Archiv für den Autor: Harald Dzubilla

Die wahren Schulden der Stadt Ahrensburg

"Wie sagen wir's dem Volke?" (Litho: A. Paul Weber)

“Wie sagen wir’s dem Volke?” (Litho: A. Paul Weber)

Gestern habe ich die Frage aufgeworfen, wie hoch die Schulden der Stadt Ahrensburg tatsächlich sind – 41 Millionen, wie von Politikern (z. B. Thomas Bellizzi, FDP) und den Medien genannt werden? Oder sind es “lediglich” 27 Millionen, wie Stadtkämmerer Kienel sagt, der es ja eigentlich am besten von allen wissen muss?

Und am gestrigen Abend trafen wir uns mit Freunden zum geselligen Abendessen bei Fisch-Schloh in der Manhagener Allee. Natürlich wurde ich gefragt, ob ich denn schon eine Antwort aus dem Rathaus bekommen habe bezüglich meiner Schuldenfrage. Nein, erklärte ich, das ist ja auch gar nicht möglich. Die Stadt hat keinen Pressesprecher, sondern bloß einen Zimmermann. Und der Bürgermeister hat für unwichtige Fragen keine Zeit, schließlich muss er sich permanent den Kameras von MARKT und Stormarn-Beilage stellen, damit sein Konterfei laufend in den Blättern zu bewundern ist. (Böse Zungen behaupten, dieses wäre ein Ablenkungsmanöver des Herrn Sarach vor den Problemen unserer Stadt! Hierzu folgt heute ein anderes Thema, das ich als ungeheuerlich empfinde!)

Auch Herr Conring (CDU), Vorsitzender vom Finanzausschuss, anwortete beredt, nämlich mit Schweigen. Doch zum Glück haben die Mitglieder im Finanzausschuss auch Vertreter. Einer davon ist Thomas Bellizzi. Er ist einer der wenigen Stadtverordneten in Ahrensburg, die kein Blatt vor den Mund nehmen. Und Herr Bellizzi, der zu den schärfsten Schuldenkritikern der Stadt zählt, klärte mich auf mit dem nachstehenden Schreiben aus Kiel und dem Hinweis: “Ein Blick auf Seite 3 Punkt 8 zeigt die immer wieder von mir genannten 41 Millionen. Diese Summe beinhaltet alle Schulden der Stadt, also auch derer Gesellschaften. Diese werden immer gerne verschwiegen um den Schuldenstand nach unten zu korrigieren.”

Das ist eine klare Aussage. Und dazu das Schreiben aus dem Innenmisterium Schleswig-Holstein an den Bürgermeister der Stadt Ahensburg, damit sich alle Bürger ein klares Bild von der finanziellen Situation unserer Stadt machen können und erkennen, dass Stadtkämmerer Kienel den Bürgern reichlich Sand in die Augen streuen will: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. September 2013

St. Johannes: Ein Rauchzeichen zum Himmel…

Bild000Wenn aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle im Vatikan weißer Rauch aufsteigt, dann zeigt das an, dass ein neuer Papst gewählt worden ist. Und wenn weißer Rauch aus dem Gemeindehaus an der St. Johannes-Kirche in Ahrensburg aufsteigt, was zeigt das an…?

Es ist kein Witz, liebe Mitbürger: Aus dem stillgelegten Gemeindehaus der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde steigt weißer Rauch auf! Das weiß ich von meinem Nachbarn Dr. Wolfgang Schrumpf, der das nebenstehende Beweisfoto geschossen hat und dazu folgende Mail an Frau Botta von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ahrensburg geschickt hat: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. September 2013

Mit Zahlen lässt sich trefflich mogeln

2013-03-27 15.27.57Frage: Kennt jemand von Ihnen den Unterschied zwischen rund 41 Millionen und rund 26 Millionen? Nach meinen Berechnungen als mathematischer Laie ergibt das rund 15 Millionen – sicher bin ich mir da aber nicht, denn ich wohne in Ahrensburg, der Schuldenstadt im Kreise Stormarn.

