Der Stadtverordnete Béla Randschau, Fraktionsvorsitzender der SPD, hat an diesem Wochenende die Politiker-Werbekolumne im MARKT gefüllt, wo er den Bürgern freudig erregt berichtet, dass Ahrensburg jetzt “ein bisschen mehr Kultur” bekommt. Nein, nicht im Rathaus, wo 70 angekaufte Kunstwerke nicht an den Wänden hängen, sondern die seit Jahrzehnten irgendwo in irgendwelchen Containern lagern – nein, sondern ins Kulturzentrum am Marstall soll ein bisschen mehr Kultur kommen. Hierfür haben die Stadtverordneten (bei Stimmenenthaltung der Grünen) beschlossen, dass Ahrensburg neben der Galerie die von der Stadt angekauften 120 qm “Nutzfläche” an den Marstallverein und die Kulturstiftung der Sparkasse vermieten will, um wie gesagt für “ein bisschen mehr Kultur” in Ahrensburg zu sorgen. Zum Beispiel durch Einrichtung von kulturellen Büroflächen.
Die Stadt Ahrensburg hatte bereits in Vergangenheit auch die Remise am Marstall an den Verein vermietet. Das scheint aber nicht zu genügen, weshalb die Stadt nun den Marstall quasi komplett an den Marstallverein und die Kulturstiftung der Sparkasse Stormarn vermieten will.
Dazu muss der Bürger wissen, dass die Galerie am Marstall die meiste Zeit unbesucht vor sich hin steht, weil die Öffnungszeiten nur Mittwoch, Samstag und Sonntag von 11-17 Uhr sind. Und auch während dieserBesuchszeiten hat man nicht den Eindruck, dass der Raum überfüllt ist. Das mag vielleicht daran liegen, dass die Kuratorin einen besonders eigenwilligen Geschmack hat. So präsentiert sie zur Zeit über zwei Monate die Ausstellung “Chiffren – Zeichen, Schrift und Poesie”, wenn Sie mal einen Blick auf die poetische Abbildung rechts werfen wollen! Waren Sie schon dort, lieber Mitbürger? Falls ja, dann berichten Sie bitte, wie begeistert Sie gewesen sind!
Postskriptum: Wenn Sie mich fragen, dann antworte ich Ihnen, dass ich aus der 120 qm großen Nutzfläche einen Kommunikationsraum gemacht hätte, in dem die politischen Ausschüsse der Stadt zusammenkommen und hier eine fest installierte Technik hätten, sodass der Blogger die Damen und Herren auch noch verstehen könnte (akustisch!), wenn er dort in der letzten Reihe säße. Weder im Peter-Rantzau-Haus noch an anderen Tagungsorten ist das der Fall – was natürlich auch so gewollt sein könnte. 🙂
Muss die Stadt eigentlich was an den Marstallkulturverein bezahlen, wenn die Stadtverordnetenversammlungen im Marstall stattfinden?