Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Weihnachten im Gedenken eines Arschlochs
Ahrensburg hat eine eigene Autobahnausfahrt. Die liegt zwar nicht in Ahrensburg, sondern in Siek, aber wer hier abfährt von der Autobahn, der kommt direkten Weges in die Schlossstadt. Und deshalb ist Ahrensburg stolz auf seine Autobahnausfahrt.
Und wem verdanken wir unsere heutigen Autobahnen und damit die Ausfahrt Ahrensburg? Mit Planung und Bau wurde schon zu Zeiten der Weimarer Republik begonnen. Aber beschleunigt wurde das Ganze unter den Nationalsozialisten. Am 27. Juni 1933 erließ die Reichsregierung auf Weisung Adolf Hitlers ein „Gesetz über die Errichtung eines Unternehmens Reichsautobahnen“. Und deshalb will der „Freundeskreis Autobahnausfahrt Ahrensburg“ am Samstag, dem 27. November 2010, ein Konzert und eine Lesung veranstalten und lädt ein zur Veranstaltung: „Weihnachten bei Adolf Hitler“. Danach gibt es zum Abendessen Forelle mit brauner Buttersoße. Dazu wird Braunbier getrunken.
Das ist natürlich Quatsch. Geschrieben als Satire. Stattdessen kommt eine Einladung vom Freundeskreis Schloss Ahrensburg e. V., und zwar diese:
Zu Heinrich Karl Graf von Schimmelmann habe ich in SZENE AHRENSBURG schon einige Kommentare abgegeben. Offensichtlich sind sie aber nicht angekommen. Jedenfalls nicht im „Freundeskreis Schloss Ahrensburg e. V.“. Darum an dieser Stelle zwei Absätze über Schimmelmann aus Wikipedia:
Heinrich Karl Graf von Schimmelmann exportierte Kattun, Waffen und Alkohol aus eigenen Manufakturen in Dänemark (d.h. Ahrensburg und Wandsbek) über Hamburg an die Westküste Afrikas und ließ von dort aus Menschen aus Afrika als Sklaven (laut Schätzung der UNESCO wurden allein im 18. Jahrhundert etwa 7 Millionen Sklaven vor allem aus dem Gebiet des heutigen Kongo nach Süd- und Mittelamerika verschifft. Zu Zeiten Schimmelmanns waren es bis zu 80.000 Sklaven jährlich) in die europäischen Kolonien nach Nordamerika und in die Karibik verfrachten. Schimmelmanns Familie besaß in der Karibik (der Governor-General von den heutigen Amerikanische Jungferninseln Virgin Islands (damals bis 1917 Dänisch-Westindien) zwischen 1773 und 1787 war sein Neffe Henrik Ludvig Ernst von Schimmelmann) eigene Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen mit über 1.000 Sklaven. Schimmelmann besaß zu der Zeit mehr Sklaven, als jeder andere dänische Plantagenbesitzer. Dieser Besitz von Menschen wurde an deren Körpern durch ein Brandzeichen in Form eines mit einem Herz umrundeten "S" gekennzeichnet. Die dort angebauten Rohstoffe wurden wiederum nach Hamburg bzw. ins dänische Altona oder Flensburg (Rumherstellung) verschifft und dort zu o. g. Waren für den Afrika-Export weiterverarbeitet.
Ehemaliges Schimmelmann-Denkmal in Hamburg-Wandsbek
In Hamburg-Wandsbek gegenüber dem Wandsbeker Rathaus in einer neuangelegten Gartenanlage befand sich neben Büsten von Tycho Brahe und Heinrich Rantzau in der Zeit vom 12. September 2006 bis Mitte 2008 eine Schimmelmann-Büste. Schimmelmann war wieder im öffentlichen Diskurs mit der Frage: "Ein ehrendes Denkmal für einen Sklavenhändler?". Nach dem Protest von Menschenrechtsgruppen, der GAL- und SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung, und mehrfachen Beschmierens der Büste mit Farbe durch Unbekannte, entschied die Bezirksversammlung Hamburg-Wandsbek am 8. Mai 2008 einstimmig, das Denkmal wieder entfernen zu lassen, was auch kurz darauf geschah.
Zur Lektüre empfohlen für alle Ahrensburger Bürger:
Und meine Empfehlung für alle Schloss-Besucher:
Nehmen Sie Dart-Pfeile mit! Denn im Schloss hängt eine viereckige Dart-Scheibe, auf der Sie Ihre Zielsicherheit testen können...
Donnerstag, 18. November 2010