Der Grund meiner Frage: Seit Monaten taucht in den Medien die Zahl 41.000.000 auf, mit der Ahrensburg in Euro verschuldet sein soll. Eine Zahl, die auch von einigen unserer Politikern in den Mund genommen wird – zum Beispiel Thomas Bellizzi (FDP). Heute indes lese ich wieder in der Stormarn-Beilage von Hamburger Abendblatt, dass Christian Conring (CDU), Vorsitzender vom Finanzausschuss, “beruhigt” und wenige Tage vor der Bundestagswahl erklärt: “Wir haben gut gewirtschaftet und Schulden abgebaut.” Und Stadt-Kämmerer Kienel bestätigt, dass die Schulden der Stadt  bis zum Ende des Jahres um eine Million auf 26 Millionen sinken werden.

Ja, was denn nun…? Gestern noch 41 Millionen, heute 27 Millionen und morgen 26 Millionen? Da frage ich mich ernsthaft: Wozu hat man als Bürger eigentlich eine regionale Tageszeitung abonniert, wenn die Redaktion nicht berichtet, was wirklich der Schuldenfall ist in Ahrensburg – 41 Millionen oder 26 Millionen bis Ende 2013…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. September 2013

Eine Glosse aus Lachstadt in der Stormarn-Beilage

In der Stormarn-Beilage finden wir auf der Titelseite oben rechts Kommentare oder Glossen. (Manchmal ist der Unterschied zwischen Glosse und Kommentar allerdings nicht so recht erkennbar.) Und heute finden wir eine Glosse in anderer Stelle im Blatt, die allerdings nicht als Glosse gekennzeichnet ist – siehe nebenstehende Abbildung!

Bildschirmfoto 2013-09-11 um 08.33.14Es geht hier um eine Ampel an der Stormarnschule, mit der die Schüler bisher vor dem Autoverkehr geschützt wurden, weil das für nötig befunden wurde. Und diese Ampel ist kaputt. Schon “seit rund sechs Wochen”, berichtet die Beilage und erklärt: “Ob die Ampel … repariert oder ersetzt wird, ist noch unklar.”

“Wieso ist das nach rund sechs Wochen immer noch unklar?”, möchte der Leser wissen. Dazu berichtet der Pressesprecher (!) der Stadt: “Wir beraten derzeit über Maßnahmen.” Und der Leser erfährt staunend, dass nach rund sechs Wochen die Kosten noch nicht feststehen. Und die Ursache des Defekts kennt man nach rund sechs Wochen auch noch nicht. Nach sechs Wochen! Der Pressekasper Pressesprecher: “Da es sich aber um ein älteres Modell handelt, ist es wahrscheinlich, dass es notwendige Ersatzteile nicht mehr gibt und eine neue Ampel angeschafft werden müsste.”

“Wahrscheinlich”, sagt der Pressesprecher, weil die Verwaltung den Tatsachenbestand in rund sechs Wochen nicht feststellen konnte. Und die Beilage ergänzt, die Beratungen werden “voraussichtlich noch Wochen dauern”. Aaaber: Eine Gefahr bestehe für die Schüler ohnehin nicht. Denn es stehen dort nämlich zwei Stoppschilder, und es ist eine Tempo-30-Zone. Und der befragte Unfallsachbearbeiter der Polizei, der die Stadtverwaltung diesbezüglich berät, “sieht keine akute Gefährdung”. (Was mich fragen lässt: Wann ist eine Gefährdung denn “akut”…?)

Und die Stormarn-Beilage erklärt: “Sollte allerdings auf eine neue Ampel verzichtet werden, müsse eine Querungshilfe (Fußgängerinsel zwischen den Fahrbahnen) gebaut werden. “ Darüber jedoch muss man wohl auch noch einige Wochen beraten.

Parallel dazu berichtet die Stormarn-Beilage heute, dass von Ahrensburger Politikern die Frage gestellt wird, ob man in der Verwaltung nicht Kosten sparen könne, wenn Arbeitsabläufe im Rathaus besser organisiert werden bzw. Verwaltungspersonal eingespart wird. Wie zum Beispiel ein Pressesprecher, weil die Presse auch mit den zuständigen Sachbearbeitern im Rathaus sprechen könnte, die möglicherweise besser informiert sind als ein Pressesprecher, der im derzeitigen Arbeitsablauf erst rückfragen muss und ohnehin nur das nachsagt, was die Sachbearbeiter ihm vorsagen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. September 2013

Wieder mal werden Kinder vorgeschoben für Ahrensburgs miserable Wirtschafts- und Finanzplanung

Nun kommt die Tatsache ans Licht, auf die ich schon seit Monaten hinweise: Der Erlenhof frisst die Stadt. Was meint: In den neuen “Stadtteil” muss Geld gepumpt werden. Viel Geld, das die Stadt gar nicht hat. So sind die angeblich doch so dringenden Brandschutzmaßnahmen beim Rathaus scheinbar kein Thema mehr. Und heute macht die Stormarn-Beilage auf mit der Schlagzeile: “Stadt stoppt Parkhaus-Sanierung”. Unterzeile: “Ahrensburg verschiebt Erneuerung um zunächst ein Jahr. Geld wird für Kita-Bau am Erlenhof gebraucht”.

