Schon im Jahre 2018 habe ich einen Beitrag geschrieben über die Diktatur der Verwaltung auf dem Ahrensburger Wochenmarkt. Es ging dabei um den renommierten Hamburger Fischhändler Burmeister, der sich seit Jahren bemüht, für seine Tochter – eine ausgebildete Fischfachverkäuferin – einen Standplatz auf dem Ahrensburger Wochenmarkt zu bekommen. Vergeblich.
Letzter Stand aus einem Schreiben, das der Händler aus dem Rathaus bekommen hat, und zwar per E-Mail am 28. April 2022 und also lautend:
“Sehr geehrter Herr Burmeister, aus der bisherigen Korrespondenz können Sie erkennen, dass weitere Verkaufsstände für Fisch der Attraktivität des Wochenmarktes voraussichtlich auf Dauer schaden würden.
Dass Ihre Bewerbung hier vorliegt und im nächsten Wochenmarktbeirat beraten wird, hatte ich Ihnen ja auch schon mitgeteilt. Sobald es einen neuen Sachstand gibt, werde ich mich bei Ihnen melden. Bitte sehen Sie in der Zwischenzeit von weiteren Rückfragen ab.
Mit freundlichen Grüßen im Auftrag Meike Schaaf, Fachdienst Bürgerservice”
Ich wiederhole: “…dass weitere Verkaufsstände für Fisch der Attraktivität des Wochenmarktes voraussichtlich auf Dauer schaden würden.” (Was natürlich voraussichtlich nicht gilt für Obst- und Gemüsestände.)
Als ich gestern auf dem Wochenmarkt war, fiel mir dort ein Fischstand ins Auge, den ich zuvor noch nicht wahrgenommen hatte, zumal ich meinen Fisch nur selten auf dem Wochenmarkt kaufe. Name: “Tinas Fischliebe”.
Ich habe bei Into Cities nachgeschaut: Auf dem Ahrensburger Wochenmarkt ist der Name “Tinas Fischliebe” nicht zu finden. Und auf der Website von “Tinas Fischliebe” ist vermerkt, dass es diesen Stand von Dienstags bis Samstags gibt in Ellerau, Quickborn, Norderstedt, Hamburg. Und nun gleichzeitig auch in Ahrensburg, wo das doch “der Attraktivität des Wochenmarktes voraussichtlich auf Dauer schaden würde”. Oder gilt das nur für den Stand von Burmeister…?
Postskriptum: Meike Schaaf ist im übrigen für die Attraktivität des Wochenmarktes gar nicht zuständig. Ich zitiere aus dem Aufgabenbereich des Ahrensburger Citymanagers:
- Evaluierung des Konzeptes zur Attraktivitätssteigerung des Ahrensburger Wochenmarktes
Und was der Attraktivität des Wochenmarktes voraussichtlich auf Dauer schaden würde:
Etwas, was nicht da ist, kann nicht verloren gehen.
Der Wochenmarkt von Ahrensburg. Der ist zwar immer noch besser als gar keiner, aber attraktiv war der früher mal. Wer managt den Marktplatz? Ich habe zufällig fotografiert als ich dort eine Bratwurst essen wollte.