Szene Ahrensburg

 

Der Rotary-Club Ahrensburg Schloss (+2K)

 

Über dem Ahrensburger Schloss fliegt ständig dieser große Vogel, den man auch Pleitegeier nennt. Und darum ist es immer positiv zu sehen, wenn Spenden hereinkommen, auch wenn das Fass, in das die Gelder fließen, genauso bodenlos ist wie die Herrschaft von Tatjana I, die mit dem Spendengeld ihren Eingangstresen noch einmal versetzen könnte.


Heute berichtet die Stormarn-Beilage, dass der Rotary-Club Ahrensburg-Schloss (das ist nicht der, dem wir den Blaumann verdanken) ein Benefizkonzert im Park Hotel veranstalten wird. Kartenpreis: 40 Euro mit der Hoffnung, so Vize-Präsident Jürgen Deiß, „dass die Besucher großzügig auf 100 Euro aufrunden“.


Und dann steht dort in der Stormarn-Beilage: „Weitere Projekte: die Unterstützung des Awo-Marktmobils, damit gehbehinderte Menschen auf dem Markt einkaufen können, und Hilfe für den Hospizverein. Lohmann: "Es ist uns wichtig, etwas für die Betroffenen und auch für diejenigen zu tun, die sie in dieser schweren Phase begleiten."


Frage: Wie viel von dem Geld des Benefizkonzertes fließen in diese weiteren Projekte? Oder hat das Eine mit dem Anderen überhaupt nichts zu tun...?


Weiter im Text der Stormarn-Beilage: "Solche lokalen Projekte sind mir wichtig", sagte Christian Prasse, der mit 38 zu der jüngsten Rotariern zählt. Der Anwalt und Notar war vor fünf Jahren um einen Vortrag gebeten worden. "Und dann kam gleich die Einladung, Mitglied zu werden. Das war eine große Ehre", sagt Prasse, der auch schon beim Berufsprojekt mitgemacht und Schüler aus erster Hand über den Werdegang eines Anwalts informiert hat. Prasse: "Schön wäre, wenn noch mehr jüngere Leute zu den Rotarien kämen."

Ein Ahrensburger Vermieter wird das bestimmt mit Freude lesen. Vielleicht bekommt er ja seine Mietforderungen an Dr. Christian Prasse im Rahmen eines lokalen Projektes des Rotary-Clubs Ahrensburg-Schloss als Spende vergütet? Mein Tipp: Der Club lädt den Mann ein zu einem Vortrag!


Leserkommentare

am 17. Februar 2011 per E-Mail:

„Sehr geehrter Herr Dzubilla,


einem Freund verdanke ich den Hinweis auf Ihren blog. Als langjähriger Sekretär und auch ehemaliger Präsident des Clubs möchte ich Ihnen zunächst dafür danken, dass Sie unseren Club nicht mit dem Blaumann in Verbindung gebracht haben. Das ist keineswegs selbstverständlich. Ich habe Ihren seinerzeitigen, im Ergebnis leider erfolglosen, Feldzug gegen die Scheußlichkeit auf dem Rondeel mit  Interesse und Sympathie verfolgt und bin für jeden Hinweis dankbar, dass der Rotaryclub Ahrensburg-Schloss damit nichts zu tun hat.


Zu Ihren Fragen: Die Aktion „Marktmobil“ ist längst abgeschlossen und steht in keinem Zusammenhang mit dem geplanten Benefizkonzert. Die Musiker treten ohne Gage auf und erhalten nicht einmal eine Aufwandsentschädigung. Wenn also alle sechzig Plätze verkauft werden können und alle Besucher zu dem Eintritt von 40€ noch zusätzlich 60€ spenden, ergibt das einen Betrag von 6000€, der brutto gleich netto dem Schloss zugute kommen wird. Dagegen ist doch wohl nichts einzuwenden, oder?


Was der Zivilprozeß, den Herr Dr. Prasse führt, mit unserem Club zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Ich kenne Herrn Dr. Prasse allerdings als einen sehr fähigen Juristen, der sich ohne Grund sicherlich nicht auf einen Rechtsstreit einlassen dürfte. Kennen Sie eigentlich den römisch-rechtlichen Grundsatz „audiatur et altera pars?“


Mit freundlichen Grüßen,

Wilhelm Senftleben,

Roonallee 7, Ahrensburg“


Antwort: Sehr geehrter Herr Senftleben – danke schön für Ihre E-Mail. Meine Kritik an der Spende für Schloss betrifft die Museumsleiterin, die Gelder mit leichter Hand ausgibt.

Den Satz „audiatur et altera pars“ habe ich im Latein-Unterricht von meinem Stormarnschule-Lehrer Martensen gehört, dem Vater des ehemaligen Rechtsanwalts Dr. Martensen. Und gehört habe ich auch, dass Herr Dr. Prasse seine Miete nicht zahlt. Das habe ich geschrieben. Dass er möglicherweise Gründe haben mag, warum er nicht zahlt, steht auf einem anderen Blatt, nämlich hier.

Außerdem: Vermieter, die an Lehrer oder Rechtsanwälte vermieten, haben selber Schuld! ;–)

Mit freundlichen Grüßen

Harald Dzubilla


Am 25. Februar 2011 per E-Mail:

„Sehr geehrter Herr Dzubilla,


wenn Sie die herrliche Hagener Allee heruntergehen (siehe Foto unten!), dann kommen Sie auf eine der schönsten Wohnanlagen mit sechs Häusern zwischen alten Baumbestand auf 10.000 m² verteilt (siehe Foto!). Dann gehen Sie in eines dieser Häuser und finden eine Wohnungstür (Foto unten), wo man statt des Namens die Schuhe dem Besucher zeigt; man muss eben die Mieter an den Schuhen identifizieren.


Ein anderer Vorschlag wäre, die Eingangstür mit den Mietprozessen zu

bestücken.


Im Dezember hat der ehemalige Inhaber die Wohnung mitsamt der Mieter aus Frust verkauft, weil er über einen langen Zeitraum von diesen mit drei Anwälten permanent attackiert worden ist, um die Mietzahlungen zu kürzen. Ab Januar ist der neue Inhaber mit einer totalen Zahlungsverweigerung konfrontiert worden, aus für den neuen Inhaber unbenannten Gründen. Eine Klage als Vermieter dauert in Deutschland durchschnittlich acht Monate, bevor ein zahlungsunwilliger Mieter die Wohnung verlassen muss, mit hohen Kosten für den Inhaber.


Mit freundlichen Grüßen


Günter Kuhaupt, Ahrensburg“






 

Montag, 7. Februar 2011

 
 
Erstellt auf einem Mac

Weiter >

< Zurück