Der Spatz vom Rathausdach hat mir gerade per Brieftauben-Depesche mitgeteilt, warum der Ahrensburger Bauhof (= Stadtbetriebe) keine Zeit hat, die verwahrlosten Beete vor dem Rathaus und am Rathausplatz zu bearbeiten: Weil die städtischen Mitarbeiter einen viel wichtigeren Auftrag für uns Bürger zu erledigen hatten, nämlich Poller zu setzen am Rickmerspark – siehe die Abbildung!
Warum dort diese unschönen Poller aufgestellt wurden, werden Sie fragen, und zwar zu Recht. Ganz einfach: Damit dort niemand mehr parken soll. Und wo parken die Autos nun? Sie parken notgedrungen auf der schmalen Straße, die zudem eine Sackgasse ist. Das wiederum führt dazu, dass die Bewohner der Häuser gegenüber den Pollern kaum noch von ihren Grundstücken auf die Straße fahren können, sodass sie ihre Autos notgehorchend auf dem gepflegten Rasen stehen lassen und zu Fuß zur Arbeitsstelle gehen – siehe Beweisfoto!
Damit hat die Stadt wieder einmal eine schöne Dienstleistung für uns Bürger vollbracht, und zwar ganz speziell für mich, damit ich für Szene Ahrensburg ein Thema habe, über das Sie nun nachdenken können. Genauso wie ich es tue, denn begreifen kann ich es nicht.
Der Aufmacher der heutigen Stormarn-Ausgabe stammt aus Wesenberg und trägt die Schlagzeile: „Verzweifelte Eltern fragen: Wo ist Karina?“ Und weil das ziemlich dramatisch klingt, fangen wir an zu lesen und fragen uns nach Lektüre: Was soll das?
Natürlich ist es schmerzhaft für die Eltern, wenn sie befürchten müssen, dass ihr Kind in „schlechte Hände“ gekommen ist wie z. B. in die einer Sekte. Aber das wird hier nur als Vermutung geäußert. Und auch die Frage aus der Überschrift wird im Text beantwortet: Die kleine Karina, die heute 30 (!) Jahre alt ist und vor sieben Jahren den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen hat, wohnt offensichtlich in Berlin, wo sie behördlich gemeldet ist. Und die Polizei hat den Eltern angeblich eine falsche Auskunft erteilt.
Mit anderen Worten: Die Eltern hätten sich nicht an die Redaktion der Stormarn-Beilage wenden sollen, weil die Leser vermutlich gar nicht wissen, wo Karina ist, sondern sie hätten zu einer Berliner Tageszeitung gehen müssen, wenn sie sicher sind, dass ihre Tochter sich unfreiwillig nicht meldet oder dass sogar noch Schlimmeres passiert ist. Dass sie nun ihre Köpfe riesengroß in der Stormarn-Beilage hinhalten – der Vater schmunzelt dabei sogar – und sich bei uns Lesern erkundigen, wo Karina ist, zeugt in meinen Augen von einer gewissen Unreife dieser Menschen, mag ihr Schmerz auch groß sein. Und es zeugt von der Einfalt der Praktikantin Schreiberin Julia Witte von der Stormarn-Beilage, die sich dieses Aufmacher-Thema vom Wesenberger Boulevard aus den Fingerchen gelutscht hat.
Lachstadt hat viele Parkplätze, die gebührenpflichtig sind. Für die Stadt ist das eine Katastrophe in mehrfacher Hinsicht. Zum einen verliert der innerstädtische Einzelhandel dadurch viele Kunden und somit Einnahmen, zum anderen parken viele Autofahrer “wild”, was zu einem unhaltbaren Zustand in zahlreichen Wohnstraßen geführt hat wie z. B. im Wulfsdorfer Weg, in der Fritz-Reuter-Straße und in der Klaus-Groth-Straße, bevor letztere zur Rampengasse wird. Autofahrer wissen, wovon ich rede.
Die Einnahmen der Stadt aus Parkgebühren stehen in gar keinem Verhältnis zu den Verlusten aus Gewerbesteuern und zur Belastung von Mensch und Umwelt. Aber eine sture Mehrheit der Ahrensburger Stadtverordneten besteht darauf, den Quatsch durchzuführen – basta!
