Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Job für Sisyphos in Ahrensburg
Wer ein Grundstück in Ahrensburg hat, der kennt seine Pflichten und Kosten. Eine der Pflichten ist das Beseitigen des Herbstlaubes auf den öffentlichen Gehwegen. Die Blätter müssen zusammengeharkt werden, damit sie dann von einem städtischen Laubsauger mitgenommen werden.
Nun ist das so, dass der Laubsauger nicht dann kommt, wenn er müsste, sondern dann, wenn der Einsatzleiter vom Bauhof es möchte. Und der besitzt offenbar kein Grundstück, denn
sonst würde er merken, dass die Einsatzpläne für den Laubsauger nicht dem Fall des Laubes entsprechen.
Aus meiner eigenen Erfahrung: Ich harke das Laub fast jeden zweiten Tag zusammen. Die Haufen werden immer größer, so dass die Blätterberge in den Rinnstein fallen. Dann weht der Herbstwind, und die Blätter fliegen lustig umher und liegen am Ende wieder auf dem Gehweg. Also erneut harken bis zum nächsten Wind, um dann wieder zu harken, bis dann der Laubsauger der Wind kommt.
Der letzte Mensch, der eine ähnliche Arbeit gemacht hat, trug den Namen Sisyphos. Aber das war nicht in Ahrensburg, sondern in der Unterwelt und ist auch schon ein paar Jahre her.
Klar, auch der städtische Bauhof muss Kosten sparen. Aber ich habe nichts davon gehört, dass Grundstücksbesitzer auch Kosten sparen können, indem sie ihre Abgaben für die Stadt kürzen. Oder sollen wir einfach an unserer Muskelkraft sparen und das Herbstlaub dort liegen lassen, wo der Wind, das himmlische Kind, es hingeweht hat...?
Leserkommentar:
Sehr geehrter Herr Dzubilla,
Ihr Sisyphos-Problem ist ja ein alljährlich wiederkehrendes Problem, zu welchem ich auf meinen Spaziergängen ohne Fotoapparat eine einfache Lösung gesehen habe:
Man sammelt das Laub windsicher in einem ca. 1-1,5m hohem Rund aus Kaninchendraht, aus dem der Stadtsauger per Schlauch entnimmt.
Das klappt bestimmt auch bei Ihnen!
Mit freundlichen Grüßen
Jens Ottmüller
22926 Ahrensburg
Antwort:
Sehr geehrter Herr Ottmüller -
danke für diese Idee, die ich auch schon beobachtet habe.
Also: Alle Ahrensburger Grundstücksbesitzer bauen jetzt Kaninchenlaufställe für das Laub, weil ein paar Leute vom Bauhof nicht in der Lage sind, zweimal mehr mit ihrem Laubsauger durch die Stadt zu fahren. (Hinweis: Die Straßenreinigung soll laut Angaben aus dem Rathaus alle 14 Tage stattfinden!) Und mit dem Aufstellen der Kaninchendrahtställe werden dann auch gleich unnötige Parkplätze zugestellt.
Mein Gegenvorschlag: Wir sparen uns die Zeit für den Bau und das Geld für das Zubehör und lassen das Laub so liegen, wie es der Wind will. Natur muss Natur bleiben! Statt Kaninchenstall einfach ein Schild aufstellen: „Vorsicht: Rutschgefahr!“ Oder: „Achtung: Biotop!“
Liebe Grüße
Harald Dzubilla
Sonntag, 25. Oktober 2009