Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Original Ahrensburg-Ente á la Peking
Das Ahrensburger China-Restaurant Canton, „seit 28 Jahren in Ahrensburg“ zeigt an: „Nur bei uns ... Original Peking-Ente“ – siehe die Anzeige! Diese Meldung hat mich etwas erstaunt, denn Peking-Ente haben wir schon im Ahrensburger China-Restaurant im Reeshoop gegessen. Und vor einigen Jahren auch mal bei Huy Hoang am Rathausplatz, als dieser dieser freundlichen Vietnamese das Restaurant noch geführt hat.
Peking-Ente haben wir ebenfalls in Timmendorfer Strand gegessen. Aber die einzige Peking-Ente, die wir als „Original“ akzeptieren können, das ist die Peking-Ente im Peking-Enten-Haus in Hamburg. Die ist weit und breit unschlagbar, liebe Feinschmecker-Gemeinde!
Und was war im Ahrensburger Canton...?
Die Anzeige vom Canton hat uns neugierig gemacht. Also Tisch für vier Personen bestellt, und zwar drei Stunden vorher. Was für Peking-Ente eigentlich nur im Peking-Enten-Haus möglich ist, da dort ständig Enten im riesigen Ofen brutzeln. Und das ist wichtig: Die Peking-Ente muss direkt vor dem Zerlegen und Servieren aus dem Ofen kommen! Ist sie aufgewärmt, dann verliert die Haut an Geschmack. Deshalb muss die Peking-Ente auch in den meisten China-Restaurants ein bis zwei Tage vorbestellt werden.
Um es kurz zu machen: Die Peking-Ente im Canton war weit davon entfernt, „Original“ zu sein: Sie war warm gehalten worden. Außerdem: Die Streifen der Haut waren etwas zu dick und in Fladen geschnitten, also nicht in Streifen, wie es sein muss. Auf diese Weise ließ sich das Fleisch nicht so in die chinesischen Pfannkuchen einrollen, dass man diese bequem aus der Hand verzehren konnte. Die Soße war okay (vermutlich industriell gefertigt), aber es war zu wenig davon in den Schälchen, so dass unsere Gäste schon notgedrungen zur Soja-Soße gegriffen haben. Und: Auch das Fleisch für vier Personen kam mir ein bisschen wenig vor; aber es gibt ja große und kleine Enten.
Und der Rest von der Ente...?
Der danach folgende Gang aus dem Entenfleisch war dagegen ausgezeichnet. Das Gericht war gut gewürzt und schmeckte uns allen vorzüglich. Auch die anschließend servierte Entensuppe haben wir genossen, ebenso die obligatorische Nachspeise: gebackene Banane in Honig. Und bedient wurden wir überaus freundlich, bekamen am Ende noch jeder einen Glückskeks und einen Kalender für das kommende Jahr. Ein Gratis-Drink am Ende des Mahls wurde uns allerdings nicht angeboten.
Aaaber: Das Entscheidende, warum man eine Peking-Ente bestellt, das ist der Genuss der knusprigen Haut. Und genau diese ließ zu wünschen übrig. Wer keine Vorstellungen davon hat, wie aufwendig die Zubereitung einer Original Peking-Ente ist, der lese bitte das Rezept! Dass sich das nicht für knapp 25 Euro pro Person auf den Tisch bringen lässt, ist verständlich. Somit war die Peking-Ente im Canton zwar sehr preiswert aber auch entsprechend billig.
Und so freue ich mich denn schon auf die deutsche Gans zu Weihnachten, wenn der große Vogel im Großen und Ganzen auf den Tisch kommt...!
Ente gut, alles gut. Leider war es im Canton aber nur eine Ente mit der „Original Peking-Ente“!
Dienstag, 20. Dezember 2011