Doch kommen wir zur Lachnummer! Es gibt auch einen öffentlichen Parkplatz in der Stadt, wo das Parken nichts kostet. Das ist der Parkplatz am Marstall. Der wurde für verdammt viel Geld errichtet, was die Rathaus-Insassen aber genauso wenig kümmert wie die politischen Vertreter, denn der Großteil des Geldes stammt aus Landesmitteln. Und Landesmittel sind in den Augen vieler Politiker ein Geschenk des Himmels, weshalb sie häufig den Daumen heben, wenn über ein Projekt abgestimmt wird, wo das Land oder der Bund mit Zuschuss-Geldern winkt.
Die Sache mit dem Parkplatz hinter dem Marstall hat aber einen Haken, nämlich: Dieser Parkplatz darf nicht als Parkplatz ausgewiesen werden, weil dann die Landesmittel zurückgezahlt werden müssten. Aus diesem Grunde nennt man den Parkplatz nicht Parkplatz, sondern “Veranstaltungsplatz”. Und die Stadt hat den Luxusplatz vermietet an das sogenannte “Kulturzentrum Marstall”. (Über die Höhe der Miete ist mir nichts bekannt.) Und damit das auch jeder Depp Landesbeamte erkennen soll, steht dort ein Schild mit der amtlichen Aufschrift: “Kulturzentrum Marstall Veranstaltungsplatz” und nicht etwa: “Parkplatz”!
Und was wird nun auf diesem schönen Veranstaltungsplatz veranstaltet? Ich verrate es Ihnen: Dort findet eine ständige Automobil-Ausstellung statt. Wobei es sich hauptsächlich um die Autos der Gäste des Park Hotels handelt. Die können dort pausenlos parken. Gepflegt, bequem und kostenlos. Darum heißt das Hotel ja auch Park Hotel und nicht etwa “Absteige Hotel” oder so ähnlich.
Natürlich könnte man das als Skandal bezeichnen; und die Stormarn-Beilage könnte daraus einen Aufmacher machen und den Bürgern mit diesem Musterbeispiel erklären, warum die Stadt einen so gewaltigen Schuldenberg angehäuft hat. Aber die Praktikanten, die dort praktisch die Chefredaktion übernommen haben, kapieren vermutlich gar nicht, was hier für eine Posse über die Bühne gegangen ist und noch weiterhin gehen wird, ohne dass der Marstall dafür Eintrittskarten verkaufen kann.
Und was macht der Bürgermeister? Der macht das “Lachstadt-Journal”, um die Kommunikation zwischen Rathaus und Bürgern zu verschleiern.
Foodwatch e. V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich mit den Rechten von Verbrauchern und der Qualität von Lebensmitteln auseinandersetzt. Alljährlich verleiht Foodwatch den Goldenen Windbeutel für die dreisteste Werbelüge des Jahres, wo auch ich einmal in der Jury gesessen habe. Das vorab.
Nachdem in diesem Jahr das Produkt Capri-Sonne den Goldenen Windbeutel bekommen hat, hat dessen Hersteller offiziell verkündet, dass er sich mit diesem Produkt ja gar nicht an Kinder richtet. Das wiederum nahm Foodwatch zum Anlass, sich bei Capri-Sonne zu entschuldigen. Wie, das sehen Sie hier: youtube.
Es ist erst ein paar Wochen her, als Karen Schmick (WAB) sich in der örtlichen Presse ablichten und belobigen ließ zu ihrer Mission, Geld zu akquirieren, damit die Beete am Rathausplatz verschönert werden sollen mit Sträuchern und Blumen…
…und schon ist das erste Beet fertig: Leuchtend gelb blüht es dort zwischen den Sträuchern. Und die Kinder freuen sich schon darauf, wenn aus den Blüten vom Löwenzahn später die beliebten Pusteblumen werden!
