Die Stadt Ahrensburg hat einen Architekten-Wettbewerb durchgeführt. Ziel dabei ist u. a. der Entwurf für den Bau einer Tiefgarage unter dem Stormarnplatz mit einem urbanen Stadtpark – dem 3. in der Innenstadt – der auf dem Betondeckel dieser Tiefgarage gebaut werden soll. Und weil die Stadt nicht weiß, wohin mit dem Geld der Bürger, will man auch noch eine Skaterbahn (Sie haben richtig gelesen: Skaterbahn!) auf dem Betondeckel errichten. Das Ganze ist ein Jahrhundertbauwerk, das den Namen „Utopiapark Kania” tragen wird.
Das Projekt dürfte sich bei Kosten so um die 10 bis 12 Millionen Euro bewegen. Geld, das Ahrensburg gar nicht in seiner Stadtkasse hat. Dagegen waren die 72 (zweiundsiebzig) unverbindlichen Vorschläge von Architekten, die bereits bei Bauamtsleiter Peter Kania im Rathaus vorliegen, zu einem Schnäppchen-Preis zu bekommen: Nur 50.000 Euro wurden als „Preisgeld“ an die Architektenbüros aus der Ahrensburger Stadtkasse überwiesen. Also Peanuts, wie man bei der Deutschen Bank zu sagen pflegt.
Ich will an dieser Stelle nicht weiter auf die Tiefgarage mit dem urbanen Stadtpark und der Skaterbahn eingehen, da diese ohnehin niemals gebaut werden wird. (Zumal ein Ahrensburger Geschäftsmann der Stadt angeboten hat, ein attraktives Parkhaus am anderen Teil des Stormarnplatzes auf eigene Kosten zu errichten.) Aber in diesem Zusammenhang ist wieder mal ein Corpus Delicti zu erwähnen, was dazu beigetragen hat, dass Ahrensburg zu Recht das „Schilda des Nordens“ genannt wird.
Denn Ahrensburg hat bereits eine Tiefgarage. Die liegt genau auf der anderen Seite vom Rathaus, nämlich unter dem Rathausplatz. Und diese städtische Tiefgarage hat die Stadt verpachtet an die Firma eines Herrn Luserke aus Hamburg, dem auch ein paar Gebäude am Rathausplatz gehören, in denen Geschäftslokale untergebracht sind, für die der Eigentümer der Gebäude entsprechend Parkplätze nachweisen muss.
Rückblick: Bevor das CCA gebaut wurde und die Klaus-Groth-Straße an dieser Stelle zur Rampengasse geworden ist, konnte man von dort direkt in die Tiefgarage unterm Rathausplatz fahren. Mit dem Bau des Einkaufs-Centers wurde dann eine gemeinsame Ein- und Ausfahrt geschaffen, die mitten auf der Straße liegt. Das war ein Geschenk der Stadt Ahrensburg an die Investoren vom CCA und den Hausbesitzer Luserke, ohne dass die damalige Bürgermeisterin Ursula Pepper für dieses Geschenk der Stadt an private Investoren ein Mandat der Bürger gehabt hat. Und die Firma Luserke konnte somit an der vorherigen Ein- und Ausfahrt zur Tiefgarage ein wunderschönes neues Geschäftslokal direkt gegenüber dem CCA errichten und an die easy-Apotheke vermieten. Ein Super-Geschäft, über das Luserke sich bis heute kaputtlacht.
Und damit komme ich zum Casus Knacktus: Seit über einem Jahrzehnt hat die Firma Luserke in der Tiefgarage unter dem Rathaus rund 80 Stellplätze abgesperrt und sie somit stillgelegt und vergammeln lassen. 80 (achtzig) Parkplätze in bester Lage der Innenstadt und in einer städtischen Tiefgarage, die von der Stadt Ahrensburg an die Firma Luserke in Hamburg verpachtet wurde.
Nach Protesten von Einwohnern ist die Stadt seit Jahren bemüht, die versperrten 80 Stellplätze wieder öffnen zu lassen und für Autofahrer zugänglich zu machen. Und seit Jahren verspricht die Firma Luserke immer wieder, dass sie dem nachkommen werde – und es bis heute nicht getan hat, weil der alte Herr Luserke meiner Meinung nach nicht mehr geschäftsfähig zu sein scheint.
Und der Bürgermeister sitzt im Rathaus wie ein Kaninchen und starrt auf die Schlange Luserke. Und auf seinen Kalender, weil dieser BM nur noch rund 1 ½ Jahre im Rathaus absitzen muss und deshalb das Problem vermutlich aussitzen will.
Fazit: Bürgermeister Michael Sarach ist auch nach vielen Jahren nicht in der Lage, den Pachtvertrag fristlos zu kündigen. Weil der ehemalige Stadt-Advokat Thoams Reich dafür keine Möglichkeit gesehen hat. Und weil man seit der Pensionierung von Reich auch nach Monaten immer noch keinen Nachfolger gefunden hat, der sich des Falles annehmen soll. Und weil man in der städtischen Verwaltung offenbar nicht weiß, dass es in Deutschland auch sehr fähige Rechtsanwälte gibt, die hier schon vor Jahren hätten sehr hilfreich sein könnten.
Herr Dzubilla, ich stimme Ihnen heute und zukünftig in allen Ihren Punkten zu.
Ich bin derzeit in einer so guten Endzeitstimmung, die lass ich mir einfach nicht verderben.
Ab Montag hab ich wegen dem “lockdown light” unendlich viel Zeit und unendlich wenig Geld.
Nach dem “lockdown light” kommt bestimmt der “lockdown zero”. Juhuuuu.
Vieleicht kann ich im Rathaus als Kaninchen anfangen oder in Ihrem Vorgarten als Gartenzwerg?
Das aktuelle Ansinnen des Rathauses die Parkflächen auf der Großen Straße zu verkleinern mindert die Chancen einen Prozess gegen Luserke zu gewinnen, gewaltig. Luserke wird durch seinen Rechtsanwalt vor Gericht verkünden lassen, dass die Stadt gar keine Parkflächen benötigt (sonst hätte sie diese nicht abgeschafft) somit seine Blockade der Tiefgarage in Ordnung geht.
Zu einem strukturiertem und nachvollziehbarem Handeln scheint man im Rathaus nicht mehr fähig zu sein.