Bildschirmfoto 2013-09-10 um 08.26.44In der scheinheiligen Berichterstattung der Stormarn-Beilage gibt es einen Passus, der mir als Leser die Schuhe auszieht, nämlich:

„Allerdings dürfe man nicht nur die Mängel betrachten. Der Grund für die Verschiebung der Sanierung sei immerhin ein vernünftiger, da sind sich die Freundinnen Leonie Martenson und Jessica Wempen einig. Auch Bernd und Susanne Tibken sagen, dass gar nicht genug Geld in Bildung, Schulen und Kindergärten gesteckt werden könne.“

Das bedeutet: Nicht informierte Bürger glauben allen Ernstes, dass die miserable Finanzplanung der Stadt ursächlich mit Geldern für “Bildung, Schulen und Kindergärten” zu tun hat. Und im aktuellen Fall geht es gar nicht um Investitionen für unsere derzeitigen Schulen und Kindergärten, sondern um Schulen und Kindergarten der Zukunft, nämlich für Kinder, die es heute noch gar nicht gibt in Ahrensburg – jedenfalls die meisten davon nicht. Kinder, die heute vermutlich sowohl Kita- als auch Schulplätze haben.

Oder wurden die rund 40 Millionen Schulden, auf denen die Stadt Ahrensburg heute sitzt,  tatsächlich für Bildung, Schulen und Kindergärten ausgegeben…?

Postkriptum: Allein von den durch Verwaltung und Politik veruntreuten genehmigten Gelder für Rathausstraße (Behindertengehweg) und Rohrbogenwerk (Bodenproben) könnte die Beleuchtung im Parkhaus Alter Lockschuppen vermutlich verbessert werden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. September 2013

Nach “Stormarn kocht auf” heißt es nun: “Bayern kocht ab”!

Was unterscheidet Ahrensburg von München? Antwort: In München gibt es in jedem Jahr nur ein einziges Oktoberfest. In Ahrensburg dagegen gibt es allein in diesem Jahr drei Oktoberfeste – oans, zwoa, drei, g’suffa!

Am 28. September 2013, so habe ich Ihnen bereits berichtet, gibt es im CCA das erste Oktoberfest, das allerdings „Ahrensburger Bierfest“ heißt, um nicht in die Quere zu kommen mit dem Oktoberfest vom Stadtforum, das tatsächlich im Oktober stattfindet, nämlich vom 2. bis zum 6. Oktober 2013.

IMG_2253Eigentlich wären zwei Oktoberfeste für Ahrensburg schon mehr genug, aber das sehen Tobias Koch und Claus Brandt, beide CDU, anders: Sie rufen das 3. Ahrensburger Oktoberfest im Jahre 2013 aus, und zwar am 19. September 2013 im Restaurant Strehl – siehe das Plakat! Womit die Politiker das dritte Oktoberfest in Ahrensburg anzapfen.

Das Wundersame am Oktoberfest der CDU ist, dass es drei Tage vor der Bundestagswahl stattfindet. Da könnte man fast an eine Wahlveranstaltung denken nach dem Motto: Wir holen bayrische Schmankerln in den Norden; und unsere bayrische Schwesterpartei, die CSU (eigentlich mehr eine Bruderpartei), erlässt uns Ausländern Nordlichtern nach der Wahl die Maut, damit wir den Freistaat Bayern auch weiterhin kostenlos besuchen können per Automobil. Beispielsweise zum Oktoberfest.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. September 2013

Kulturereignis in Ahrensburg und die Stormarn-Beilage hat’s verpennt

2013-09-09 09.16.20An diesem Wochenende fand ein kulturelles Ereignis in Ahrensburg statt: Das A-Capella-Quartett LaLeLu trat auf im Alfred-Rust-Saal. Es war die Vor-Premiere seines neuen Programms, das am 12. September 2013 in Alma Hoppes Lustspielhaus in Hamburg gezeigt wird. Und: Es war dieses der erste Auftritt ohne Sören Sieg, der allerdings nach wie vor als Texter bei LaLeLu dabei ist.

