Am Bahnhof in der Bahnhofstraße soll ein Filmpalast entstehen. Mit sechs Vorführsälen für “etwa” 620 Zuschauer, wie die Stormarn-Redaktion vom Abendblatt aktuell berichtet. Und wieder zeigt die Redaktion ein Phantombild in wiederholter Wiederholung – siehe die Abbildung! – was unterschrieben ist: “So könnte das Kino in Ahrensburg einer Visualisierung des Investors zufolge aussehen.”
Ich wiederhole meine Frage aus der Vergangenheit: Wenn im roten Teil des Komplexes das Kino ist – was ist dann in dem Mammutbau rechts daneben? Ein Lager von Amazon vielleicht? Oder plant die Holzhandlung Wulf hier einen Anbau direkt ans Kino?
Warum veröffentlicht die Zeitung dieses Bild immer wieder, ohne dass man die Leser darüber aufklärt, was hier gebaut werden könnte?! Soll das vielleicht eine Überraschung für später sein oder was…?
Ha! Es könnte sich natürlich auch um eine positive Überraschung des Investors Melchers Group handeln, nämlich um ein Parkhaus für die 620 Besucher im Filmpalast! 😉
Sehr geehrter Blogger, des Rätsels Lösung liegt doch nah. Im roten Gebäude befindet sich das Foyer und die Kassen und die Popcornstation. Rechts das Gebäude mit den kleinen Fenstern in der Ziegelsteinmauer werden wohl die Sanitärräume sein. Und in diesen weißen Blöcken werden sich wohl die sechs Kinosäale befinden. So sieht ein Multikomplexkino heute aus. Ich hoffe das Sie mit ein wenig Phantasie zu der gleichen Meinung kommen.
Wenn Sie mich fragen … Im weißen Komplex sehen wir zuvorderst die Cola-Abfüllstation, im zweiten die Popcornfabrikation. Und im Hintergrund, also hinter dem Kino, ragt der Geldspeicher hervor von der Melchers-Gruppe, der gefüllt werden soll.
Wobei das Geld nicht aus dem Kino kommt, sondern aus dem Erlös der Alten Reitbahn. Das Kino ist quasi nur Hollywood-Kulisse.
Ich kann aufklären !
Der Redakteur des Stormarnteils hätte sich die eigentlich selbstverständliche Sorgfaltspflicht zu eigen machen sollen, die Sitzungsvorlagen für Umwelt- und Bauausschuss durchzusehen…
Heute sieht die Kinofassade ganz anders aus, als das Archivbild. Unter anderem ist jetzt die neu hinzugekommene Wohnbebauung zu erkennen…
Siehe: untenstehender Screenshot aus den öffentlich zugänglichen Beratungsunterlagen.
Problematisch ist übrigens, dass der ursprüngliche B-Plan 100, der das gesamte Areal zwischen Taxenplatz und Holzhandlung Wulf umfasste, geteilt werden soll in 100A und 100B.
Der jetzt zur Beratung anstehende Plan 100A umfasst nicht mehr die zu erweiternde P+R-Anlage.
Eine sachgerechte Abwägung der unterschiedlichen und durchaus widerstreitenden Nutzungsansprüche zwischen Parken, Wohnen und Unterhaltung kann somit im Rahmen der Bebauungsplanung nicht mehr stattfinden.
Die Fragestellung, ob es zukünftig -insbesondere nach Realisierung einer attraktiven S4- einen höheren oder niedrigeren Bedarf an P+R-Plätzen geben wird und wo dieser gedeckt werden sollte, wird verschoben. Der planerische Spielraum wird durch die Teilung allerdings enorm eingeschränkt.
Man kann ja durchaus vermuten, dass zukünftig der Bedarf kleiner sein wird, als heute.
Das infolge der Förderung des Radverkehrs und eines massiven Ausbaus der ÖPNV, insbesondere der IOKI-Bedienung und der dauerhaften Etablierung des “Home-Office”.
Dem Vernehmen nach soll es bereits heute -selbst in der morgendlichen Spitzenstunde- immer freie Plätze geben.
Der tatsächliche Bedarf sollte aber durch eine fundierte Prognose nachgewiesen werden.
Möglicherweise gibt es die sogar schon, wird aber erst gebraucht beim B-Plan 100B , die Fläche der heutigen P+R-Anlage umfasst.
Der Umstand, dass sie unlängst fertig gestellte Fahrradabstellanlage an der Ladestraße so groß dimensioniert wurde, lässt darauf schließen, dass innerhalb des Planungshorizontes mit einem stark ansteigendem Bike+Ride- und stagnierendem bzw. rückläufigen P+R-Verkehr gerechnet wird.
Es könnte allerdings auch sein, dass durch den Umstieg auf reichweiten-empfindliche E-Autos vielmehr Autofahrer, als heute, nicht mehr bis nach Hamburg fahren, sondern nur bis zur nächstgelegenen Schnellbahn-Station.