In der Regionalbahn ist eine Frau aus der Rolle gefallen, die unter Alkoholeinfluss stand und die Passagiere bepöbelt und belästigt hatte. Also ein Vorfall, den man vor der Corona-Zeit in den Nachtzügen der U-Bahn auf der St.-Pauli-Strecke häufiger erleben konnte. Das Besondere: Die verwirrte Frau in der Bahn hatte sich nahezu entkleidet, weshalb es eine Meldung für die BILD-Zeitung gewesen wäre.
Wäre. Denn die Meldung steht heute nicht in BILD, sondern wir lesen über den Vorfall einen Beitrag auf der Stormarn-Seite im Abendblatt. Dort ist auch zu erfahren, dass es keine Anzeige gegen die verwirrte Frau gegeben hat, die von der Polizei in Lübeck in Schutzgewahrsam genommen und in eine Klinik gebracht wurde, weil sie Selbsttötungsgedanken geäußert hatte.
Mehr dazu muss ich wohl nicht sagen, außer vielleicht: Der Beitrag auf der Stormarn-Seite wurde verfasst unter dem Kürzel „tj“. Und das ist Thomas Jaklitsch, Ressortleiter Sport in der Stormarn-Redaktion. Und sein Beitrag ist heute auch der gesamte “Sportteil” im 3. Buch Abendblatt.
Klar, dass es für einen Sportreporter in Zeiten des Lockdowns wenig Sportliches zu berichten gibt; aber muss man deshalb unsportliche Beiträge verfassen?!
Ich finds toll. Endlich mal ein Exklusivbericht der Stormarnredaktion, den ein Sportredakteur persönlich recherchiert hat. Nun warte ich auf das Interview mit der betreffenden Dame. Natürlich mit Foto.
Die Redaktionsstube des HA ist scheinbar in völliger Auflösung. In den letzten Stunden auf der Titanic ging es auch drunter und drüber …. Da wurden Aufgaben vom Schiffsmanagement branchenübergreifend an das Personal verteilt.
Von dem Ereignis gibts sogar ein Foto https://www.abendblatt.de/region/stormarn/article231975153/Verwirrte-Frau-poebelt-auf-Zugfahrt-nach-Bad-Oldesloe.html
Voll der absolute Wahnsinn! Auf diesem Symbolfoto erkennt der Leser doch sofort, dass die Frau völlig blau war!