss!
Wie reagiert der normale Mensch darauf? Er fährt zu einem Postamt, wo er bequem und kostenlos vor der Tür parken kann. Zum Beispiel draußen bei famila, wo der Postkunde seine schweren Pakete mit dem Einkaufswagen bequem vor den Schalter rollen kann. Und wenn er schon dort ist, dann kauft er bei famila natürlich auch ein: Lebensmittel und Getränke, Drogerieartikel, Textilien, Tiernahrung, Haushalts- und Bürobedarf, Bücher, CDs, DVDs, Spielzeug, Blumen, Pflanzen etcetera. Außerdem: Bei famila kann man nicht nur mit Kreditkarte bezahlen, sondern ab sofort bekommt man dort mit der EC-Card auch Bargeld an der Kasse ausgezahlt – ohne Gebühr! Und die Sparkasse Holstein hat bei famila auch einen Geldautomaten, während Kunden der Postbank ihr Geld am Schalter bekommen. Und wie gesagt: Alles ohne Zeitstress wg. Ablauf der Parkzeit.
Immer mehr Ahrensburger fahren auch nach Bargteheide, wo sie kostenlos parken können. Und ebenso nach Volksdorf, wo das Parken ebenfalls per Parkscheibe möglich ist. Wenn ich zum Beispiel tagsüber nach Hamburg muss, dann fahre ich notgedrungen nach Volksdorf und steige dort in die U-Bahn. Weil ich in Ahrensburg keinen Parkplatz finde, weder am S-Bahnhof, noch an den beiden U-Bahn-Stationen. Ein Trauerspiel.
Das alles ist in Ahrensburg bekannt. Die Bürger haben resigniert vor den Politikern. Kaum jemand geht noch in die Stadtverordneten-Versammlungen oder in die Ausschüsse, weil jeder erkannt hat: Bringt doch nichts! Viele Ahrensburger Politiker sind dermaßen berauscht von ihrer eigenen Wichtigkeit, dass sie dabei den Bürger mehr oder weniger aus den Augen verloren haben. Nur wenn die nächste Wahl vor der Tür steht, dann werden sie wieder aktiv und fressen Kreide, die Damen und Herren, und tun dann so, als ob sie was tun. Oder berichten von ihren größten Erfolgen. Wie zum Beispiel die Rosenhof-Fraktion WAB, die so unerhört stolz darauf ist, die Landesgartenschau erfolgreich für Ahrensburg verhindert zu haben. Was für ein toller Coup, Herr Schmick, bei dem unser neuer Bürgervorsteher Sie auch noch tatkräftig unterstützt hat.
Hier noch eine aktuelle Information aus der Hagener Allee: Die Commerzbank, die dort ansässig ist und meine Konten verwaltet, die teilt mir soeben mit, dass heute der 30. Februar 2012 ist. Das stimmt zwar nicht so ganz, aber mit Zahlen und Zinsen hat die hiesige Commerzbank häufiger mal ihre Probleme:
Und ausgangs noch ein unverbindlicher Vorschlag von mir für eine Neugestaltung des Springbrunnens in der Hagener Allee:
Leserkommentar
am 2. März 2012 per E-Mail:
Guten Morgen Herr Dzubilla,
vor ca. 1 ½ Jahren hatte ich Ihnen einmal etwas zur Immobilie in der Großen Straße 10 geschrieben. Die Fassade wurde malermäßig überarbeitet und das Ladengeschäft konnte vermietet werden. Zwischenzeitlich bin ich auch seit 1 ½ Jahren als Immobilienmakler und Hausverwalter in Ahrensburg tätig und habe, wie Sie natürlich wissen, auch den Auftrag die Ladengeschäfte in der Hagener Allee zu vermieten.
In Ihrem BLOG schreiben Sie immer wieder von den hohen Mieten, die möglicherweise viele Mietinteressenten abschrecken, überhaupt mit mir Kontakt aufzunehmen. Dazu möchte ich Ihnen aktuell mitteilen, dass ich gemeinsam mit dem Eigentümer der Immobilie seit dem Sommer 2011 (war es überhaupt ein Sommer??) mit einem großen Textildiscounter (3 Buchstaben J) über die Anmietung einer Fläche von fast 500 m² in der Hagener Allee verhandelt habe.
Nun habe ich gestern die Mail dieses Discounters bekommen, dass von einer Anmietung Abstand genommen wird. Eine Begründung wurde natürlich nicht gegeben aber ich vermute, dass sich dieser Discounter im neuen Fachmarktzentrum im Bereich der Brückenstraße (ehemals Kleinkegelände) ansiedeln wird. Warum erzähle ich Ihnen das? Sollte dieses tatsächlich so sein und im Randgebiet der Innenstadt entsteht wirklich ein Fachmarktzentrum mit verschiedenen Geschäften, wird der Einzelhandel im Kerngebiet sicherlich weiter geschwächt werden. Es gibt unentgeltliche Parkplätze, alle Einkaufsmöglichkeiten sind eingeschränkt vorhanden und man kann sein Auto auf dem Parkplatz stehen lassen und geht kurz zu EDEKA in die Bahnhofstraße. Und dann wird tatsächlich von der Stadt darüber gesprochen, dass Kibek und Media-Markt den Einzelhandel schwächen würde. Ich kann mich nur Ihrer Meinung anschließen und bin ebenfalls der Meinung, dass eine mögliche Ansiedlung von Media-Markt sogar den Einzelhandel in Ahrensburg stärken würde (unter dem Motto, wenn ich schon mal hier bin, kann ich ja auch gleich noch einmal in der Innenstadt was trinken, was essen oder sonstige Besorgungen machen.).
Mit freundlichen Grüßen
Ulf Störtenbecker
Likedeeler Immobilien
Donnerstag, 1. März 2012