Und wie war dieser Auftritt in Ahrensburg? Das Stormarner Tageblatt macht damit heute seine Titelseite auf, schreibt: “LaLeLu begeistert schon vor Premiere”. Und im Innenteil des Blattes findet der Leser ein weiteres Foto und einen Bericht über die tolle Aufführung, die am 10. Januar 2014 auch im Kleinen Theater in Bargteheide über die Bühne gehen wird.

Und die Stormarn-Beilage? Was berichtet die Stormarn-Beilage über die Auftritt von LaLeLu im Alfred-Rust-Saal in Ahrensburg? Die Stormarn-Beilage berichtet heute auf ihrer Titelseite (!), dass Karin Pemsel am Stand ihres Schwiegersohnes Christian Harms bei “Stormarn kocht auf” gegessen hat. Und warum tut die Schwiegermutter das nicht im “Dorfkrug”? Frau Pemsel verriet der Stormarn-Beilage, warum sie extra zum Essen nach Ahrensburg gekommen ist: “Ich liebe Hausmannskost und komme wegen der regionalen Küche.” 

Mein Bericht von “Stormarn kocht auf”: Lecker waren sowohl der “Braaker Teller” vom Braaker Krug als auch der “Geschmorte Holsteiner Jung-Damhirsch” vom Gasthaus Strehl. Der Kohlroulade vom Dorfkrug Harms, die mit dem albernen Hinweis “Hausgemachte Kohlroulade” angezeigt wurde, lagen drei Salzkartoffeln bei, es fehlten aber jegliche Gewürze im Fleisch. Und der “Kaiserschmarren mit Zimtplaume” vom Restaurant Klassenzimmer ist schon Tradition bei dieser Veranstaltung. Genauso wie der Nachtisch aus der italienischen Küche von Stormarn, nämlich das Eis von Ezio Nori. 😉

Tadel: Die Pappteller waren zu klein. Dadurch erschienen die Portionen zwar größer, aber das Essen war beschwerlich. Und dass ein Glas Rioja am Weinstand 7,50 Euro kosten muss, ist auch nicht einzusehen.

2013-09-08 14.00.01Und an welchem Stand war es bei “Stormarn kocht auf” am vollsten? Am vollsten war es am Stand vom Chinesen im CCA – siehe Abbildung! – obwohl hier weniger die Regionalküche von Stormarn serviert wurde. Und voll waren auch die Ahrensburger Innenstadt und die Läden, wobei ich das Gefühl hatte, dass sehr viele Menschen von außerhalb nach Ahrensburg gekommen waren.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. September 2013

Mystische Botschaften aus der Welt der Grünen

Die Zeit von Wahlen ist zugleich die Zeit der Wahlplakate. Die stehen oder hängen dann am Rande von Straßen, Wegen sowie Plätzen und sollen uns dazu animieren, die Botschaften der Parteien zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend zu handeln. So sehen wir zur Zeit auch viele solcher Wahlplakate im Straßenbild von Ahrensburg.

Von besonderer Kreativität waren sie schon immer, die Plakate der Grünen. Auch in diesem Jahr bescheren sie uns vier Motive, die zum Denken mehrfach die Veranlassung geben. Wie IMG_2234zum Beispiel das Sujet mit einem kleinen Jungen und dessen Aussage: „Meine Mudda wird Chef“ – siehe die Abbildung!

Was will der Knirps uns damit sagen? Und was ist eine „Mudda“? Vermutlich ist damit die „Mutter“ gemeint, die Kinder in diesem Alter allerdings „Mama“ oder „Mami“ rufen und nicht “Mudda” wie der Werbetexter der Grünen. Und die “Mudda” wird Chef, meint der Kleine, obwohl er noch gar nicht weiß, was er dort überhaupt sagt. Na schön. Dann jedoch folgt die Frage: „Und Du?“ Wozu ich nur sagen kann: Ich betrachte mich nicht als Mudda, weil ich Vadda bin. Und Mudda ist Chef in unserem Familienunternehmen. 😉

IMG_2242Eine junge Frau (oder ist es vielleicht ein Mädchen?) beantwortet sodann die Frage des Mudda-Kindes, indem sie erklärt: „Ich sehe das anders.“ Diese Aussage ist allerdings auf den Kopf gestellt. Was meint: Die Frau oder das Mädchen sieht alles verkehrt herum. Wozu ich auf die Frage: „Und Du?“ nur antworten kann: Ich bemühe mich, alles richtig herum zu sehen und misstraue Menschen, die alles pauschal anders sehen, bzw. die Welt partout auf den Kopf stellen möchten.

