Vicco von Bülow alias Loriot war ein humoristischer Zeichner und Autor. Und ein begnadeter Schauspieler. Und ein hoch sensibler Regisseur. Und der einzig legitime Nachfolger von Wilhelm Busch, dem größten Humoristen und Satiriker deutscher Feder.

Loriot war der große Schwarm meiner Kindheit. Er ist es bis heute geblieben. Und wird es über seinen Tod hinaus bleiben.

Über Loriot ist zu Lebzeiten viel geschrieben worden. Und nach seinem Tode wird all das Geschriebene noch einmal nachgedruckt werden. Ich trage ein kleines eigenes Erlebnis mit dem Meister bei, dem ich dreimal persönlich begegnet bin.

Es war im Jahre 1996, als ich auf meinem Dachboden eine alte Zeitschrift fand: “Pardon”, die Erstausgabe aus September 1962. Auf der Titelseite: Das berühmte Männchen mit der Knollennase von Loriot. Ich habe dieses Heft damals an Vicco von Bülow geschickt mit der Bitte, die Titelseite für mich zu signieren. Einen Freiumschlag hatte ich beigefügt.

Zwei Tage danach sah ich im Fernsehen eine Live-Sendung, wo Loriot einen Vortrag gehalten hat. Und vier Tage nach diesem Vortrag hatte ich Post von Loriot: Das signierte “Pardon” und dazu eine persönliche Karte – siehe nachstehend!

Ich war gerührt. Jeder weiß: Je berühmter ein Star ist, desto länger muss man warten auf sein Autogramm. Und dann kommt es, vorgefertigt und verschickt von einem Büro oder Fan-Club, wo jemand damit beauftragt worden ist. Häufig stammt die Unterschrift dann auch noch aus einem Signierautomaten.

Der große Loriot hat keine Woche gebraucht, um persönlich zu antworten. Mein Antwort darauf war ein Dankeschön per Fleurop.