Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Die Schlossherrin hat gesprochen (+1K)
Gestern Abend war ich im Gewölbe von Schloss Ahrensburg, wo Schlossherrin Dr. Tatjana Ceynowa einen Rechenschaftsbericht verlesen hat über ihre Arbeit als Museumsleiterin. Kritik vorab: Die Schlossherrin verbat sich jedwede Diskussion nach ihrem Vortrag und bat dafür um Verständnis. Stattdessen lud sie zu Gesprächen unter vier Augen ein. Und: Frau Dr. Ceynowa hat alle wichtigen Zahlen nur verlesen und nicht per Bild gezeigt. Die Gäste sahen auf der Leinwand lediglich Bilder von Schloss und Veranstaltungen.
Ansonsten: Ich habe keine für mich negativen Kritikpunkte an der Arbeit von Frau Dr. Ceynowa gefunden. Im Gegenteil: Ich denke, sie macht einen guten Job. (Dass Sie mich als persona non grata behandelt, ist eine andere Sache. Immerhin hat sie mich gestern ins Schloss reingelassen!)
Aus meiner Sicht gibt es für den Bestandserhalt des Schlosses vorrangig zwei Möglichkeiten: Das Stiftungskapital von derzeit 1,5 Millionen Euro muss dringend um 2 auf 3,5 Millionen Euro erhöht werden, damit das Unternehmen wirtschaftlich autark ist. Hier ist meiner Meinung nach Bürgermeister Michael Sarach gefragt, da es der Gespräche mit Unternehmen bedarf, die er als Stadtoberhaupt wohl am besten führen kann. Und/oder: Der Freundeskreis von Schloss Ahrensburg, derzeit 300 Mitglieder, muss sich um ein Vielfaches erhöhen.
Nur zwischen den Absätzen erwähnt: Es gibt viele Möglichkeiten, in Ahrensburg Spenden zu sammeln für das Schloss. Ein Beispiel, wie man an Geld kommen kann, ist der Adventskalender vom Lions-Club.
Interessant: Die Besucher eines Jahres entsprechen der Einwohnerzahl von Ahrensburg. Und: Rund 60 Prozent des Erhaltungsaufwands wird aus der Eigenwirtschaft erzielt.
Übrigens: Neu sind Brandmelder, die im Schloss installiert sind. Wenn man bedenkt, dass das vorher nicht der Fall gewesen ist – au weia! Und: Die Beleuchtung erfolgt jetzt mittels LCD, was bedeutet: Statt über 2000 Watt nur noch 270. Und: Es gibt noch Räume im Schloss, die seit der Museumseröffnung im Jahre 1955 nicht renoviert worden sind. Außerdem: Frau Dr. Ceynova vermutet, dass in den Haushalten alteingesessener Ahrensburger Bürger möglicherweise noch „Stücke“ aus dem Schloss zu finden sind, die während des Zweiten Weltkrieges von dort weggebracht wurden. Also: Schauen Sie doch mal auf Ihren Dachboden oder in Ihr Kellergewölbe!
Fazit: Das Schloss ist ein Magnet für die Stadt Ahrensburg. Denn Besucher, Hochzeitspaare und ihre Gäste kommen nach Ahrensburg und gehen natürlich auch in Restaurants und Geschäfte zum Einkaufen. Umso verwunderlicher für mich: Gestern Abend kamen weniger als 40 (!!!) Bürger, um dem Rechenschaftsbericht der Schlossleitung zuzuhören.
Vierzig! Und alle über 50 Jahre alt (geschätzt). Die Stadt hat über 30.000 Einwohner. Ich hätte erwartet, dass das Kellergewölbe rammeldicke gefüllt gewesen wäre. Auch unsere Stadtverordneten habe ich dort nicht gesehen. Oder vielleicht nur übersehen, weil sie hinter mir gesessen haben...?
Ach ja, gestern spielte Jogi Löws Truppe gegen Schweden. 0:0 war das Resultat.
Leserkommentar
am 18. November 2010 per E-Mail:
„Hallo Herr Dzubilla,
vielen Dank für diesen Artikel!
Ein Hinweis: Rauchmelder, bzw. eine Brandmeldeanlage, gibt es schon länger im Schloss. Jetzt wurde sie erneuert und das ist gut so! Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn dieses Wahrzeichen der Stadt Ahrensburg ein Opfer der Flammen werden würde!
Die Feuerwehr versteht sich nicht nur als Nachbar von schräg gegenüber,sondern auch als Freund des Schlosses - wir helfen einander. Dem Schloss helfen sollte jeder Ahrensburger, wenn nicht aktiv, dann doch zumindest finanziell oder materiell.
Wir sind Feuer und Flamme für unser Schloss direkt vor unserem Fenster.
Bis gleich ...
W. Florian Ehrich, Ahrensburg“
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Freiwillige Feuerwehr Ahrensburg
Ortswehr Ahrensburg
Am Weinberg 2
22926 Ahrensburg
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Donnerstag, 18. November 2010