Eine neue Publikation lag in meinem Briefkasten. „Standpunkt Ahrensburg“ heißt das vierseitge Blatt im Format DIN A4, das nicht nur „unabhängig“ und „überparteilich“ sein will, sondern das angeblich auch „von Bürgern für Bürger“ gemacht ist. Mit altbekannten Inhalten wie Erlenhof, Muschelläufer, Rathaus-Journal, Badlantic, Lindenhof und Forst Hagen. Also die gleichen Themen, die ich auch hier auf Szene Ahrensburg kritisch behandelt habe. Und der Muschelläufer wird sogar als „Blaumann“ bezeichnet, ein Name, der von mir stammt.
Wenn ein neues Druckwerk erscheint, dann guckt der neugierige Fachmann zuerst mal ins Impressum, um zu schauen, woher das Blatt stammt und wer die Macher sind. Und da wird’s bei “Standpunkt Ahrensburg” richtig geheimnisvoll, nämlich:
„Chefredaktion: Georgia Wahl (v.i.S.d.P.)“. Und Georgia Wahl ist nicht nur Golferin im Ahrensburger Golf-Club, sondern sie ist auch Vorsitzende des Vereins “Bürger für Ahrensburg”, der anno damals verhindert hat, dass die Kronen der Linden in der Großen Straße eine Kastenform bekamen. Aber von dem Verein der Georgia Wahl ist im Impressum von “Standpunkt Ahrensburg” keine Rede. Stattdessen liest man dort von einer „Geschäftsführung: Monika Seltner“. Und diese Geschäftsführerin (von was?) zeichnet zugleich auch verantwortlich für “Anzeigen”, von denen eine im “Standpunkt Ahrensburg” zu finden ist, die aber nicht als Anzeige gekennzeichnet ist, ähnlich, wie wir es vom “Rathaus-Journal” kennen, das Frau Wahl aus diesem Grunde kritisiert.
Wer die “Bürger” sind, die das Blatt für Bürger gemacht haben, wird nicht verraten. Auch erfährt der Leser nicht, wer die Texte verfasst hat – vermutlich Georgia Wahl.
Während alle Themen auf den vier Seiten bemerkenswert kritisch behandelt werden, macht ein Thema eine Ausnahme, und zwar: „’Heimat Ahrensburg’ handelt“. Dieser Verein wird ausführlich beschrieben und in den höchsten Tönen gelobt, weil er „bezahlbare Rentnerwohnungen“ in Ahrensburg baut im Gegensatz zu dem, was auf dem Erlenhof-Gelände passiert und auf dem Lindenhof-Gelände nicht passiert.
Hierzu habe ich mal im Archiv vom Hamburger Abendblatt recherchiert und erfahren: Der Vorsitzende von “Heimat Ahrensburg” ist zugleich auch Vorsitzender vom Ahrensburger Golf-Club, nämlich …
… Jürgen Wahl, Ehemann von Georgia Wahl, der Chefredakteurin von “Standpunkt Ahrensburg”! Soviel zum Thema “unabhängig” und “überparteilich” und “von Bürgern für Bürger”.
Fazit: Liebe Georgia Wahl, glauben Sie wirklich, dass Sie mit diesem Handicap bei den Bürgern von Ahrensburg gut ankommen? Sie hätten wenigsten “Anzeige” über diese Schleichwerbung schreiben können. So tragen Sie als “v. i. S. d. P.” genau die gleiche Verantwortung wie Bürgermeister Sarach als “v. i. S. d. P.” vom Rathaus-Journal. Und niemand mehr in der Stadt wird ihr Werbeblättchen ernst nehmen.
Wer die 10.000 Drucke bezahlt hat, bleibt verborgen im Dunkel der Stadt. Aber vermutlich nicht die Sparkassen-Stiftung, obwohl deren Tun von Georgia Wahl gelobt wird, nicht zuletzt wegen der “außergewöhnlichen Idee”, den “Forst Hagen” kaufen zu wollen.
🙁 Alte Bauernregel: Wer kritisch ist, muss ehrlich sein!