IMG_2265Und dann erblicken wir einen Menschen vor einer Bank. Folgerichtig ist diese Darstellung beschrieben mit: „Mensch vor Bank.“  (Klar, “Frau vor Stuhl” wäre hier eine völlig falsche Wahlaussage!) Wozu ich auf die Frage „Und Du?“ nur antworten kann: Ich bin kein Mensch vor Bank, ich bin ein Mensch vor Plakat. Und als ich dann weitergehe, überlege ich: Die Grünen meinen mit „Bank“ doch wohl nicht ein Geldinstitut, das hinter dem Menschen steht, oder? Kann aber nicht sein, denn sonst würden sie wohl nicht eine so unpassende bildliche Metapher wählen wie ausgerechnet eine Sitzbank, um den Betrachter des Plakates von einer Finanzbank abzulenken!

IMG_2233Danach sah ich noch einen naiven Herrn auf einem weiteren Plakat abgebildet, nämlich einen Mann, der tatsächlich glaubt: „Meine Freiheit ist unanzapfbar.“ Dass er mit dieser seiner Meinung völlig auf dem Holzwege ist, hat schließlich jeder aufmerksame Beobachter in den letzten Tagen und Wochen mitbekommen. Und auf die obligatorische Frage der Grünen: „Und Du?“ lässt sich nur beantworten: Ja, ich bin anzapfbar im Internet.

Und was soll ich nun wählen am 22. September? Logo: Ich wähle NSA. Denn die zeigen wirklich Interesse für uns Bürger! 😉

IMG_2235Aber die Grünen können auch „klassisch“ werben, wie wir am Plakat mit Luise Amtsberg und Konstantin von Notz erkennen, dem grünen „Spitzenteam“ für Schleswig-Holstein. Dass die beiden Grünen „für Grün“, stimmen, lässt sich denken. Trotzdem wurde auf dem Plakat noch einmal deutlich darauf hingewiesen: “Wir für Grün”. Was bedeutet: Für Schwarz stehen wir genauso wenig zur Verfügung wie für Gelb oder gar für Rot. 😉

Und was machen die Ahrensburger Grünen vom Bündnis 90? Am Wochenende haben sie gerade eine Radtour gemacht, um die Arbeit vom Bauausschuss für die Bürger sichtbar zu erläutern. Im Bilde sehen wir die Teilnehmer der Tour de Ahrensburg auf dem Grundstück, wo früher mal der Lindenhof gestanden hat. Der einzige erwachsene Radler, der einen Schutzhelm trägt, ist der Grüne Jörg Hansen, der gemeinsam mit Monja Löwer im Bau- und Planungsausschuss arbeitet. Ob die Fahrt durch Ahrensburg zur Wahlwerbung der Grünen zählte oder ganz einfach zum Arbeitsalltag für Ahrensburg gehörte, weiß ich nicht, denn ich war nicht dabei.

Grüne Fahrräder

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. September 2013

Brauchen wir eine Straße für Einkaufswagen von famila & aldi?

Als Bürger von Ahrensburg versuche ich, das Folgende zu verstehen. Also: famila will näher an die Innenstadt heran ziehen, warum auch immer. Und aldi und Fressnapf wollen mit, so dass ein Stadtsiegelsogenanntes “Fachmarkt-Zentrum” entstehen soll am Kornkamp-Süd, wo auch noch ein neues Möbelhaus dazukommen soll. (Hagebau dagegen darf nicht mit umziehen, obwohl dort Interesse besteht.) Und nun befürchten externe Planer, dass die vorhandenen Straßen den Verkehr nicht mehr verkraften werden, weshalb die Nordtangende dringend gebaut werden muss – auch mit Blick auf den Erlenhof.

