“Im Herbst könnte es durch Energiekosten eine ‘hochemotionale und existentielle Krisensituation geben’, fürchten Verfassungsschützer.” Das schreibt die Wochenzeitung DIE ZEIT. Und die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt schreibt heute: “Kommunen bereiten sich auf Gaskrise vor”.
Natürlich hat es mich speziell interessiert, wie sich die Stadt Ahrensburg auf die Gaskrise vorbereitet. Und ich erfuhr: “Die Stadt Ahrensburg hat eine Arbeitsgruppe Gasmangellage einreichtet, die in der vergangenen Woche zum ersten Mal getagt hat. ‘Wir beobachten die Situation genau*, so Sprecher Fabian Dorow.”
Und was hat die Verwaltung beobachtet und in die Wege geleitet? Die Zeitung informiert: “Einzelne Maßnahmen mit dem Fokus auf einer Reduzierung des Gasverbrauchs werden bereits umgesetzt. ‘Die Hallenschließzeit des Badlantics wurde nach der jährlichen Wartung bis zum Ende der Freibadsaison verlängert. Dadurch konnten bereits mehrere 100 Megawattstunden Gas eingespart werden’, so Dorow.”
Komisch: Ich war mir immer sicher, dass das Badlantic schon längst mit Solarenergie betrieben wird. Aber auf so eine sonderbare Idee ist offensichtlich noch niemand gekommen.
Und ich lese weiter im 3. Buch Abendblatt: “‘Im Hinblick auf eine Corona-Welle ist die Sperrung für Waschbecken aus Hygienegründen nicht geplant’.” Und was Stadtsprecher Dorow damit äußert, ist absoluter Unfug und beweist, dass es in der “Arbeitsgruppe Gasmangellage” echt mangelt, und zwar an Wissen.
Denn: Es gibt nach derzeitigem wissenschaftlichen Stand keinen Grund, sich die Hände mit warmen Wasser zu waschen. Kaltes Wasser hat denselben Effekt wie warmes und entfernt die Keime genauso gut.
Und der Blogger von der Ahrensburger Szene kann eine Anregung zum Energiesparen geben, indem ich darauf hinweise, dass die Fußballer im neuen Duschhaus auch mit kaltem Wasser duschen können. Und weil ich wegen der 2,2-Millionen-Euro-Kosten, die dieses Luxushaus verschlingt, befürchte, dass dort beheizte Klobrillen geplant sind, könnte man diese auch gegen herkömmliche austauschen.
Aber Scherz beiseite – was die Stadt für ihre Bürger zu tun gedenkt angesichts der enorm gestiegenen Gaspreise, erfährt der Leser nicht aus der Zeitung. Ich vermute, dass der Bürgermeister im Herbst die Empfehlung durch Stadtsprecher Dorow verbreiten lässt: “Bürger von Ahrensburg, zieht euch warm an!”
Postskriptum: Das Wichtigste für die Bürger von Ahrensburg ist natürlich, dass die Stadtwerke Ahrensburg guten Profit machen.
Das Gute an Dorow: Der Bürger kann selber Gas sparen, wenn er liest, was Dorow sagt: Lachgas.