Warum ich beim “Who is who” vom Hamburger Abendblatt an Karl May denken muss

In meiner Jugend habe ich die Bücher von Karl May gelesen und genauso die Lederstrumpfgeschichten von James Fenimore Cooper verschlungen. Und seither weiß ich, dass es in einem Indianerstamm immer mehr Krieger gibt als Häuptlinge. Wovon wir uns ja auch heute noch alljährlich überzeugen können am Kalkfelsen in Bad Segeberg.

Nach dem Einstieg, der eine Metapher ist, komme ich zum Hamburger Abendblatt. Hier hat sich die Redaktion gerade wieder die alljährliche Doppelseite geschenkt, die überschrieben ist: “Wer ist wer beim Hamburger Abendblatt – die Redaktion auf einen Blick”. Und auf dieser Doppelseite habe ich gesucht nach den Reportern vom Hamburger Abendblatt. Was ich dabei gefunden habe, das sind sechs Personen, die allerdings Chefreporter” sind, also die Häuptlinge der Reporter. Und: Nur eine einzige Reporterin habe ich entdeckt, und zwar eine Gerichtsreporterin.

Auch der fleißigste Schreiber aus der Stormarn-Redaktion ist auf dieser Doppelseite zu finden, nämlich Filip Schwen. Doch der wird hier weder als Reporter noch Chefreporter oder als Redakteur bezeichnet, sondern als “Werkstudent”.

Und wozu dient diese Doppelseite dem Leser? Ganz einfach: Wir sollen erkennen, warum das Lesen vom Hamburger Abendblatt teurer ist als die Lektüre von Szene Ahrensburg, wo der Krieger zugleich auch der Häuptling ist. Und selbstverständlich können wir die Abendblatt-Doppelseite auch rahmen lassen und an die Wand in unserer Wohnstube hängen, wo zu Zeiten unserer Großeltern noch der röhrende Hirsch im Rahmen gehangen hat.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. Januar 2025

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