Kann mir mal jemand erklären, was Ahrensburg davon hat, wenn Läden innerhalb der Stadtgrenze umziehen? In meinen Augen gar nichts. Mehr noch bzw. weniger, denn Umzüge und die damit verbundenen Investitionen schmälern die Gewinne dieser Läden, so dass sie erst einmal weniger Steuern zahlen werden

Und wir Bürger? Haben wir etwas von diesen Umzügen? Es gibt in der City bereits einen aldi-Markt. Und einen zweiten auf der anderen Seite der Stadt, wo auch Lidl und der Futternapf und ein dm-Markt um die Ecke liegen. Und ein weiteres Tierfuttergeschäft  ist ebenfalls unweit davon entfernt vorhanden. Und wer unbedingt zu famila will, der fährt auch die paar 100 m weiter.

Es gibt nach meinem Verständnis keinen vernünftigen Grund von Seiten der Stadt bzw. Politik, die Umzüge zu fördern – im Gegenteil. Und wenn dort womöglich noch Kosten für den Straßenbau dazu kommen, dann sollte man sich ziemlich schnell einig werden und das “Fachmarkt-Zentrum” ganz schnell wieder vergessen! Oder endlich mal einen vernünftigen Grund für das Projekt nennen, nicht zuletzt auch mit Blick auf eine veränderte Verkehrssituation!!

IMG_2270Ach ja, und noch was: Da tönt unser Herr Bürgermeister, dass Unternehmen geradezu Schlange stünden, um nach Ahrensburg zu kommen, dass aber leider, leider keine Gewerbefläche zur Verfügung steht. Und ich frage mich: Warum wird das riesige Areal neben dem runden Bürohaus am Ostring denn wie sauer Bier angeboten – siehe das nebenstehende Bild mit Schild! Oder sind die Bodenpreise hier so hoch, dass willige Interessenten dadurch unwillig werden…?

IMG_2273Außerdem: So lange das runde Bürogebäude dort steht, so lange steht auch ein Schild davor mit dem Hinweis, dass hier Büroräume zu vermieten sind. Und wenn ich mir die Briefkästen an diesem Hause anschaue, dann sind dort einige tote darunter. Insofern bin ich ziemlich irritiert über das angebliche Interesse von den vielen ungenannten Firmen, die in die Schlossstadt ziehen möchten, hier aber kein Domizil finden.

Postskriptum: Und auf dem Zirkusplatz Stormarnplatz wächst der Rasen, damit die Insassen des Rathauses ins Grüne gucken können. Das Mähen bezahlt der Steuerzahler. Seit Jahrzehnten.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. September 2013

Netter Gefälligkeitsjournalismus vom Wochenmarkt

Bildschirmfoto 2013-09-07 um 17.05.33In ihrer Serie über die Wochenmärkte im Kreise Stormarn ist die Stormarn-Beilage heute auf dem letzten der von ihr besuchten Märkte  angekommen. Und das ist Ahrensburg, wo der Wochenmarkt “auf den Prüfstand gestellt” wird nach den vorangestellten Kriterien: “Ist die Auswahl groß genug?” und: “Wie ist die Atmosphäre?”

Um es zusammenzufassen: Die Auswahl ist groß – allein drei Fischstände, so dass Tester und Gastwirt Axel Strehl feststellt: “Das ist einzigartig in Stormarn.” Und die Redaktion ergänzt: “Das (korrekt: dass) alle genügend Kunden haben, zeigt für Strehl, dass der Markt nach wie vor sehr gut funktioniere.”

Aha, an der Zahl der Fischstände erkennt man also, wie gut ein Markt funktioniert. Und an einem Gemüsestand in Ahrensburg sind angeblich 72 verschiedene Tomatensorten im Angebot, aus denen  Axel Strehl nach eigener Aussage eine tolle Tomatenpfanne mit Schafskäse machen möchte. Aus 72 Tomatensorten.

Aber Scherz beiseite, der Ahrensburger Wochenmarkt ist natürlich toll, die Atmosphäre familiär, man duzt sich, und die Händler sind zufrieden und kommen alle gerne her genauso wie die Kunden. Kurzum: Auf einer ganzen Zeitungsseite wird dem Ahrensburger Wochenmarkt Lob gehudelt; es ist ein Markt ohne Fehl und Tadel.

Gibt es denn gar nichts daran auszusetzen? Doch, ein einziger Besucher bemängelt fehlende Parkplätze. Aber dieses wichtige Thema findet in dem Bericht nur am Rande statt, weil es nicht zu Test-Kriterien gehört, mit denen der Markt “auf den Prüfstand” gestellt wurde.