Ein schöner Erfolg für die Stadtverordnete Schmick, weshalb sie bestimmt viele Wählerstimmen bekommen wird am 26. Mai. Warum? Ehrlich gesagt: Ich weiß es selber nicht…!
Und nun mal im Ernst: Warum greift der Bürgermeister nicht zum Telefon, ruft bei den Ahrensburger Stadtbetrieben an und gibt den Auftrag: “Ich möchte, dass die verwahrlosten Beete am Rathaus und Rathausplatz umgehend bearbeitet werden. Fertigstellung in ca. 14 Tagen!”
Für die Beantwortung meiner voranstehenden Frage wäre ich außerordentlich dankbar!
Auflagen von Zeitungen und Zeitschriften schmelzen dahin wie die Schneemänner in der Sonne. Einerseits, weil die ehemaligen Leser auf dem Friedhof ruhen. Und zum anderen, weil viele Menschen ins Internet verschwunden sind, wo Lesen im Allgemeinen nix kostet. Weshalb zum Beispiel die BILD-Zeitung zur Zeit in Werbung macht, um für das geddruckte Wort zu retten, was am Kiosk noch zu retten ist.
Es handelt sich dabei nicht um eine aktuelle Themenwerbung, sondern es geht wieder mal um das ach so beliebte Image. Was bedeutet: Die Werbung soll allen potentiellen Lesern vermitteln, welche besondere journalistische Leistung er mit der Boulevardzeitung bekäme, wenn er sie denn kaufen würde.
Und er bekäme bei BILD das Furchtbarste, was ein Mensch mit ansehen muss: ein schwer verletztes Kind. Ob aus Krieg oder einer anderen Katastrophe – BILD gibt dazu sein „einziges Versprechen“, nämlich: „Wir holen alles für Sie raus.“
Bitte, liebe Leser von Szene Ahrensburg: Schauen Sie sich das Foto an! Es ist ein Werbefoto, das uns dazu bewegen soll, die Zeitung zu kaufen, weil BILD damit alles für uns rausholt. Bei mir das Essen von gestern.
Als unser Bürgermeister sich damals um die Gunst der Bürger von Ahrensburg beworben hat, damit diese ihm ihre Stimme für das städtische Amt geben sollten, da versprach Michael Sarach nicht nur, dass er mit seiner Familie nach Ahrensburg ziehen würde, sondern er sagte auch: „Ich werde die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern verbessern!“ Und großspurig kündigte er an, er würde ein Mitteilungsblatt herausgeben, das er „Rathaus-Postille“ nannte.
Inzwischen ist der Bürgermeister über drei Jahre im Amt; und weder wurde die Kommunikation zwischen Rathaus und Einwohnern verbessert, noch ist jemals eine „Rathaus-Postille“ erschienen. Und die Familie unseres Gastarbeiters lebt nach wie vor in Schwerin.
Journal fürs Klo
Stattdessen gibt es ein neues Anzeigenblatt in Ahrensburg, das „Rathaus Journal“. Im Impressum steht: „Herausgeber: Stadt Ahrensburg“. Und die Redaktion besorgen: „Andreas Zimmermann/Ilona Lütje“, während Fotos von der Stadt Ahrensburg geliefert werden.
Dazu etwas Grundsätzliches: Der Herausgeber eines Anzeigenblattes lebt von Anzeigen, da die Leser diese „Zeitung“ kostenlos zugestellt bekommen. Wie zum Beispiel den MARKT. Der Einsatz des Verlages sind die redaktionellen Beiträge und der Druck; die Erlöse stammen allein aus dem Anzeigenverkauf inkl. der Werbe-Beilagen.
Und wie ist es beim Anzeigenblatt „Rathaus Journal“? Dort stammen die Beiträge von der Verwaltung der Stadt Ahrensburg. Und die Erlöse? Die Erlöse kassiert eine Hamburger Firma, die ein lukratives Geschäft macht mit dem Anzeigenblatt der Ahrensburger Stadtverwaltung, für das der Bürgermeister die Verantwortung im Sinne des Pressegesetztes übernimmt.
