Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Eine Firma auf Betteltour
Es gibt viele arme Menschen. Einige davon betteln auf der Straße. Andere gehen zur Kleiderkammer vom Roten Kreuz und zu den sozialen Tafeln der Stadt.
Aber es gibt auch Menschen, die sind nicht arm und betteln trotzdem. Bekleidung wollen sie haben und Wäsche, Betten in Inletts, Gardinen Decken, Bettwäsche, Hüte, Schuhe etc. Außerdem Geschirr, Teller, Tassen, Gläser, Porzellan aller Art und nicht defekt. Und was machen diese Leute mit den Sachen, die sie von Bürgern erbetteln? Sie machen Geld damit. Zum Beispiel der N&F Textilhandel Import & Export – siehe die Abbildung! Solche Zettel finden wir regelmäßig in unseren Briefkästen. Manchmal werden auch Wäschekörbe hinter den Gartenzaun gestellt. Und wenn solche Sammlungen nicht erfolgreich wären, dann würden diese Firmen sie unterlassen.
Früher taten die Firmen noch so, als stünde ein guter Zweck dahinter. Heute sind sie immerhin so ehrlich und weisen auf ihre „gewerbliche Abholung“ hin. Meine Empfehlung: Geben Sie diesen Leuten wirklich nur, was nicht mehr tragbar ist oder keinen Wert mehr hat. Alles andere gehört in die Container vom Roten Kreuz bzw. andere Sammelstellen, die das Gut an arme Mitbürger oder in andere Länder verteilen, die es wirklich nötig haben.
Leserkommentar:
Dr. Wolfgang Schrimpff per E-Mail am 28. Juni 2010:
„Hallo Herr Dzubilla,
Ihr Blog-Beitrag zu gewerblichen Kleidersammlungen ist wirklich überfällig.
Tatsächlich ist es ein Ärgernis, wie solche Firmen versuchen, durch den Hinweis, dass die brauchbaren Kleidungsstücke verwertet i.e. verkauft werden, bei potentiellen Spendern auch noch den Anschein von Nachhaltigkeit zu erzeugen.
Tatsächlich findet sich diese gesammelte Kleidung auf Marktplätzen zum Beispiel in Zentralafrika wieder, wo mit Dumpingangeboten auch noch die regionalen Produzenten und Händler um ihre Existenz gebracht werden.
Dagegen werden bei Projekten wie zum Beispiel der Kleiderkammer Wilhelmsburg, die neuerdings auch Straßensammlungen organisiert (ansonsten Sammelbehälter an der St. Johanneskirche), mit dem Sortieren und Aufarbeiten der Kleidung behinderten Menschen und Langzeitarbeitslosen eine Arbeitsgelegenheit geboten. Anschließend kommt die Kleidung dann denjenigen Bedürftigen zu Gute, die sie wirklich bauchen können.
Es ist völlig unverständlich, warum so viele denkende (?) Spender dennoch die gewerblichen Sammlungen bedienen.
Mit nachbarschaftlichen Grüßen
Wolfgang Schrimpff, Ahrensburg“
Montag, 28. Juni 2010