Im nachstehenden Bild aus dem Abendblatt-Stormarn sehen Sie einen Autofahrer vor der Schranke der Tiefgarage unter dem Rathausplatz. Und die Überschrift lautet: “Tiefgarage in der Innenstadt öffnet die Schranken”. Doch bevor Sie als Autofahrer darüber in Jubel ausbrechen, muss ich Sie darauf hinweisen, dass dieser Zeitungsbericht aus Februar 2016 stammt. Und dass die Tiefgarage im Februar 2023 immer noch nicht geöffnet ist.
Zur Erinnerung: Die Tiefgarage unter dem Rathausplatz ist Eigentum der Stadt Ahrensburg und im Besitz der Hamburger Firma Miramar Luserke, die diese Garage von der Stadt gepachtet hat. Und seit 13 Jahren sind rund 90 Stellplätze abgesperrt. Und deshalb will der Bürgermeister eine neue Tiefgarage unter dem Rathauserweiterungsbau errichten lassen, für die der Steuerzahler 1,2 Millionen Euro für 25 Stellplätze bezahlen soll. Damit städtische Mitarbeiter dort bequem, also quasi “unterm Schreibtisch” parken können.
Ahrensburg nennt man auch das Schilda des Nordens, weil die Bürger von ihrem Bürgermeister für dumm verkauft werden. Denn auf die Frage des Bloggers im September 2020: “Wie ist der aktuelle Sachstand der gesperrten Tiefgarage unter dem Rathausplatz?” hat der Ex-Scheffe der Verwaltung schriftlich geantwortet: “Die Tiefgarage ist nach wie vor nicht frei zugänglich. Verhandlungen und Verwaltungsverfahren sind noch nicht abgeschlossen.”
Im Juni 2022 habe ich den Boegemeister gefragt, wie denn der Stand der Tiefgarage ist. Der Leiter der Ahrensburger Stadtverwaltung hat mir durch seine Stellvertreterin Carola Behr (CDU) antworten lassen:
“Bei der Tiefgarage unter dem Marktplatz handelt es sich nicht um eine städtische, sondern um eine private Tiefgarage, deren Stellplätze den umliegenden Wohngebäuden und Gewerbeflächen zugeordnet sind. Weitergehende Auskünfte dürfen zum Schutz der Eigentumsrechte nicht erteilt werden.”
Das ist die Unwahrheit. Denn die Eigentumsrechte der Tiefgarage liegen beim Eigentümer, sprich der Stadt Ahrensburg. Und somit gibt es gar keinen “Schutz der Eigentumsrechte”, wie Carola Behr es fabuliert hat, sondern wir Bürger als Eigentümer haben das Recht zu erfahren, was der Grund ist für die inzwischen 13-jährige Sperrung von 90 Stellplätzen und was die Stadt bis heute unternommen hat, damit das, was die Stormarn-Redaktion Abendblatt vor 7 (sieben) Jahren gemeldet hat, sich endlich bewahrheitet.
Tipp an Reporter Filip Schwen: Wie wäre es denn mal mit einer Wiedervorlage der Redaktion?!
Es ist durchaus beachtenswert, dass Geldverbrennung die Bürger in der Schlossstadt so berührt wie der Karneval am Aschermittwoch.
Sind die Stadtpolitiker wohl informiert über den Sachstand in dieser Angelegenheit? Oder interessiert sie das gar nicht? Einfach 1,2 Mio. rauswerfen, ohne vorher zu prüfen, ob man dieses Geld nicht einsparen kann beziehungsweise für sinnvolle Zwecke verwenden?