Stormarn-Beilage macht Beschimpfungen öffentlich

Mal etwas zum Nachdenken: Ein Ahrensburger Rentner wird vor dem Ahrensburger Amtsgericht verurteilt, weil er namhafte Politiker mit üblen Worten beschimpft und gedroht hat, Plakate zu drucken, auf denen er seine Beschimpfungen wiederholen würde. Nun muss der Mann 15 Tagessätze á 30 Euro blechen.

Bildschirmfoto 2014-05-12 um 08.45.26Und was macht die Redaktion der Essener Stormarn-Beilage? Auf ihrer Titelseite wiederholt sie heute genüsslich (?) die Beschimpfungen des Rentners mit den Namen der Politiker. Der Witz: Der Name des Rentners wird verändert, die Namen der Beschimpften nicht!

Klar, das ist Pressefreiheit. Aber während der verurteilte Rentner seine üblen Beschimpfungen in einem Brief an den Schleswig-Holsteiner Innenminister Andreas Breitner (der wird von anderer Seite im Internet bepöbelt) geäußert hatte, bekommt der verurteilte Mann nun die große Bühne in Stormarn, die er sich vermutlich gewünscht hat. Und das für 450 Euro – ohne den Druck von Plakaten, den er angeblich geplant hatte.

Irgendwas stimmt hier doch nicht, oder wie sehen Sie das…? Meiner Meinung nach hätte das Blatt die Beschimpfungen der Politiker durch den Rentner nicht unbedingt wiederholen müssen, da sie nun viele Bürger erreichen und dort im Hinterkopf haften bleiben.

Pressefreiheit ist zwar schön, kann aber auch übertrieben werden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Mai 2014

2 Gedanken zu „Stormarn-Beilage macht Beschimpfungen öffentlich

  1. M. Meckelein

    Sehr geehrter Herr Dzubilla,

    im Ernst, der “Rentner” bezeichnete die Dame und die Herren als “Kandidaten”.

    Was ist ein Kandidat?

    Ein Kandidat ist (so der Duden) ein:

    “Anwärter, Anwärterin, Aspirant, Aspirantin, Bewerber, Bewerberin, Interessent, Interessentin;…”.

    Der Mann hat 15 Tagessätze bekommen.

    Das Blatt hatte weder ein Interview mit dem Rentner noch ein Foto.

    Es war ein Einspalter und eine schlecht recherchierte Geschichte – mehr nicht.

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