Pressemitteilung der Grünen: Eine nachträgliche Rechtfertigung für eine falsche Entscheidung

Es ist schon einige Wochen her, als unsere Damen und Herren Stadtverordneten entschieden haben, dass die Kita-Kinder nicht in Containern auf dem Schulgelände Am Reesenbüttel untergebracht werden sollen, sondern dass die Stadt dafür das ehemalige Gemeindehaus der Evangelischen Kirche ankaufen will. Hierzu die Grünen in einer aktuellen Pressemitteilung: Bildschirmfoto 2014-05-09 um 14.36.50Was wie eine nachträgliche Rechtfertigung der Grünen klingt, geht in Wahrheit an den Tatsachen vorbei. Richtig ist: Die Lösung mit dem Gemeindehaus ist ganz eindeutig die schlechtere – sowohl für die Kinder als auch für die Stadt. Warum das so ist, habe ich eingehend erläutert. Und meine Argumenten wurden bis heute von niemandem widerlegt.

Hinzu kommt auch noch, dass die Evangelisch-Lutherische Kirche die Verträge, die sie schließt, hinterher anders auslegt als ihre Vertragspartner.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. Mai 2014

10 Gedanken zu „Pressemitteilung der Grünen: Eine nachträgliche Rechtfertigung für eine falsche Entscheidung

  1. Christian Schubbert

    Lieber Herr Dzubilla,

    wir sind hier nicht im Bereich der Naturwissenschaft, wo sich Dinge einfach widerlegen lassen. Sie haben Ihre Meinung dazu. Ich meine. Auch ich habe meine Meinung hier im Blog dargelegt. Wiederlegen kann die niemand. Ihre auch nicht. Bei Ihnen im Blog Sie selbst zu widerlegen ist sowieso unmöglich, dazu müssen Sie auch dazu bereit sein, andere Wahrnehmungen des Jetzt als Meinungen stehen zu lassen. Leider vermisse ich dieses bei Ihnen. Sie sagen es ja auch selbst: der Blogg soll Ihre Meinung wiederspiegeln. Ist auch in Ordnung. Ich mache nur darauf aufmerksam, dass es durchaus andere Wahrnehmungen gibt. Auch Wahrnehmungen, die nicht Ihrer Wirklichkeit entsprechen, müssen nicht falsch sein. Sie legen häufig einen anderen Schwerpunkt in der Gewichtung einzelner Teilbereiche. Nur die Zukunft kann zeigen, ob der beschrittene Weg falsch ist. Die Zukunft zeigt dann aber nicht automatisch, dass Ihr Weg der richtige gewesen wäre…

    sonnige Grüße

    Ihr

    Christian Schubbert

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Lieber Herr Schubbert – jeder darf seine Meinung äußern und ganz besonders in meinem Blog. Und zu unser aller Glück haben wir ja die Meinungsfreiheit. Auch wenn ich nicht Ihre Meinung teile, würde ich jederzeit dafür einstehen, dass Sie Ihre Meinung äußern dürfen und Ihnen auch den Raum zur Verfügung stellen.

      Hier geht es aber nicht um Meinungen, sondern um nackte Tatsachen, die nicht wegdiskutiert werden können. Ich wiederhole nur zwei Punkte: Das Schulgelände ist zu klein für Container, sagt die CDU. Das ist nachweislich falsch: Hinter dem Schulhof ist eine grüne Oase für kleine Kinder. Und dass die Kinder jetzt nach der Schule auf kleinen Beinen und mit Schulranzen unnötigerweise einen langen Weg bis hin zum Gemeindehaus gehen müssen, ist ohne Zweifel erkennbar.

      Wer das nicht wahrnehmen kann, hat in meinen Augen ein gestörtes Wahrnehmungsempfinden. Und wer das nicht wahrnehmen will, der will es eben nicht. Und dann kann man darüber auch keine Meinungen austauschen, sprich diskutieren.

      Liebe Grüße ins Grüne
      Ihr
      Harald Dzubilla

      1. Harald Dzubilla Artikelautor

        Postskriptum: Ein anderes Beispiel zur Verdeutlichung: Den Blaumann auf dem Rondeel können die Bürger unterschiedlich wahrnehmen, der eine findet den schön, der andere grausam. Wer aber behauptet: “Der Muschelläufer steht gar nicht auf dem Rondeel, weil ich ihn dort nicht wahrnehme…”

        … der hat meiner Meinung nach ein Wahrnehmungsproblem.

        1. Frau Behnemann

          Eigentlich hätte ich von dem freundlichen und sympathischen Herrn Schubbert noch eine Antwort erwartet auf Ihren Kommentar, Herr Dzubilla. Hat er vielleicht resigniert vor Ihrer “Unbelehrbarkeit”?

