“Nicht völlig zerstört”: Ein alter Narr von der WAB plaudert aus der Bütt im Ahrensburger Karneval

In der Politiker-Kolumne im MART hat das Wort an diesem Wochenende ergriffen der WAB-Stadtverordnete Dr. Wulf Köpke. Und als ich seinen Text gelesen hatte, da habe ich mich gefragt: Ist der Mann ein Narr, der aus einer Bütt im Karneval plaudert und dabei das Zeitgeschehen in unserer Stadt satirisch kommentiert in Form einer ironischen Persiflage? Oder glaubt dieser Narr allen Ernstes selber, was er dort im Anzeigenblatt fabuliert hat…?

Die Überschrift der Kolumne lautet: “Die da oben – wir da unten? Die Bürger ernst nehmen!” Und aus dem Senf, den der Stadtverordnete Köpke dort abgegeben hat, habe ich nur mal zwei Passagen herausgenommen, die ich Ihnen zur Kenntnis gebe, falls der MARKT nicht zu Ihrer Lieblingslektüre zählt. Dort findet der Leser zum Beispiel den folgenden Absatz im Original-Wortlaut des WAB-Politikers:

Viele Bürgerinnen und Bürger vergessen dabei, dass wir in einer Demokratie nicht mehr „die da unten” sind. Anschaulich ist das in der Kommunalpolitik. Hier haben wir alle eine Stimme – und zwar jeden Tag und nicht nur bei Wahlen! Kommunalpolitik beeinflusst unser tägliches Leben mehr als viele wahrnehmen.

Nachdem Sie als Insider von Ahrensburg nun lachen, blende ich mal zurück: Als Ahrensburger Kommunalpolitiker beschlossen hatten, Parkraum in der Innenstadt zu beseitigen, haben verantwortungsvolle Einwohner der Stadt ein Bürgerbegehren in die Wege geleitet. Daraufhin hat besonders die WAB den Ahrensburgern ein wahres Horrorszenarium vor Augen geführt und erklärt: Wer mir ‘Ja’ stimmt, wählt Stillstand, Lärm und Gestank” – siehe die Abbildung rechts!

Die Bürger haben sich von dieser Stänkerei der WAB indes weder beeindrucken noch bevormunden lassen, sondern sie haben mehrheitlich mit “Ja” abgestimmt. Und schauen Sie heute mal auf das Rondeel: Sieht es dort so aus wie es uns der Teufel von der WAB vor Jahren an die Wand gemalt hat…? Das Einzige, was auf dem Rondeel stört, das ist die Radrennbahn, die über diese Ruhezone verläuft. Eine politische Entscheidung von denen da oben.

Und nun kommt es dicke: Nachdem der Bürgermeister den Bürgerentscheid zwei Jahre lang in seinem weichen Amtssessel ausgesessen hat, wurde die Wahl der Einwohner zur Makulatur erklärt, und zwar über die Köpfe der Bürger hinweg, denn die Stadt hat “denen da unten” erklärt, die Verwaltung würde den provisorischen Parkplatz hinter dem Rathaus zum 1. Juni 2025 auflösen, ohne dass ein entsprechender Ersatz gemäß des Bürgerwillens geschaffen wird.

– Kurze Pause zum Nachdenken, liebe Leser von Szene Ahrensburg –

Aus der Büttenrede des Stadtverordneten Köpke folgt nun eine zweite Passage und also lautend:

Der Kampf für eine S4-Trasse, die das Stadtbild Ahrensburgs nicht völlig zerstört und vor allem das Naturschutzgebiet Tunneltal unangetastet lässt, wird von der Ahrensburger Lokalpolitik geführt, nicht von der Regierung in Kiel, geschweige denn in Berlin.

Muss ich zu dieser Aussage noch etwas kommentieren? Beachten Sie nur mal den Hinweis “nicht völlig zerstört” ! Frage des Bloggers: Wurde von der Ahrensburger Lokalpolitik für ein unangetastetes Naturschutzgebiet Tunneltal gekämpft? Und ahnt der Stadtverordnete Köpke überhaupt, was mit dem Bau einer S4 mitten durch Ahrensburg und einem 5. Bahnhof für eine Belastung für die Stadt und ihre Bürger tatsächlich zukommt…?

Ich halte auch an dieser Stelle noch einmal fest: Gekämpft hat hier vor allem der Verein IG Stellmoor-Ahrensburger Tunneltal e.V. Und in der WAB haben allenfalls die Maulhuren ihre spröden Lippen bewegt; von eingebrachten Anträgen an die Stadt und ihre Verordneten ist mir jedenfalls nichts bekannt geworden. Und der Bürgermeister hat mir im vergangenen Monat schriftlich zum Vorschlag “S4 nur bis Rahlstedt” erklärt:

“Weder hatte die Verwaltung einen Auftrag aus der Politik, in dieser Richtung tätig zu werden, noch hält die Verwaltung diese Variante im Sinne eines zuverlässigen und attraktiven OPNV-Angebots für sinnvoll.”

Nein, meine lieben Mitbürger, die Kolumne des Stadtverordneten Dr. Wulf Köpke im MARKT kann nur triefende Ironie sein auf das, was in Ahrensburg tatsächlich geschieht. Und wer in diesen politischen Lokalclub WAB neu eintreten will, der muss schon verdammt viel Humor haben. Englischen Humor, meine ich, denn der ist bekanntlich so makaber wie die Worte des Stadtverordneten Dr. Wulf Köpke von der Liste der WAB.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Februar 2025

Ein Gedanke zu „“Nicht völlig zerstört”: Ein alter Narr von der WAB plaudert aus der Bütt im Ahrensburger Karneval

  1. Anna Lüse

    Die WAB ist eine Partei, die gehört sich einfach nicht. Deshalb versteht die Gruppe sich auch nicht als Partei. In Wahrheit ist die WAB ein promovierter Klub von Rentnern und Menschen, die in keine Partei eintreten wollen, weil man sie dort nicht ernstnehmen würde mit ihren Scheuklappen. Früher war die WAB konstanter Anhänger der CDU. Heute schlawinert sie sich durch die Versammlungen und bezieht dafür Sitzungsgeld. Immerhin kennt sich der Vorsitzende Peter Egan bei den Ahrensburger Finanzen ganz gut aus.

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