Das Thema Bürgerentscheid geht zur Zeit rum in Ahrensburg. Es geht ums JA oder NEIN der Einwohner, dass die Ahrensburger Innenstadt attraktiv und lebenswert sein soll – was im Grunde sowohl die JA- als auch die NEIN-Sager wollen, jedoch sehen sie es aus gegenteiligem Blickwinkel.
Über Einzelheiten der Aktion und ihre Beteiligten habe ich schon ausführlich auf Szene Ahrensburg berichtet. Heute füge ich hinzu, dass die Ursache der Auseinandersetzung einzig und allein im Rathaus von Ahrensburg zu suchen und zu finden ist, und zwar bei bei den dort jeweils amtierenden Bürgermeistern – siehe die Abbildungen!
Wenn ich Freunden außerhalb von Ahrensburg erzähle, dass die Stadt direkt unter ihrem Rathausplatz eine Tiefgarage hat, die an eine Hamburger Firma verpachtet ist und wo seit 13 Jahren rund 80 Abstellplätze für Autos abgesperrt sind, denn gucken meine Freunde mich an, als wäre ich der dritte Bruder der Gebrüder Grimm, der ihnen Märchen erzählt. Aber nein, meine lieben Mitbürger, es sind keine Märchen, die in Ahrensburg passieren, sondern es sind grausame Tatsachen im Schilda des Nordens.
Ex-Bürgermeister Michael Sarach hat es in seiner zwölfjährigen Amtszeit nicht geschafft, dass die 80 Stellplätze für alle Autofahrer wieder frei zugänglich sind. Und Bürgermeister Eckart Boege hatte in seinem Wahlkampf zwar verkündet, er würde mit der Firma Luserke darüber reden und für eine Lösung sorgen. Inzwischen ist Boege vier Monate im Amt, und die Garage ist immer noch abgesperrt.
Und nun zu meinem persönlichen Casus Belli! In der letzten Einwohner-Fragestunde in der Stadtverordneten-Versammlung im Juni 2022 habe ich dem Bürgermeister gefragt:
Welchen Grund gibt die Firma Luserke an, dass sie die Plätze nicht freigibt? Welches Anwaltsbüro vertritt die Stadt Ahrensburg gegen die Firma Luserke? Wann ist mit einer Freigabe der Stellplätze zu rechnen?
Diese Fragen hat Bürgermeister Eckart Boege mir weder in der Stadtverordneten-Versammlung beantwortet und auch nicht danach. Stattdessen bekam ich eine schriftliche Antwort der Stadtverordneten Carola Behr (DCU) in ihrer Rolle als 1. Stellvertretende Bürgermeisterin. Sie schrieb mir:
“Bei der Tiefgarage unter dem Markplatz handelt es sich nicht um eine städtische, sondern um eine private Tiefgarage, deren Stellplätze den umliegenden Wohngebäuden und Gewerbeflächen zugeordnet sind. Weitergehende Auskünfte dürfen zum Schutz der Eigentumsrecht nicht erteilt werden.”
Was lesen Sie daraus ab? Sie lesen, dass Carola Behr den Rathausplatz als “Marktplatz” bezeichnet, was bezeichnend ist. Und die Fragen des Einwohners hat sie nicht beantwortet. Stattdessen verweist sie auf das “Eigentumsrecht”. Und ich verweise darauf, dass die Firma Luserke gar nicht Eigentümer der Tiefgarage ist sondern Besitzer, sprich: Pächter. Denn Eigentümer ist und bleibt die Stadt.
Für Chronik und Archiv fasse ich noch einmal zusammen:
Ex-Bürgermeisterin Ursula Pepper (SPD) ist die Bauherrin der Rampengasse und hat der Firma Luserke die Einfahrt zur Tiefgarage mitten auf der Fahrbahn geschenkt. Woraufhin Luserke ein Geschäftslokal an der alten Einfahrt bauen konnte, wo heute die easy-Apotheke als Mieter residiert und bestimmt kräftig Miete zahlt.
Ex-Bürgermeister Michael Sarach (SPD) war als Leiter der Stadtverwaltung über 12 (zwölf ) Jahre lang nicht in der Lage, abgesperrte 80 Stellplätze in der Tiefgarage wieder öffnen zu lassen. Den Parkplatz-Suchverkehr auf dem Rathausplatz hat er nach eigenem Bekunden aus seinem Bürofenster im Rathaus mit spannendem Vergnügen beobachtet.
Bürgermeister Eckart Boege (SPD) hat bis heute nicht die Tiefgarage öffnen lassen. Eröffnet hat er stattdessen das Weinfest in der Großen Straße.
Und die Stadtverordneten? Das Schweigen der Lämmer im Walde.
Früher gab es reichlich Parkplätze in der Stadt und trotzdem hat Bürgermeister Sarach täglich “Dramen” auf dem Rathausplatz beobachtet. Seitdem gab es nicht nur einen Zuwachs an Einwohnern sondern auch an Autos. Und Parkplätze wurden abgebaut.
Wer lügt sich eigentlich hier in die eigene Tasche und streut den Bürgern Sand in die Augen?