          1. Harald Dzubilla Artikelautor

            Ich schätze Herrn Schubbert persönlich sehr und bin überzeugt davon, dass er seine Entscheidungen als Stadtverordneter nach bestem Wissen und Gewissen abgibt – was ich nicht von allen Stadtverordneten behaupten würde. Was Christian Schubbert im vorliegenden Fall von Harald Dzubilla unterscheidet: Er ist von der Situation als Stadtverordneter betroffen, also indirekt. Ich dagegen bin als Elternteil direkt betroffen.

  2. Frau Behnemann

    Wenn Sie mich fragen, meine Herren: Mit der Wahrnehmung ist das so eine Sache. Besonders bei Politikern: Die nehmen viele Ereignisse wahr durch die Brille ihrer Partei. Da hat bei ein und demselben Thema die SPD andere Wahrnehmungen als die CDU und die Grünen möglicherweise andere als FDP oder WAB. Im vorliegenden Fall geht es aber nicht um die Wahrnehmungen von Parteimitgliedern (schon gar nicht um eine “geschlossene Fraktion”) sondern um die Wahrnehmung der betroffenen Bürger. Wer hat die eigentlich befragt, was sie für ihre Kinder lieber möchten…? Meine Meinung: Die Politiker können sich über die Wirtschaftlichkeit des Projektes ihre Gedanken machen, nicht aber die Gedanken der Eltern bezüglich ihrer Kinder außer acht lassen. Wer zum Beispiel wird die Erstklässler auf dem Weg von der Schule zum Kita-Gemeindehaus begleiten? Die Politiker vielleicht?

    1. Sabine Heinrich

      Gute Frage, Frau Behnemann!
      Als Nicht-Ahrensburgerin habe ich nicht mitbekommen, ob es eine solche Umfrage gegeben hat.
      Das wäre doch das Selbstverständlichste der Welt gewesen, in diesem Falle zumindest ein Meinungsbild der Eltern einzuholen! Ob das dann ignoriert worden wäre, ist eine andere Sache.
      Also: Wurden die betroffenen Eltern tatsächlich nicht befragt?
      Meines Wissens hat es auch keine öffentliche Fragestunde gegeben, in der Pro und Kontra der möglichen Lösungen diskutiert wurden.
      Nein – die Stadtverordnetenversammlung vom 14. 4. war in dem Sinne für mich keine öffentliche Fragestunde.

  3. Hermann Jochen Lange

    Stadtverordnete sollen zuerst aufgrund erschöpfend informierender Beschlussvorlagen der Verwaltung entscheiden können. Diese lag (wie zu häufig schon) nicht vor. Die Vorlage hat mal wieder gegen die Gemeindeordnung verstoßen, Sie hätte von der Politik zurück gewiesen werden müssen – trotz künstlich aufgebautem Zeitdruck.
    Die Entscheidung wäre anfechtbar.
    Eine GRÜNE nannte ihrerzeit derartige Vorlagen dem Bürgermeister gegenüber “grottenschlecht”.
    Er entgegnete sinngemäß: So etwas unterschreibt er nicht und Basta.
    Die Vorlagen sind trotzdem nicht besser geworden.
    Sie prägen die subjektive Wahrnehmung der Entscheider in die von der Verwaltung gewünschten Richtung vor. Ebenfalls keine neue Erfahrung.

    Hermann, Jochen Lange, Ammersbek

  4. Ferdinand H.

    Hallo Herr Dzubilla,

    Um mit Kurt Tucholsky zu sprechen: “Das Gegenteil von Gut ist nicht Böse, sondern gut gemeint.”

    Beste Grüße

    Ferdinand H.

  5. Jochen Proske

    Zwei kurze Anmerkungen zu dieses Diskussion:

    > Frau Behnemann schreibt: “Wenn Sie mich fragen, meine Herren: Mit der Wahrnehmung ist das so eine Sache. Besonders bei Politikern: Die nehmen viele Ereignisse wahr durch die Brille ihrer Partei. Da hat bei ein und demselben Thema die SPD andere Wahrnehmungen als die CDU…” In diesem Zusammenhang möchte ich gerne darauf hinweisen, dass auch ehrenamtlich tätige Kommunalpolitikerinnen und -politiker Bürger sind. Und es ist keineswegs so, dass die SPD-Stadtverordneten sieben Tage die Woche kaserniert untergebracht sind und von morgens bis abends auf Parteilinie gebracht werden. Nein, wir alle haben auch noch ein “normales” Leben, treffen andere Menschen, hören deren Meinungen und Argumente und beziehen all dies in unsere Entscheidungen ein.

    > Die SPD-Fraktion hat alleine und geschlossen gegen die Unterbringung der zusätzlichen Hortgruppen in den Räumen der Evangelisch-Lutherischen Kirche gestimmt. Die Argumente waren vielfältig und schwerwiegend, leider haben sich die anderen Fraktionen in der Mehrheit anders entschieden.

    Viele Grüße
    Jochen Proske
    SPD Ahrensburg

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