Was die Stadtbücherei neben dem Rathaus betrifft, so ist das Gebäude angeblich zu klein geworden und soll für Millionen neu errichtet werden am anderen Ende des Stormarnplatzes. Der Grund: Weil das Leihgeschäft von Büchern im digitalen Zeitalter nicht mehr das ist, was Gutenberg dermaleinst mit den beweglichen Lettern erfunden hat, gehen die Ahrensburger Bibliothekare neue Wege und machen Veranstaltungen in dem Gebäude. Und dafür benötigt man Platz.
Nein, es sind weniger literarische Veranstaltungen wie Dichterlesungen, sondern es sind Werbe- und Verkaufsveranstaltungen. In Vergangenheit war das mal für “Lego” und jetzt ist es für Apotheken. Was bedeutet: Bürger gehen nicht mehr in die Apotheke, sondern in die Stadtbücherei, um hier von der Apothekerin Krickhahn (Apotheke am Rondeel) die lebenswichtigen Informationen über die “Kleine Flora Apotheke” zu bekommen, “die sichere Arzneimittelversorgung durch Verblisterung” – siehe die Abbildung! Also ein klassisches Thema für eine Stadtbücherei.
Ja, meine lieben Mitbürger, weil es in Ahrensburg sehr viele Menschen gibt, die mit Arzneimitteln versorgt werden müssen, da werden sie scharenweise in die Stadtbücherei kommen. Und weil dort alles mit Bücherregalen verstellt ist, muss die Stadtbücherei eben erweitert werden, um Platz für alle kranken Bürger zu bieten.
Und dann haben wir gerade einen Jahrestag in der Stadt Ahrensburg gefeiert: Ein Jahr lang steht er nun da, der neue Luxus-Lokus in der Großen Straße, der im Juli 2020 dort eröffnet worden ist. Und nach einem Betriebsjahr habe ich ein Bedürfnis, und zwar wissen zu wollen, wie es dort ausschaut mit den Geschäften der Bürger. Will meinen: Wie ist das Kosten-Leistungs-Verhältnis in dem Stillen Örtchen?
Szene-Ahrensburg-Leser werden sich erinnern: Eine ähnliche Frage habe ich anno damals dem Bürgermeister in einer Fragestunde der Stadtverordneten-Versammlung gestellt, die das damalige Toilettenhaus am Rathaus betraf. Und dabei stellte sich heraus, dass eine Sitzung dort rund 60 Euro an städtischem Zuschuss verursacht hat.
Und was ist mit dem Luxus-Lokus in der Großen Straße, der 20. barrierefreien öffentlichen Toilette in der Stadt? Wenn ich mal raten darf: Auch hier schiebt die Stadt jedem Besucher einen Zehner in den Arsch. Pecunia olet.