Das Perfide an dem Blatt: Der normale Leser erkennt gar nicht, wo Redaktion aufhört und Werbung beginnt! Und der Redaktionsteil besteht von A bis Z aus puren Allgemein-Themen, hat mit „verbesserter Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern“ so viel zu tun, wie der Blaumann mit einer Daseinsberechtigung auf dem Rondeel.
Liebe zu Hamburg und Wien. Von einer Liebe zu Ahrensburg ist bei dieser Firma nicht die Rede…!
Apropos Blaumann: Der Bürgermeister (SPD) ist mit jeder Ausgabe vom „Rathaus Journal“ eifrig bemüht, Sympathie für das Plastikmonstrum („Unser Muschelmann“) zu schaffen, das wir seiner Vorgängerin im Amt (SPD) zu verdanken haben, und das wir Bürger mit absoluter Mehrheit ablehnen, sodass der Blaumann inzwischen auch von den Politikern zum Verfall freigegeben worden ist. Das hinterhältige Treiben des Verwaltungsleiters ist in meinen Augen eine unerhörte Chuzpe, für die ich Herrn Sarach gern persönlich in den Hintern treten möchte.
Meine Fragen, die ich in den Raum stelle: 1. Wie kommt eine Frau Daniela N. Barth mit ihrer WKM Wiener Kontor Marketing & Verlag GmbH in Hamburg in den Genuss, unter dem Namen der Stadt Ahrensburg ein lukratives Geschäft mit Werbung zu machen? 2.: Welchen Anteil bekommt die Stadt Ahrensburg aus diesen Werbeerlösen? Und 3.: Wann kommt aus dem Rathaus ein Mitteilungsblatt (zum Beispiel auch online), das der Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern dient und nicht der Eigen-PR des Bürgermeisters?
Postskriptum: Bis heute beantwortet der Bürgermeister noch nicht einmal die Fragen der Einwohner in den Einwohnerfragestunden zur Zufriedenheit der Fragesteller…!
Da mein Blog ein paar Tage lang stillgelegt war durch Umzug und Relaunch, komme ich erst heute zu einem Thema, das zu einer der größten Lachnummern von Lachstadt geworden ist und bis heute noch nicht zu Konsequenzen für die Verursacher geführt hat. Hier die Story in Kurzform:
Die Rathausstraße wurde vor einigen Jahren neu gepflastert. Dabei wurden links und rechts Granitplatten verlegt, damit dort das Regenwasser von der Fahrbahn ablaufen sollte. Dann zerbrachen auf der rechten Seite der Straße (hin zum Rathaus) ein paar der Platten unter den Autoreifen. Statt dass die Verwaltung nun die Firma, die das durch mangelhafte Arbeit verursacht hatte, in die Pflicht zur Nachbesserung nahm, nahm man die beschädigten Platten klammheimlich aus dem Boden und füllte die Löcher mit einer Asphaltmasse. Das sah echt Kacke aus, weshalb ich es reklamiert habe. Und das Bauamt erklärte, neue Platten würden alsbald verlegt werden, diesmal sogar fachmännisch, damit sie nicht wieder zerbrechen sollten.
Dann erklärte jemand Monate später, dass man nicht mehr die großen Platten verlegen könne, weil die wieder brechen würden, weshalb man denn kleinere nehmen wolle. Und dann meldete sich auch der Behinderten-Beirat und stellte den Antrag, dass der Weg so verbreitert werden solle, dass Rollstuhlfahrer dort genauso fahren können wie Rollator-Benutzer darauf gehen. Denn es ist ja bekannt: Das Kopfsteinpfaster auf Wegen und Straßen der Innenstadt macht das Gehen sowohl für Behinderte als auch für Damen mit hohen Hacken beschwerlich.
Nach dem üblichen Prozedere via Bau- und Planungsausschuss war es dann eines Tages soweit: Der Weg wurde neu geschaffen. Verbreitert und mit kleineren Platten. Und für rund 40.000 Euro aus der Stadtkasse.
