Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Nun gackern sie schon wieder...!
Was Ahrensburg von einem Hühnerhof unterscheidet: Auf dem Hühnerhof gackern die Hühner, nachdem sie ein Ei gelegt haben. In Ahrensburg dagegen gackern die Politiker, obwohl sie wissen, dass sie selber gar keine Eier legen können. Außerdem gibt es mehr Streithähne im politischen Stall als kreative Köpfe, die etwas Sinnvolles ausbrüten. Soweit die tierische Fabel.
Die Landesgartenschau 2016 ist vom Tisch – was machen wir nun stattdessen? Konzentrieren wir uns wieder voll auf die heitere Je-ka-mi-Aktion: „Wie gestalten wir unseren Rathausplatz?“, in die doch schon soviel Zeit und Energie geflossen ist? Oder vergessen wir den Rathausplatz und richten unser Augenmerk zurück auf das „Kulturzentrum Rohrbogenwerk“, in das Verwaltung und Politik ebenfalls viel Arbeitszeit und auch Geld investiert haben, ohne dass dort bis heute etwas passiert ist?
Ja, oder machen wir mal etwas Vordringliches und kümmern uns um Kibek und einen Elektronikmarkt an der Stadtgrenze? Oder aber wir tun was völlig Neues, reißen unser altes Rathaus ab, holen einen Elektronikmarkt in die Innenstadt, bebauen den Stormarnplatz mit Wohnhäusern und den Lindenhof-Parkplatz mit einem attraktiven Verwaltungsgebäude? Eine Idee, die Jörg Hansen (Grüne), Vorsitzender vom Bauausschuss, laut Stormarn-Beilage als „charmant“ bezeichnet. Aber wollten wir nicht eigentlich einen charmanten Stadtpark hinterm alten Rathaus bauen, einen grünen Bereich in der City zur Erholung und Erbauung von Jung und Alt...?
Tipp: Nord-Ost-Süd-West-Tangente!
Wir könnten aber auch eine Nordtangente bauen. Oder eine Südtangente. Oder am besten eine Rundumstraße, also eine Nord-Ost-Süd-West-Tangente. Alternativ dazu ließen sich auch alte Straßen reparieren und das Schlossgelände sanieren. Und was ist mit dem Erlenhofgelände? Wird dort eigentlich schon gebaut...?
Natürlich könnten wir auch das Nächstliegende zuerst machen und Wichtiges erledigen wie im brachliegenden Beimoor-Gebiet neues Gewerbe ansiedeln und parallel dazu die Kibek-Angelegenheit inkl. Elektronikmarkt forcieren. Und das Allernächstliegende wären dringend benötigte Parkplätze in der Innenstadt, wo man mit Parkscheibe parken könnte – was aber bei Stadt und Politik ein utopischer Gedanke zu sein scheint, den offensichtlich niemand forcieren möchte.
Wähler mit einbeziehen - aber logo!
Was also tun, sprach Zeus und gab sogleich die Antwort: Der freundliche Herr Bellizzi (FDP) befragt die Wähler Bürger danach! Vielleicht haben die ja noch ganz andere Ideen. Zum Beispiel Bürocontainer auf dem Beimoorgelände aufstellen statt ein neues Rathaus zu bauen. Oder einen Ausbau der Volkshochschule, wo einige unserer Stadtverordneten dringend ein paar Kurse in Sachen Stadtmarketing und Wirtschaftsmanagement belegen könnten.
Ich als Bürger würde anregen, das Rondeel neu zu gestalten und den Blödmann endlich zu entfernen. Oder mein altes Waldemar-Bonsels-Konzept zu realisieren, das für die Stadt preiswerter, wichtiger, nachhaltiger und vor allem einträglicher wäre, als jede Landesgartenschau oder eine Neugestaltung vom Rathausplatz.
Nicht gackern, bevor das Ei gelegt ist!
Okay, ich muss zugeben, dass in den Gedanken für eine Neugestaltung der Innenstadt – so, wie es in der Stormarn-Beilage angerissen wird – durchaus gute Ansätze stecken. Aber da jeder weiß, dass dieses Vorhaben nicht aus der Stadtkasse heraus zu finanzieren ist, sollte man vielleicht erst mal im Stillen nach einem Investor suchen, einen Plan erstellen und erst dann in der Öffentlichkeit gackern. Ein Gegacker, bevor das Ei überhaupt gelegt wird, ist so überflüssig wie ein Hühnerauge am großen Zeh der Bürger. Und Herr Bellizzi sollte seine potentiellen Wähler lieber einbeziehen zu Kaffee und Kuchen, um sich beliebt zu machen!
Donnerstag, 26. Januar 2012