Szene Ahrensburg

 

Schneeglöckchen und schlechte Laune

 


In meinem Garten ist der Schnee bis auf wenige Reste verschwunden, und die Schneeglöckchen läuten den Frühling ein, der am kommenden Samstag beginnt. Ein schönes Bild, und trotzdem habe ich heute schlechte Laune, und zwar nach Lektüre von MARKT und Stormarnbeilage.


In letzterer lese ich, dass die Stadt Ahrensburg, die keinen Cent in ihrer Stadtkasse übrig hat, doch tatsächlich wie angekündigt für 45.000 Euro nach Schadstoffen beim Rohrbogenwerk sucht. 45.000 Euro Steuergelder, an denen „die Investoren des Veranstaltungszentrums“ beteiligt werden sollen. Mit kleinem Anteil, versteht sich.


Nur: Kein Mensch kennt sie, diese so genannten „Investoren“. Da gibt es nur eine Frau Thunecke, die behauptet, sie kenne Investoren. Und die Stadt kennt Frau Thunecke und geht sogleich in Vorleistung, obwohl die Stadtverwaltung – soweit mir bekannt ist – bis heute nicht weiß, wer die Investoren sind und ob die Millionen-Investition überhaupt gesichert ist.


Und wenn ich verfolge, wie die Stadt auf der einen Seite den Sozialetat zusammengestrichen hat bis zum Geht-nicht-her und auf der anderen Seite großzügig Tausende Euro ins Blaue investiert, dann frage ich mich: Hat da vielleicht jemand persönliche Beziehungen zu Frau Thunecke?


Apropos: Letztere Dame können wir heute auf der Titelseite vom MARKT betrachten an der Seite von Abi Wallenstein, dem Straßenmusikanten aus der Hamburger Fußgängerzone, der bei der Ahrensburger Musiknacht auftritt. Karten kosten zwischen 18 und 35 Euro. Hoffen wir, dass Frau Thunecke von den Erlösen auch dem Verein Kulturförderung Rohrbogenwerk etwas abgibt, denn nach der erfolglosen Sylvester-Party dürfte dort dringend Geld benötigt werden.


Ach ja, und dann ist da heute im MARKT der Vorstand des Vereins „Bürger für Ahrensburg“ zu besichtigen: Das Damen-Trio Jorana Faerber, Christa Werner und Georgia Wahl ist wiedergewählt worden. Was mich verwundert, denn Jorana Faerber hat sich mit unbekanntem Wohnsitz aus dem Vorstand vom Verein Kunstfreunde Ahrensburg e. V. genauso unfein verabschiedet wie von ihren enttäuschten Geschäftspartnern in Ahrensburg. Und nun will sie sich als Bürgerin für Ahrensburg einsetzen? Wie glaubwürdig ist das denn...?


Leserkommentar:


18. März 2010 per E-Mail


Sehr geehrter Herr Dzubilla,


obwohl ich Ihren Blog gerne lese, mich häufig amüsiere und mich freue, dass sie den Finger nicht nur auf Wunden legen, sondern ihn vorher noch in Salz stippen, muss ich jetzt etwas richtig stellen:


Sie schreiben über den Musiker Abi Wallenstein, dessen CDs bei unserem Label "Moon Sound Records" erscheinen:


"Letztere Dame können wir heute auf der Titelseite vom MARKT betrachten an der Seite von Abi Wallenstein, dem Straßenmusikanten aus der Hamburger Fußgängerzone, der bei der Ahrensburger Musiknacht auftritt."


Es ist richtig, dass Abi immer mal wieder in der Fußgängerzone (Spitalerstraße) auftritt - weil er die Atmosphäre und sein Straßenpublikum liebt - wenn ihm seine zahlreichen Engagements Zeit dafür lassen. Richtig ist auch, dass es tolle Straßenmusiker gibt und das keineswegs eine abwertende Bezeichnung ist. "Musikant" hat dagegen einen abwertenden Beigeschmack, den ich nicht akzeptieren kann. Abi Wallenstein ist in der Blues-Szene Europas das, was Axel Zwingenberger für die Boogie-Woogie-Fans darstellt: eine absolute Koryphäe, ein echter Star. Damit gehört er eindeutig zu den Highlights der diesjährigen Musiknacht.


Es würde mich freuen, wenn Sie diese leichte Korrektur Ihrer Darstellung veröffentlichen würden.


Mit freundlichen Grüßen


Antje Karstens

Moon Sound Records Ltd.,

Hamburg

















 

Mittwoch, 17. März 2010

 
 
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