Und dann passierte, worüber ich mehrfach berichtet hatte: Der Weg für Behinderte, der gleichzeitig auch Regenwasser-Rinne ist, der wurde von Autofahrern zugeparkt, die dort nicht mal Parkgebühren zahlen müssen. Ich habe auch dieses mehrfach moniert, woraufhin es zu einem Highlight von Lachstadt gekommen ist:
Rathausstraße
Am 22. April 2013 erklärte der Bürgermeister vor den versammelten Stadtverordneten, dass die Autos von dem für 40.000 Euro neu geschaffenen Behindertenweg nicht zu eliminieren sind, weil der Behindertenweg gar kein Behindertenweg ist, sondern …
… er gehört zur Straße! Und weil die Rathausstraße keine Bordsteinkannte hat, ist der Behindertenweg quasi der Straßenrand oder so ähnlich.
Als der Bürgermeister das berichtet hatte, glaubte ich, nicht richtig verstanden zu haben. Denn wenn es so ist, wie ich es verstanden habe, dann hätten in diesem Moment die Politiker aufstehen und fragen müssen, ob der Bürgermeister uns alle verarschen will. Und die Forderung, dass die Leiterin des Bauamtes strafversetzt werde in die Lagerabteilung der Stadtbetriebe, wäre ja wohl sehr naheliegend. Außerdem stellt sich die Frage: Wer muss die Kosten von 40.000 Euro ersetzen, die von den Dummerchen im Rathaus unnötigerweise verursacht worden sind?
Aber die Politiker nahmen die Botschaft hin, als verkünde der Bürgermeister den Wetterbericht vom gleichen Tage. Und ich dachte: Das wird nun der Aufmacher der Stormarn-Beilage – habe ich gedacht. Stattdessen schrieb der MARKT am 4. Mai 2013 – genau 12 Tage nachdem ich über den Vorfall berichtet hatte, der am 22. April stattgefunden hat – einen Bericht, zu dem mir gar nix mehr einfällt – siehe Abbildung! Gefälligkeitsgeschreibsel eben.
Ich bin umgezogen. Nein, nicht mit Familie, Hab und Gut, sondern bloß mit meinem Blog. Umgezogen auf einen neuen Server, weil der alte seinen Geist aufzugeben drohte. Zur Erläuterung: Szene Ahrensburg lief auf iWeb von Apple. Da dieses Programm eigentlich nur für Hobby-Blogger gedacht ist und nicht mehr gepflegt wurde durch Updates, war die Kapazität für Szene Ahrensburg nicht mehr ausreichend.
Über den Umzug will ich nichts Weiteres berichten als: Einmal und nie wieder! Es waren lange Tage mit schlaflosen Nächten, bis es nun mit WordPress weitergeht. Ich würde mich freuen, wenn Ihnen der Relaunch von Szene Ahrensburg gefällt.
Und ich hoffe, Sie haben persönliche Entzugserscheinungen wegen der Blog-Pause gehabt. Einem Gerücht zufolge hatte man im Rathaus schon den Champagner kaltgestellt in der Hoffung, das Blog ist ein für alle Male stillgelegt ;–) “Leider” nicht, Herr Bürgermeister. Im Gegenteil: Es geht jetzt erst richtig los…!
von Spießer Alfons am 22. November 2012 auf www.off-the-record.de
Was tun Rentner, wenn sie nix mehr zu tun haben? Nun, der eine überwintert auf Mallorca, der andere bleibt daheim und guckt aus dem Fenster. Und der bösartige alte Gschaftlhuber, der schon seit Jahren mit der gesamten Nachbarschaft herumstreitet? Der schreibt falsch parkende Autos auf und denunziert die Halter bei der Behörde. Oder – ganz aktuell – er betätigt sich als Stalker im Internet.
Blog, E-Mail und Twitter bieten armen kranken Menschen, von denen keiner mehr etwas wissen will, ein ganz neues Betätigungsfeld. Hier, im WorldWideWeb, üben die Frustrierten dieser Welt ihr neues Hobby aus: Stalking. Ein solches Tun gibt ihnen innerliche Befriedigung und irgendwie das Gefühl, in ihrer unendlichen Einsamkeit vielleicht doch noch ein wenig Beachtung finden zu können – und sei es nur bei Anwälten und Leuten, die sich darüber an die Stirn tippen.
