Ein Wahrzeichen im Schilda des Nordens: Abfallcontainer auf einer historischen Leistung des Barock

Prolog: “Viele Ahrensburger begehen das Rondeel und bemerken nicht, dass sie eine 240 Jahre alte städtebauliche Struktur benutzen, die axialsymmetrische Mitte Ahrensburgs bezeichnet der Stadtkernatlas Schleswig-Holstein als reifste städtebauliche Leistung des Barock im Lande.” Das erklärte vor 20 Jahren Hermann Jochen Lange, Architekt und Mitglied des historischen Arbeitskreises, in der damaligen Ahrensburger Zeitung. Und Lange ergänzte: “Das Rondeel muss frei bleiben!”.

Jahrelang wurde das Rondeel versaubeutelt durch eine blaue Schießbudenfigur mit einer Handprothese in Form einer Schnecke. Doch nachdem dieser Alien entsorgt wurde, da hat die Stadt nicht etwa die Spuren am Boden beseitigt, sondern irgendein Depp hat entschieden, dass an diese Stelle ein Abfallcontainer gestellt wird, aus dem irgendwelche Pflanzen wuchern Und ringsherum wuchert das Unkraut –  siehe die Abbildung!

So verschandelt die Stadt Ahrensburg die reifste städebauliche Leisstung des Barocks im Lande. Hinzu kommt, dass der AFDC die Politik entschieden hat, dass  das Rondeel eine Radrennbahn sein soll, die sogenannte “Velo-Route”, wo Radfahrer die Fußgänger drangsalieren dürfen und auch spielende Kinder gefährden. Eine wahre Meisterleistung im Schilda des Nordens, wo der Bürgermeister kein Verwaltungsfachmann ist, sondern ein Diplom-Mathematiker.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. August 2023

3 Gedanken zu „Ein Wahrzeichen im Schilda des Nordens: Abfallcontainer auf einer historischen Leistung des Barock

  1. Die Kraehe vom Rathausplatz

    Mathematisch gesehen ist der Container im korrekten Winkel zur Erdachse aufgestellt, nur das Unkraut, resp. die Wildkraeuter stören in der Sinuskurve 🙂

  2. H.J. Lange

    Lieber Herr Dzubilla, Sie dokumentieren den schleichenden Kulturwandel, der von uns Gesellschaft samt Rathausverwaltung bräsig geduldet wird: Die Zerstörung unseres historischen Erbes.
    Schon vor Jahren wurde bei der Neupflasterung der Großen Straße das darunter liegende historische Granitpflaster gefunden:
    Niemand war bereit aber auch nur einen einzigen Quadratmeter für die Nachwelt zu erhalten. Der überaus kluge Bauamtsleiter erklärte, man könne die Steine nicht reinigen . . .
    Privatleute haben einzelne Steine einfach mitgenommen . . .
    Und:
    Selbstverständlich gibt es Vorschläge, den messtechnischen Schnittpunkt der spätbarocken Achsen auf dem Rondeel sichtbar heraus zu heben. Nein: Dazu gehört nicht der von Ihnen gezeigte Holzkasten. Er dokumentiert aber die Ignoranz kreativer Bürger durch Verwaltung und Politik.
    Passend wäre anstatt einer vergänglichen Plastikfigur nun
    ein Turm aus nicht rostenden Fressnäpfen.
    HL

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