Szene Ahrensburg

 

Schneeflöckchen, Weißröckchen...!

 

Winterzeit ist Streuzeit. Da streut man Futter für die Vögel und Asche auf die Wege. Und wenn man keine Asche hat? Dann holt man sich ein anderes Streugut aus Super- oder Baumarkt.


Salz streuen wäre das Beste, ist aber verboten. Jedenfalls für den privaten Bürger. Die Stadt dagegen darf Wege und Straßen salzen soviel die Streuwagen laden können. Weil das die Umwelt weniger schädigt als wenn der Bürger zum Streusalz greift. Und während der Bürger die Gehwege vor seinem Haus frei halten muss von Schnee und Eis, weil sonst Frau Nonnenkamp darauf ausrutscht und auf ihrem Arsch Gesäß landet, nimmt die Stadtverwaltung selber das Streuen und Räumen von Bürgersteigen nicht so ernst. Quod licet Jovi...!


Nachdem ich heimlich zum Speisesalz gegriffen habe, um den Gehweg vor meinem Haus rutschsicher zu machen, wurde ich von einem Hundehalter darauf hingewiesen, dass dieses Vorgehen die Natur schädigt. Mit schlechtem Gewissen bin ich dann in den Baumarkt gegangen, habe von dort ein naturfreundliches Streugranulat geholt und damit den Gehsteig bestreut. Doch wenn hernach der Neuschnee fällt, nützt auch die Streuung nichts. Im Gegenteil: Beim Fegen fegt man das Granulat wieder an die Seite.


Nun sah ich kürzlich im Edeka-Markt eine Eimer-Pyramide. In diesen Plastikeimern war ein so genanntes „Schnee- und Eis-Weg“. Und ich dachte: Damit bekommt man den Schnee und das Eis weg. Aber ich hätte genauer hinschauen sollen: Mit diesem Granulat macht man einen „Schnee- und Eis-Weg“.


Als ich das erkannt hatte, da hatte ich das Zeug schon gekauft und gestreut, das als „2 in 1 Supergranulat“ gepriesen wird, das „hochergiebig für bis zu 250 qm“ sein soll. Aber lesen Sie selbst:



























Sie können das Kleingedruckte nicht entziffern? Ich auch nicht. Aber zum Kauf hat mich der folgende Hinweis auf dem Etikett überzeugt: „Schont Kunststoff- und Marmorböden“. Denn die Gehwege vor unseren Häusern sind ja bekanntlich aus Kunststoff, bzw. Marmor.


Und was hat es gebracht? Die weißen Hagelkörner, die ausschauen wie das Salz, das wir früher mal in unsere Geschirrspüler gekippt haben, lösen sich kaum auf. Der Weg wird aber rutschfest. Und der Eimer nahezu leer nach 1 x Streuen. Also muss ich beim nächsten Schnee dann wieder einen Eimer holen. Was überhaupt kein Problem ist, das Holen. Nur das Zahlen fällt mir schwer: 5 Liter Inhalt = 11 Euro 99. Soviel habe ich gelöhnt, um a) meine Neugier zu befriedigen und b) meine Dummheit zu bezahlen.


Und wenn Sie so eine Eimer-Pyramide irgendwo in einem Markt sehen: Machen Sie einen großen Bogen drumrum!

 

Donnerstag, 30. Dezember 2010

 
 
Erstellt auf einem Mac

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