Vorab ein Gleichnis: Stellen Sie sich vor ein Restaurant und befragen Sie alle Gäste, die dort zum Essen hineingehen wollen, ob sie Hunger haben. Und dann fragen Sie alle Gäste, die das Restaurant nach dem Essen verlassen, ob sie Hunger haben! Ich garantiere Ihnen: Die Gäste, die hineingehen wollen, hatten Hunger, die nach dem Essen herauskamen, verspürten keinen Hunger mehr.
Und damit komme ich analog zum Thema Ahrensburger Stadtgeld. Hierzu hat die Redaktion vom 3. Buch Abendblatt nach sechs Tagen für den Ahrensburger Handel entschieden: „Händler sind zufrieden mit Stadtgeld-Aktion“. Woher Reporter Carl Schreiber das weiß? Nun, er hat sieben Händler befragt als dieses sind: Druckerei Storch, Galerie Bildschön, Kinderwarenfachgeschäft Ollefant, Badeperle, Schuhgechäft Görtz, Elektro Löw und Elektrofachgeschäft Clasen. In diesen sieben Läden wurden Gutscheine eingelöst und „Händler sind zufrieden mit Stadtgeld-Aktion“, erklärt der Reporter – siehe Abbildung!
Womit ich auf mein an den Anfang gestelltes Gleichnis zurückkomme: Läden, die Gutscheine bekommen haben, sind zufrieden; Läden, die keine Gutscheine bekommen haben, wurden entweder nicht befragt oder im Beitrag nicht zitiert.
Fazit: So geht Journalismus im 3. Buch Abendblatt. Und noch etwas: Wirtschaftsförderin Anja Gust wurde auch befragt von Carl Schreiber. Der Leser erfährt: “Anja Gust betont: ‘Die Idee für das Stadtgeld kam aus der Politik und nicht aus der Verwaltung.’“