Wissen bringt Kohle. Denn Kohle kriegt derjenige, der weiß, wie man das Ehrenamt im Lande fördert. Und diese Förderung wird honoriert mit staatlichen Geldern. Wenn ich richtig recherchiert habe, dann vergibt das Land Schleswig-Holstein öffentliche Gelder für Projekte, mit denen das Ehrenamt gefördert wird. Die Richtlinie hierzu besagt, dass Projekte im sozialen Bereich förderungswürdig sind, die Informationen über ehrenamtliche Arbeit geben. Antragsberechtigt sind Vereine, Verbände, Organisationen, Firmen und sonstige natürliche und juristische Personen des Privatrechts.
Dr. Michael Eckstein, angestellter IT-Mitarbeiter beim NDR, betreibt nicht nur drei Stiftungen in Ahrensburg, sondern der Mann hat nebenberuflich auch noch eine Firma mit Namen Stifter-Service GmbH & Co. KG laufen. Und diese Firma, Mitglied im Ahrensburger Stadtforum, betreibt wiederum ein sogenanntes „Ahrensburg-Portal“. Dort werden nicht nur seit Monaten laufend Werbebeiträge für den Teufels-Club in Bargteheide veröffentlicht, sondern auch Berichte über die BürgerStiftung Region Ahrensburg. Diese Stiftung, die der Inhaber vom Stifter-Service betreibt, profiliert sich damit, dass sie an Menschen in Ehrenämtern völlig wertlose Urkunden überreicht und auf dem eigenen Werbeportal darüber informiert. Was dort unter der Rubrik läuft: „Ehrenamt online“ – ha! ha! ha!
Und weil der Betreiber der BürgerStiftung seine Urkunden nur einmal im Jahr mit feuchtem Händedruck bei einer Preisverleihung ohne Preis überreicht, bringt Dr. Eckstein die Berichte darüber doppelt und dreifach auf seinem durch Werbung finanzierten “Ahrensburg-Portal”, wo er die Urkunden-Empfänger präsentiert. So hat er dort beispielsweise am 1. Dezember 2019 zum zweiten Mal darüber geschrieben, dass der Hospiz-Verein das nutzlose Papier der BürgerStiftung erhalten hat. Und nun berichtet das “Ahrensburg-Portal” schon wieder mit Datum vom 19. Januar 2020 über dasselbe Thema – siehe die Abbildung oben!
Warum tut der Portal-Betreiber das? Ich argwöhne: Wegen der Fördergelder, die der Herr dafür vermutlich auch in diesem Jahr aus Kiel bekommen möchte. Und das wäre sogar legal, wenn das Land Schleswig-Holstein tatsächlich so einfältig großzügig mit unserem Steuergeld umgehen darf. Was Dr. Eckstein mit den “Fördermitteln” macht, ist für mich nicht erkennbar. Ich vermute aber, dass der Hospiz-Verein keinen Cent davon sieht.
Wenn wir eine Zeitung in Ahrensburg hätten, dann wäre das Thema für die Redaktion ein gefundenes Fressen. Genauso wie für die Redaktion des NDR.