Szene Ahrensbung
Szene Ahrensbung
MediaMarkt & Götz von Berlichingen
Bis heute habe ich die neue Werbekampagne von MediaMarkt mit dem Mummenschanz im Fernsehen nicht verstanden. Und wenn ich mich bemühe, das schräge Theater halbwegs zu begreifen, dann kapiere ich ganzwegs nicht, warum der MediaMarkt so einen Schmarrn inszeniert hat und damit unglaublich viel Kohle verheizt. Es gibt doch auch andere Möglichkeiten, das Firmengeld auszugeben, als dass man dieses aus dem Fenster wirft.
Nun aber kommt uns der elektronische Fachmarkt deutlicher in seiner Reklame, plakatiert auch in Ahrensburg, und zwar die allseits verständliche Abkürzung: „LMAA“, mit der auch Götz von Berlichingen häufig zitiert wird: Leck mich am Arsch!
Außerdem ist auf dem Plakat die Rede von „UVP“. Das kann sowohl für „Unverbindliche Preisempfehlung“ stehen als auch für „Umweltverträglichkeitsprüfung“. Und es könnte ebenso die Abkürzung sein von „Unique Value Proposition“, in der Sprache des Marketings auch als USP geläufig.
Und „AGB“ steht zweifelsohne für „Allgemeine Geschäftsbedingungen“. Wozu die Frage im Raum stehen bleibt: Hat MediaMarkt seine AGB abgeschafft…?
(Alternativ steht “AGB” natürlich auch für „Autorisierter Gammel-Betrieb“, was wir aber nicht hoffen wollen.)
Bei „LMAA“ dagegen gibt es keinen Zweifel für die Bedeutung der Lettern. Und bei einem derartigen Anschlag auf den guten Geschmack frage ich mich: Wen sollen wir denn eigentlich im Arsch lecken? Etwa das Verkaufspersonal von MediaMarkt? Oder den Zweigstellenleiter höchstpersönlich?
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang: Bei der Metro, der Mutter vom MediaMarkt, haben zwei Häuptlinge gerade ihren Arsch vom Chefsessel erhoben...!
Abschließend kann ich nur noch den berühmten Dichter Nebel zitieren, der einmal zu Götz von Berlichingen gesagt hat: „Bei manch einer Werbung muss man sich als Verbraucher an den Arsch fassen, weil einem der Kopf dafür zu schade ist!”
Dienstag, 18. Oktober 2011