Auch Spießer Alfons hat einen Stalker im Nacken. Rolf Schälike heißt dieser Mann. Ein eitler alter Herr, der sich selber dazu aufgerufen hat, für die Meinungsfreiheit zu kämpfen. In diesem Sinne beschimpft er im Internet viele Richter und Anwälte, deren Meinungen ihm, dem Meinungskämpfer Schälike, nicht passen. Mit der Wahrheit nimmt Schälike es dabei nicht so genau, da fabuliert er vor sich hin wie dermaleinst der Baron von Münchhausen. Worüber Alfons schon vor langer Zeit mal einen Blog-Beitrag geschrieben hat. Und woraufhin Schälike den Spießer bis heute auf Schritt und Tritt verfolgt und mit hämischen Kommentaren stalkt, die weder witzig sind im Stil noch wahr in der Sache.
Ein „Fußpilz“ sitzt tief bei dem Gerüchtsreporter, ist zu einer Zecke in seinem Kopfe mutiert. Zwar verkündet der rüstige Rentner permanent, ein Kämpfer für die Meinungsfreiheit und gegen jede Art von Zensur zu sein; dieser Freiheitskampf endet jedoch immer an der gleichen Stelle, nämlich dort, wo ein Anderer sich die Freiheit nimmt, seine Meinung über Rolf Schälike abzugeben. Wie zum Beispiel Alfons der Spießer es getan hat. Und woraufhin Rolf Schälike den Spießer zensieren wollte.
Zunächst einmal bettelte der Mann bei Alfons um Gnade: „Könnten Sie bitte das mit dem Fusspilz entfernen. Sie können doch nicht wahrlich behaupten, die Gerichtsverhandlungen bzw. die Berichte der bekannten Gerichtsreporter sind Trüffel.“
Spießer Alfons musste das Gnadengesuch des Herrn Schälike leider ablehnen. Zum einen könnte dann ja jeder kommen, und zum anderen hätte Alfons auch einen Leserkommentar löschen müssen, der sich darauf bezieht. Stattdessen bot Alfons dem Beschwerdeführer freundlich an, er könne seine Meinung doch unter dem spießigen Beitrag als Kommentar veröffentlichen.
Bald darauf kam die nächste E-Mail von Stalker Schälike, diesmal schon etwas fordernder und also lautend: „Es war ein gut gemeinter Vorschlag, das mit dem Fusspilz. Dass Sie den Kommentar dann auch löschen, verstand sich von selbst. Ihre systematischen Schmähungen auf Ihren vielen Seiten sind selbstentlarvend. Ich möchte mich durch Kommentare nicht daran beteiligen. Es gibt wahrlich Besseres zu tun. Es war ein Ratschlag. Ihnen steht es frei, diesen anzunehmen. Mir ist es egal.“
So egal kann es dem Meinungsbekämpfer Schälike dann aber doch nicht gewesen sein, denn zehn Tage später erreichte den Spießer wieder eine E-Mail, die schon etwas bedrohlicher klang: „…zwecks Schadensbegrenzung bitte ich Sie und empfehle ich Ihnen, dass mit dem Fusspilz zu überdenken. Nehmen Sie es einfach raus. Werden Sie vernünftig. Das spart Ärger und Geld.“
Alfons wollte aber weder Ärger noch Geld sparen. Und „vernünftig“ werden wollte der Spießer schon gar nicht, wenn es darum geht, seine Meinungsfreiheit durch nackte Drohgebärden zu unterdrücken.
