Neues Reiseunternehmen: Müllsammeln im Urlaub

Das ist eine echte Innovation, wofür Susanne Tamm heute im 3. Buch Abendblatt wirbt, nämlich das Reiseunternehmen Start-up ExpeditionXplore im Bereich Expeditionsreisen”, gegründet in Reinbek, wo Öko-Abenteuer organisiert werden. Wie zum Beispiel “Müll sammeln in Norwegen”, weil die Norweger ihren Müll nicht selber sammeln wollen.

Ich zitiere aus dem Beitrag: “Müllsammeln auf Kajak-Touren  und Plastikmüll an entlegenen norwegischen Stränden”. Und “während der Reise wird in Zelten übernachtet, und die Gruppe versorgt sich mit mitgebrachter Verpflegung selbst. Alles, was mit in die Natur gebracht wird, wird von den Reisenden wieder mitgenommen und erst in der Zivilisation entsorgt – bis hin zum Klopapier.”

Und das benutzte Klopapier nehmen die Reisenden zurück nach Reinbek, wo es recycelt und zu neuen Küchenrollen verarbeitet wird – vermute ich jedenfalls. 😉

Wer mitreisen will muss einen 25 Kilogramm schweren Rucksack auf dem Rücken 15 Kilometer weit tragen. Und: Die Preise beginnen bei 1.600 Euro für sieben Tage Trekking in Norwegen inklusive einer Übernachtung im Hostel bis zu 17 Tagen im letzten Inselparadies Sokotra inklusive Flug und Taucherlebnis in den Tropfsteinhöhlen.”

Interessant ist auch: „Dabei geht es uns nicht darum, Profit zu machen“, sagt die 27-Jährige Geschäftsfrau. Und wenn sie das auch konsequent umsetzt, dann wird das Finanzamt Stormarn ihr das Unternehmen vermutlich als Liebhaberei und Hobbybetrieb deklarieren, sodass sie daraus dann einen gemeinnützigen Verein machen kann.

Warum der Bericht so groß im Abendblatt Stormarn steht? Weil gerade wir HA-Leser die absolute Zielgruppe für solche Reisen in Zelten und mit Rucksack sind. Oder wollen Sie in diesem Jahr etwa wieder nach Malle oder zu den Ösis…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Februar 2024

5 Gedanken zu „Neues Reiseunternehmen: Müllsammeln im Urlaub

  1. Hakon

    “Alles, was mit in die Natur gebracht wird, wird von den Reisenden wieder mitgenommen und erst in der Zivilisation entsorgt – bis hin zum Klopapier.”
    Liebe Outdoorler, das war schon immer so und ist keine neue Erkenntnis: Alles was man an Müll mit in die Natur trägt, nimmt man auch wieder mit (bis auf das Klopapier, das wird so hergestellt, dass es eingebuddelt im Boden mit abgebaut wird).
    Jedermannsrecht in Norwegen (aus visitnorway.de):
    Die wichtigsten Regeln sind einfach: “Seien Sie rücksichtsvoll und umsichtig. Fügen Sie der Natur und der Umgebung keinen Schaden zu. Hinterlassen Sie die Landschaft so, wie Sie sie gerne vorfinden würden.”
    Das funktioniert in Norwegen übrigens erstaunlich gut, im Gegensatz zu Deutschland.
    Also, Müllsammeln im Urlaub in Deutschland: Unbedingtes ja.

  2. Andreas Hausmann

    Also wir Nachbarn aus dem Ahrensburger Süden – Esplugues-, Viljandi-, Feldkirchen- und Ludwigslustring sowie Ahrensfelder Stieg sammeln am 9. März ab 11.01 Uhr hier bei uns im Viertel auch den Unrat und die Hinterlassenschaften der Mitbürger, allerdings belohnen wir uns alle mit kostenlosem Klönschnack, Kaffee und reichlich Kuchen sowie Erfrischungsgetränken. Und alle Sammler – ob groß oder klein – erhalten sogar noch ein paar zusätzliche Belohnungen, wie z.B. für die kleinen Sammler ein paar nette Aufmerksamkeiten (Freikarten oder andere Spenden unserer Unterstützer), so dass alle Nachbarn gut unterhalten und ohne Hunger und Durst nach Hause gehen.
    Der Müll wird vereinbarungsgemäß von den Profis (unser engagierter Bauhof sei Dank!!) im Anschluß entsorgt.
    Wer Lust hat, lieber hier mitzumachen, statt in Norwegen, der ist herzlich eingeladen.
    Oder wer in seinem eigenen Viertel unterstützen will, der nehme doch gerne Kontakt mit dem Bauhof auf.
    Wir unterstützen die Trupps vom Bauhof mit unseren Kräften am Müllsammeltag und die Trupps vom Bauhof belohnen uns mit mehr Zeit für weitere pflegerische Aufgaben im Viertel – eine echte win-win-Situation.

  3. G. Keller

    die Geschäftsideen werden immer skuriller und dreister!
    Was die Unternehmerin da anbietet, ist aber ein Widerspruch in sich: sie bietet Reisen in entlegene Gebite an, mit dem Ziel die ökologische und soziale Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt zu stellen.
    Ich hoffe sehr, dass solche Riesen nicht zustande kommen! Norwegen braucht nicht noch mehr erlebnishungrige Touristen. Sie dienen einzig und allein der Unternehmerin.

    Und was das Müllammeln angeht, kann ich mich dem Vorschreiber Hakon nur anschließen.
    Es ist für Wanderer und Biker SELBSTVERSTÄNDLICH, dass sie nichts hinterlassen (und Hinterlassenschaften mit einer kleinen Schaufel eingraben)., wenn sie in der Natur unterwegs sind.
    Das gilt auch für Camper, wenngleich leider immer mal welche darunter sind, die meinen, dass diese Regeln für sie nicht gelten, und den Ruf aller schlechtmachen.

    Was unsere unmittelbare Umgebung – also Ahrensburg – angieht, bin ich entsetzt, wie veschmutzt diese immer wieder ist. Der Reinigungsdienst kommt da einfach nicht gegenan.
    Da müssen wir unser lieben Mitbrüger wohl mal wieder auf die ehemals deutschen Tugenden hinweisen: Sauberkeit, Ordnung und Pünktlichkeit sind nicht die schlechtesten Eigenschaften, die in einer Gemeinschaft zählen.

    1. Observator

      “Wie wäre es mal damit, selbst anzupacken?” Warum? Wie wäre es mal damit, selbst keinen Müll auf die Straßen zu werfen statt mit der Dummheit anderer Menschen zu rechnen!

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