Vorwort: Ich bin ein Fan des großen Grafikers und Satirikers A. Paul Weber (1893-1980). In meinem Hause und im Büro hängen an den Wänden fast 50 seiner Lithographien und sogar eine originale Bleistiftzeichnung. Weber war ein Visionär, denn viele seiner Bilder wirken erschreckend aktuell und andere seiner Werke sind zeitlos in ihrem Inhalt.
Wenn Sie das nebenstehende Werk von A. Paul Weber betrachten, das den Titel trägt: “Wie sagen wir es dem Volke?” – woran denken Sie dann? Na klar, man könnte an Donald Trump (rechts) und Elon Musk (links) denken. Aber der Gedanke ist falsch.
Als die Könige im Mittelalter einen Narren an ihrem Hofe hielten, da gehörte dieser Eulenspiegel dem Gefolge des Königs an und hatte die Aufgabe, dem Herrscher das eigene Verhalten im Spiegelbild zu zeigen und ihm die Stimmung im Volke auf diplomatische Art und Weise zu vermitteln und dabei kritische Fragen zu stellen, um dem Herrscher die Meinungsfindung zu erleichtern. Kurz gesagt: Im Mittelalter war der Hofnarr eine geachtete Persönlichkeit und ist in heutiger Zeit vergleichbar mit einem Kabarettisten oder Karikaturisten. Und mit dem Blogger von der Szene Ahrensburg. 😉
Auf der Titelseite der BILD-Zeitung sehen wir heute zwei Meldungen im Wahlkampf: Frau Wagenknecht hätte gern Kinder gehabt, was besonders die Mütter im Lande zu Tränen rühren wird. 😉 Und wir lesen rechts daneben: “Kanzler Scholz nennt CDU-Poliker ‘Hofnarr'” – siehe die Abbildung! Und diese Äußerung soll angeblich “herabwürdigend und verletzend” sein.
Frage: Bin ich vielleicht der einzige Betrachter im Lande, der das nicht so verbissen sieht…?