Ob Obst und Gemüse von guter oder auch minderer Qualität sind, die Eier von freilaufenden Hühnern stammen oder von Hennen aus dem Käfigknast, ob die Preise der Händler angemessen sind und die Ware korrekt abgewogen wird – all dieses wurde nicht getestet. Auch nicht, ob es ein genügendes Angebot von Bio-Produkten gibt, was heute ja wohl ein sehr hartes Kriterium beim Einkauf ist! Berichtet wird ebenso nichts über die Sauberkeit des Marktes. Und dass Hunde dort mitgeführt werden, obwohl es offiziell verboten ist, wird mit keiner Silbe erwähnt. Und wie schaut es mit der Hygiene aus den Fleisch-, Fisch-, Käse- und Backwarenständen? Gibt es hier Fliegen? Tragen die Verkäufer dort Vinylhandschuhe beim Bedienen? Oder nehmen sie Geld und Fleisch in dieselbe nackte Hand, mit der sie sich zuvor über die schwitzende Stirn gestrichen haben?

Und die Händler selber? Wie sind sie zufrieden mit der Betreuung durch die IMG_2228Stadtverwaltung? Würden sie vielleicht lieber mit dem Markt umziehen in die Hagener Allee? Und was ist mit der Toilette der Händler? War die sauber? Und die Treppe zur Tiefgarage – siehe Foto von heute! – stank es dort am Tage des Testes nicht wie so häufig an heißen Sommertagen?

Die Redaktion weist auf die Besuchertoilette vor dem Rathaus (gebührenpflichtig) hin und erwähnt mit keiner Silbe die kostenlose Toilette im CCA und die Rathaustoilette, die am Mittwoch geöffnet ist.  Auch lese ich nirgendwo ein kritisches Wort darüber, dass rund 80 Parkplätze unter dem Wochenmarkt gesperrt sind, obwohl der Betreiber dafür eine städtische Zufahrt gratis bekommen hat. Und die Frage, warum Besucher nicht mittwochs und sonnabends auf dem Stormarnplatz parken dürfen, wird auch nicht aufgeworfen.

Die Tester der Stormarn-Beilage waren vermutlich an einem Sonnabend auf dem Ahrensburger Wochenmarkt und nicht an einem Mittwoch, wo das Bild mitunter trostlos ist. Und sie haben dort offensichtlich nicht eingekauft und die Waren verglichen. Und es wurden nur Händler in Wort und Bild vorgestellt, die Positives geäußert haben. Warum zum Beispiel kommt der  Wurststand von Fümel als Aufmacher so plakativ in den Beitrag, während der zweite Imbiss-Stand nur namenlos in einem Nebensatz erwähnt wird…? Und von welcher Qualität sind die Würste vom Grill und das Schaschlik und die Pommes? Was kostet eine Currywurst und eine Cola auf dem Ahrensburger Wochenmarkt im Vergleich zu den anderen besuchten Märkten? Auf welchem der auf den Prüfstand gestellten Märkte schmeckte Ihnen die Currywurst denn am besten, Herr Strehl…?

Ich könnte noch 100 solcher Fragen stellen. Aber es ist nicht an mir, diese Fragen zu stellen, sondern das war eigentlich die Aufgabe der Markt-Tester aus der Redaktion der Stormarn-Beilage, deren Domizil direkt am Ahrensburger Marktplatz liegt. Ich schätze mal, Berichterstatter Claas Greite hat am Imbisswagen von Sven Fümel eine warme Mahlzeit gratis bekommen. Und von Fabian Dorow, der im Rathaus sitzt und den Markt verantwortet, einen freundlichen Händedruck des persönlichen Dankes für diese tolle Darstellung.

Ausgangs mein Tipp: Die Redaktion der Stromern-Beilage sollte sich schon mal eine Aussage von Christian Nienhaus gerahmt an die Wand hängen! Der ist nämlich der zukünftige Häuptling vom Hamburger Abendblatt, wenn die Zeitung von der Verlagsgruppe Funke offiziell in Besitz genommen wird. Und Nienhaus hat sich gerade wie folgt geäußert:

“Lesernähe, Identifikation mit der Region, Kreativität und Mut zur Einmischung – das ist unser Verständnis von gutem Regionaljournalismus.”

In dem heutigen Beitrag fehlt mir von allem etwas, besonders an der Kreativität. Vom Mut zur Einmischung gar nicht zu reden…

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. September 2013