Wenig später erhielt Spießer Alfons in einem anderen Zusammenhang von einem guten Freund des Herrn Schälike folgende E-Mail (Originalzitat):
„Sie sollten es freiwillig unterlassen, Ihre unzulässigen rechtswidrigen Äußerungen weiterhin zu veröffentlichen und zu verbreiten, da sie damit für sich und damit auch Ihre Familie einen großen Schaden riskieren. Soll Ihre Frau und Ihr kleines Kind jahrelang leiden? Es würde mich nicht besonders wundern, wenn Sie durch das Fenster Ihres Hauses erschossen werden sollten, oder an der Haustür oder im Carport abgestochen werden sollten … Solche Maßnahmen wurden mir gegenüber bereits von anderen Betroffenen ernsthaft thematisiert. Ich selbst nehme – obwohl ein guter Schütze mit G3, MP und P1 – jedoch von solchen Maßnahmen Abstand und bemühe mich immer wieder – wie jetzt erneut – auch auf diesem Wege und gerichtlich gegen Ihre katastrophalen Äußerungen vorzugehen. Sonst würden Sie nicht mehr leben. Dass Sie jedoch weiterhin Ihr Leben riskieren, sollten Sie bedenken…“
Auf diese Zeilen seines guten Freundes nahm Rolf Schälike wie folgt Bezug: „Lieber Here Dzubilla, nachdem Sie nun alle Artikel zu (…) aus dem Netz genommen haben, empfehle ich Ihnen dringend, die mich betreffenden Passagen mit dem Fusspilz ebenfalls aus dem Netz zu nehmen. Beweisen Sie Einsicht. Mit freundlichen Grüßen Rolf Schälike“.
Spießer Alfons erkundigte sich beim freundlich grüßenden Schälike, ob er dessen Empfehlung so zu verstehen habe, dass Alfons – wie in dem vorausgegangenen Drohbrief – vor die Wahl gestellt werde, erschossen oder erstochen zu werden. Stalker Schälike antwortete (im unkorrigierten Wortlaut):
„Herr (…) hat Sie nicht vor diese Wahl gestellt. Das wissen Sie genau. Ich würde Ihnen raten, nicht weiterhin zu verbreiten, Herr (…) hätte Sie vor die Wahl gestellt, ‚erschossen’ oder ‚erstochen’ zu verweden. Das kann zu einer neuen einstweiligen Verfügung führen und Schadensersatzansprüche generieren. Berate Sie sich mit Ihrem Anwat. Er wird mir recht geben. Ich stelle Sie vor keine Wahl, appeliere nur an Ihre Vernuft und rechne mit Ihrer Lernfähigkeit. Ich denke, dass die Auseinandersetzungen mit Herrn (…) bei Ihnen die Erkenntnis reifen ließen, sich genauer zu überlegen, was und wie Sie im Internet Beleidigendes und Schmähendes über andere veröffentlichen.
Ich rate Ihnen nochmals davon ab, gegenüber Dritten zu behaupten, Herr (…) bedrohe Sie körperlich. Das führt fast unweigerluch zu einer neuen einstweiligen Verfügung. Bertaen Sie sich mit Ihrem Anwalt. Dieser wird mir recht geben.“
Das passte natürlich gar nicht zusammen: Auf der einen Seite schrieb Schälike, der Spießer solle vernünftig werden, und nun „appeliert“ er plötzlich an dessen Vernunft, obwohl Alfons doch gar nicht vernünftig geworden war.
Bleibt am Ende der spießigen Betrachtung nur die Frage: Warum tut Zensor Rolf Schälike das alles? Warum gibt er sich auf der einen Seite als Bürgerrechtler und twitternder Kämpfer für die ihm angeblich so wichtige Meinungsfreiheit aus und droht auf der anderen Seite selbst einem vergleichsweise dezenten Kritiker wie dem lieben Spießer Alfons direkt und indirekt mit „Ärger und Geld“, „MP und P1“ sowie „einstweiligen Verfügungen“ und „Schadensersatzansprüchen“?
Eitelkeit, Geltungssucht und sehr viel lange Weile, so dachte Spießer Alfons bislang.
Besser muss es aber Rolf Schälikes eigener Ex-Rechtsanwalt und heutiges Stalking-Opfer Markus Kompa wissen, der in seinem „blog zum medienrecht“ unter der Überschrift „Rolf Schälike – vom Bürgerrechtler zum Stalker“ die Absonderlichkeiten seines früheren Klienten wie folgt erklärt: „neurotische Geiferei“. Also kein Fall für Richter. Sondern für Therapeuten.